Einerseits sind die Social Media für Wissenschaftler, insbesondere bei der Erforschung des menschlichen Verhaltens, eine Fundgrube und Schatzkiste – hier gibt es Daten frei Haus; mit im Vergleich zu herkömmlichen Studien oder Umfragen irrwitzig hohen „Teilnehmerzahlen“. Aber gerade das täuscht darüber hinweg, dass es bei Twitter, Facebook oder Pinterest keine repräsentativen oder normalverteilten Meinungsäußerungen gibt; sei es durch die Zusammensetzung der Plattform-Klientel bedingt, sei es durch intransparente Algorithmen-Trickserei der Betreiber. Wer die dadurch produzierte Abweichung zur Realität, den Bias-Effekt (den es natürlich auch bei Studien mit „analogen“ Versuchspersonen gibt…) nicht berücksichtigt, misst Mist – warnt ein Artikel im wissenschaftlichen Fachblatt Science.
DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 28.11.2014