Die User haben offenbar sehnlichst darauf gewartet – und das wiederum macht einer ganzen Branche heftige Kopfschmerzen: Direkt nach der erstmaligen Freigabe von AdBlock-Anwendungen im App Store trenden die Werbe-Killer heftig – und setzen sich sogar bei den konstenpflichtigen Apps an die Top-Position.
Apple fällt der Richtungswechsel nicht allzu schwer; das eigene Geschäftsmodell beruht schließlich überwiegend auf dem Geräteverkauf und nicht auf der Werbevermarktung der Userdaten. Und die anderen Player müssten sich klarmachen, dass sich das Geschäftsmodell der Desktop-Welt nicht 1:1 auf den Mobilbereich übertragen lässt. Aufklappende Banner auf einem Smartphone- oder Tabletscreen und Trackingcookie-Orgien, die den Seitenaufbau dramatisch verlangsamen und das begrenzte monatliche Datenvolumen einfach mal eben verkonsumieren – die mag eigentlich wirklich kein Anwender ertragen. Oder ökonomisch ausgedrückt: Die Balance beim zugrundeliegenden “Deal” Content gegen Monetarisierungs-Chance muss für Mobilgeräte neu austariert werden – auch wenn dazu noch manche Kämpfe auszutragen sind.
DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 18.09.2015 (Moderation: Marlis Schaum)
Nachklapp: Ausgerechnet die verkaufsstärkste App verschwindet nach zwei Tagen wieder aus dem App Store – den Programmierer plagen plötzlich Zweifel, ob sein AdBlocker nicht allzu gründlich vorgeht und ob das Blocken nicht doch irgendwie unfair ist. Oder hat Entwickler Marco Arment das aus einschlägigen Mafiafilmen berühmte “Angebot, das man nicht ablehnen kann” 🙂 erhalten, wie in manchen Forenpostings spekuliert wird?