Alle, die sich schon seinerzeit gefragt hatten, wie Facebook denn den nicht ganz billigen Einkauf von WhatsApp letztlich “monetarisieren” wollte, wissen ja seit Ende August Bescheid: “Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“; „Versprochen, Gebrochen“. Ach so.
Johannes Caspar, als Hamburger Datenschutzbeauftragter für die deutsche Facebook-Niederlassung zuständig, sieht das nicht so gelassen. Das nicht eingehaltene Versprechen, die Kundendaten beider Unternehmen nicht auszutauschen, sei eine Irreführung der Verbraucher – die Annahme dürfte wohl plausibel sein, dass viele WhatsApp-User (bei allen eigenen Privacy-Problemen dieses Unternehmens bzw. des Konzepts…) nicht begeistert davon sind, dass ihre Telefonnummern und Kommunikationsgepflogenheiten an Big Brother und dessen Werbekunden gehen. Und sich – korrekt informiert – einem Konkurrenz-Messenger zugewendet hätten.
Dann hätten sie ja bis 25. September widersprechen können, sagt Facebook. Nein, so herum läuft das hier bei uns nicht, sie hätten aktiv zustimmen müssen, sagt Caspar. Es gehört keine allzu große Prophetengabe dazu, um hier wieder einmal eine sehr, sehr langwierige juristische Auseinandersetzung vorherzusagen.
WhatsApp: Datenschützer Johannes Caspar gegen Facebook · DRadio Wissen
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 28.09.2016 (Moderation: Till Haase)