Automatische Gesichtserkennung – das ist ja mittlerweile quasi eine Standard-Technologie. Bei den aktuellen Smartphones ist das eingebaut; Bildbearbeitungssoftware kann das, die Software von Google oder Facebook kann das auch, um z.B. Personen auf Fotos zu „taggen“. Und grundsätzlich funktioniert das natürlich nicht nur bei Fotos, sondern auch bei einem Video, etwa dem aus Überwachungskameras. In den USA ist gerade eine Diskussion neu entflammt, wie das FBI automatische Gesichtserkennung einsetzt – und bei uns in Deutschland, in Berlin soll die Technik demnächst auch wieder einmal erprobt werden.
Was das Hearing des Überwachungsausschusses des Repräsentantenhauses angeht – da wundert man sich fast schon, warum denn das Problem den nun Bedenken äußernden Politikern nicht schon nach dem Bericht des Rechnungshofes präsent war. Eine flächendeckende Überwachung von unbescholtenen Bürgern ist natürlich nicht in Ordnung. Andererseits – wenn eine Gesichtserkennungssoftware Personen identifiziert, die den ganzen Vormittag eine Rolltreppe rauf- und runterfahren (um nämlich anderen Zeitgenossen Geldbörse und Handy aus den Taschen zu ziehen…); oder die irgendwo am Gleis einen Koffer deponieren und sich dann schnurstracks entfernen – dann habe ich da irgendwie auch nichts gegen einzuwenden.
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 28.03.2017 (Moderation: Till Haase)