Die dreisteste Crowdfunding-Idee ever: Trink-Genosse

Ok, ok. Wir saufen alle. Obwohl wir das nicht tun sollten. Alkohol ist schlecht für den Teint, für die Leber und für die Libido – wobei andererseits unter Alkoholeinfluss auch wiederum vieles passiert, was besser nicht hätte passieren sollen. Kurzum – Alkohol ist das Werk des Teufels, des Shaitans, vor dem ja Allah sei dank unsere bärtigen Freunde mit den handgehäkelten Strickmützchen gefeit sind. Aber was rede ich denn da? Fest steht – die Crowdfunder vom “Seminar für Genossenschaftswesen der Universität zu Köln” (gibt es das echt???) (*siehe die Korrektur unten) huldigen dem Alkohol und der Geselligkeit – und haben eben mal schnell die dreisteste Crowdfunding-Aktion der Weltgeschichte lanciert…

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Alleine trinken macht keinen Spaß

Klar- ne eigene Bar ist total geil; weil man da halt Kölsch und Cocktails gratis bis zum Abwinken oder bis zum Delirium reinkippen kann; möglicherweise sogar (solange man nicht völlig abgefüllt und unzurechnungsfähig ist…) mit einem kommunikativen Kennenlern-Faktor. Open Source, Ode an die Genossenschaft, Solidarität (diesmal nicht mit der Internationale, sondern einfach nur so…), ein Abgesang an die kollektive Vereinzelung und vielleicht sogar an das Alleinenachhausegehen – das sind natürlich die Schlagworte, die in uns allen und speziell auch in uns junggebliebenen Mitt-Fünfzigern die Lebensgeister und die Extremitäten-Aktivatoren erneut – vielleicht zum letzten Mal – erwachen und sprießen lassen. Dafür tausend Dank!

Völlig klar also, dass ich für diese super-geile Crowdfunding-Aktion sofort zehn Ocken rausgerückt habe, für die ich – nach einem erfolgreichen Start des Projektes (woran ich ja noch gewisse Zweifel habe…) – mit einem crowdgefundeten Kölsch sehr teuer, aber auch sehr avantgardistisch profitieren werde. Ihr trefft mich also bald immer abends in der Trink-Genossen-Bar, wo ich meine basisdemokratischen Pflichten erfüllen werde. Nastrowje!

 

P.S. 18.10.2018:  Die Trink-Genossen haben direkt mal ein paar Dinge in meinem Post richtiggestellt – der wichtigste Lapsus: Die Genossen sind keineswegs identisch mit den Genossenschaftswesen-Studierenden 🙂 , sondern haben sich lediglich von denen beraten lassen. Da hab ich wahrscheinlich schon einen zuviel in der Alleintrinker-Mütze gehabt. (Obwohl ja auch noch ein gewisser wissenschaftlich-aufklärerischer Impetus bei den Genossen verankert zu sein scheint: “Im Verlauf von Gründung und Betrieb der Genossenschaft werden also Methoden ausgearbeitet, ausprobiert, analysiert, verbessert und nicht zuletzt dokumentiert.” (auf nem Bierdeckel wahrscheinlich…) Jetzt wüsste ich natürlich auch noch gern, ob die Beratungs-Stundensätze der Genossenschaftswesen-Studierenden unter denen von McKinsey liegen – dann wär das ja auch noch eine Idee für die SPD, die Raiffeisenbank, Edeka und Erich Honecker.

Das mit dem “Gratis-Saufen in der eigenen Bar” hab ich natürlich nur so aus der allgemeinen Lebenserfahrung (Es gibt ja da diesen furchtbar diskriminierenden Spruch, den ich persönlich selbstverständlich vollständig ablehne: “Wer nichts wird, wird Wirt 🙂  ) heraus geschöpft; der Wirt oder die Wirtin oder das Wirt-Wesen (gender-neutrale Bezeichnungen sind ganz wichtig; insofern bin ich mir bei “Genossen” nicht so ganz sicher, ob da wirklich alle inkludiert sind…) oder der Miteigentümer (“Genosse”) hinter der Theke könnte(n) sich eben relativ einfach einen unbemerkt, unregistriert und unversteuert hinter die Binde kippen. Das fänd ich zumindest einigermaßen menschlich und naheliegend.

Auf der Trink-Genossen-Website (die ich noch mal zur Korrektur meiner Irrtümer konsultiert habe…) scheint mir übrigens eine gewisse Aversion gegen die Komma-Setzung vorzuherrschen. Ich stelle hier noch mal etwas Material zur Verfügung. (,,,,,,,,,,,)

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