Erste Quartalszahlen: Snapchat auf Börsen-Crashkurs

Ich habe es ja schon oft eingestanden: Trotz meiner ganzen Internet- und Tech-Affinität; Kapital konnte ich noch nie daraus schlagen. Also so richtig, ohne Arbeit meine ich. Durch eine Beteiligung an der nächsten großen Sache. Durch ein paar Aktien, zum richtigen Zeitpunkt gekauft. Damals, bei Google – dass das eine gute Suchmaschine war und die mit der Werbevermarktung irgendwie so gestartet waren, das habe ich ja noch mitbekommen. Aber dass man damit soo viel Geld verdienen kann, und das nachhaltig? Hätte ich nicht gedacht. Facebook? Investieren in eine Selbstvergewisserungs-Maschine und gnadenlose Privacy-Vermarktung? Womit wollten die eigentlich Geld verdienen?

Mit Werbung. Ach so. Das habe ich auch nicht gedacht, dass das ein zweites Mal so gut funktioniert. Bei Twitter war ich dann wieder skeptisch, und irgendwie ja wohl auch zu Recht. Und dann Snap mit seinem „Leute-über-fünfzehn-kapieren-den-Witz-eh-nicht“-Messenger? Kann eigentlich nicht funktionieren, ich seh da kein nachhaltiges Geschäftsmodell und keine richtig relevante bzw. kaufkräftige Kundschaft. Jetzt, nach den ersten Quartalszahlen ist der Kurs mal richtig runtergecrasht. Evan Spiegel hat aber noch gut lachen – zumindest solange die Aktie nicht bei Null notiert, sind seine Optionen ja noch ein paar Dollar wert.

Embed from Getty Images

 

Ich hab mich jetzt mal von Evans guter Laune anstecken lassen und seiner Ankündigung, noch irrwitzig viele neue Super-Dinger zu lancieren in diesem Jahr. Die Idee mit den „Limitless Snaps“ ist ja schon mal grandios – endlich kein Zeitdruck mehr beim Sexting-Bildchen angucken. Obwohl das ja gleichzeitig den USP und den Markenkern massakriert. Oder nicht? Egal. Ich hab mir jetzt also mal einen Ruck gegeben und auf die Optimisten bei Wired gehört. Und mir 10 Snap-Aktien gekauft, Kurs war 16,429 EUR. Wie hat doch André Kostolany immer so schön gesagt (oder war es Warren Buffet?): „Kaufen, wenn die Kanonen donnern.“ Und dann liegen lassen und sich keine Gedanken wegen ein paar lumpiger Quartalszahlen machen.

Also noch mal ganz klar: Das sind Kaufkurse jetzt. Schnell zugreifen, bevor das andere Leute auch merken!

Deutschlandfunk Nova · Erste Quartalszahlen: Snapchat auf Börsen-Crashkurs

Deutschlandfunk Nova – Hielscher oder Haase vom 11.05.2017 (Moderation: Till Haase)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert