In der richtigen, der analogen Welt kann man ja sehr intensiv darüber diskutieren, ob es gut oder schlecht ist, völlig unproblematisch an Waffen heranzukommen – in den USA z.B. flammt der Streit darüber ja nach jedem Amoklauf an einer Schule oder sonst wo neu auf. In der digitalen Welt, im Netz gibt es die Diskussion auch. Sollte man Hackingtools, mit denen sich fremde Computersysteme lahmlegen lassen, verbieten oder den Zugang irgendwie einschränken – oder sind solche Programme nützlich und notwendig, für Sicherheitstests z.B? Im Moment streiten die Experten gerade über “Autosploit”.
Das ist ein ziemlich kurzes Stückchen Code, das ein Unbekannter vor ein paar Tagen auf der Code-Plattform Github bereitgestellt hat. Und wie der Name schon andeutet: Das Tool spürt auf Knopfdruck verwundbare Computersysteme im Netz auf und versucht dann, den oder die Opfer-Rechner zu infiltrieren oder lahmzulegen – im Extremfall, indem es alle überhaupt bekannten Angriffsvektoren durchprobiert. Eine Universal-Hacking-Komfortlösung für jedermann – auch für programmiertechnisch völlig ahnungslose; für Scriptkiddies.
Und tatsächlich ist Autosploit nicht viel mehr als ein Script, das die Sicherheitslücken-Suchmaschine Shodan und die Penetration-Werkzeugkiste Metasploit kombiniert. Übrigens: Auch ich probiere ja aus technischem (und sonstigem…) Interesse alles mögliche ab und zu mal selbst aus (die Gesichts-Austausch-Fakeapp z.B. 🙂 ) – aber mal eben Autosploit vom heimischen PC (oder noch schlimmer von dem bei der Arbeit…) in Gang zu setzen, ist weder für Nerds noch für Möchtegern-Hacker eine gute Idee. Bei den Spuren, die man dabei hinterlässt, hiilft auch die schönste schwarze Kapuze nichts mehr.
Deutschlandfunk Nova – Hielscher oder Haase vom 02.02.2018 (Moderation: Till Haase)