T-Mobile kappt Daten-Limit bei Videos – Sündenfall für Netzneutralität?

Bei uns in Europa hat jüngst das EU-Parlament die Weichen in eine andere Richtung gestellt, aber in den USA gilt eigentlich die strikte Netzneutralität – und von daher sorgt dort das neue Angebot von T-Mobile für mächtig Wirbel. Mit „Binge On“ will der Provider künftig Videostreams nicht mehr auf das Datenvolumen seiner Kunden anrechnen; damit wird Filme schauen auch ohne WLAN zu einer realistischen Option.

Der kleine, große Haken – das grenzenlose Streaming-Vergnügen gilt nur für das Angebot von zunächst 24 Kooperationspartnern. Und damit werden logischerweise alle Anbieter benachteiligt, die nicht mit im Boot sind. Falsch, sagt T-Mobile-Boss John Legere – es könne ja jeder ohne Auflagen und Kosten ein „Kooperationspartner“ werden, vorausgesetzt, die Streams würden in einem bestimmten Format angeliefert – und vorausgesetzt, das Angebot sei „legal“.

„The Verge“ nimmt Legere diese Argumentation nicht ab – die Rolle als Mittler zwischen Anbieter und Konsument, die Entscheidungshoheit zwischen „Gewinnern“ und „Verlierern“ gebe T-Mobile zuviel Macht. Und schließlich sei auch das großzügige Geschenk an den Kunden pure Augenwischerei – die Mobilfunkprovider hätten zuvor die Ressource „Datenvolumen“ künstlich verknappt bzw. verteuert, um ihre Gewinne zu sichern.

DRadio Wissen · T-Mobile kappt Daten-Limit: Videos ohne Ende

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 11.11.2015 (Moderation: Till Haase)

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