Digitale Doppel-Käufe bei Amazon können nicht storniert werden. Auch wenn eindeutig ein Hänger bei Amazon schuld war. (Update: Es gibt doch Kulanz bzw. ein Beschwerde-Management…)

Ich hab gestern abend mal den neuen Flugsimulator von Microsoft gekauft. (Nicht zuletzt durch das Besprechungs-/Werbefeuer auf Heise.de animiert… 🙂 ) Das war sozusagen ein Revival aus alten Zeiten – die vorherigen Versionen („Flight Simulator 2004“ und „Flight Simulator X – Gold Edition“) habe ich auch schon gekauft. Ich habe mir sogar damals das Saitek X52-Flight Control System“ angeschafft – und zu meiner Schande muss ich gestehen: Die Geduld, das Fliegen damit richtig zu lernen, habe ich seinerzeit nicht aufgebracht. Abheben und Fliegen ist ja relativ einfach. Landen nicht.

Das ist also ein sehr aufwendiges Spiel; oder eben gar kein Spiel, sondern eine ziemlich realistische Simulation. Bei der aktuellen Version werden Echtzeit- und Real-World-Daten bei der Darstellung verwendet – mit gigantischen Anforderungen bei Speicherplatz und Online-Anbindung, aber eben auch einem bislang nie dagewesenen Realismus beim „Nutzererlebnis“ 🙂 OK, ich kauf das also wieder mal. Nur wo? Bei Steam? Da spricht dafür, dass man das dann eben in seinem gewohnten Account hat und auf dem dafür vorgesehenen Laufwerk – der Speicherplatzbedarf ist ja nicht völlig trivial 🙂

Oder bei Microsoft selbst? Oder bei Amazon? Ich hab mich jetzt gestern mal für Amazon entschieden, weil ich da einen Prime-Account habe und die Käufe über eine Amazon-Kreditkarte bei der LBB Berlin abgewickelt werden und ich da normalerweise noch einen kleinen Rabatt über die Kreditkarte erhalte. War aber offenbar keine gute Idee.

Ich entscheide mich gestern mal großzügig 🙂 für die „Premium-Deluxe-Version“ a 119,99 €; klick auf „in den Warenkorb legen“ und danach auf „bestellen“. Und es passiert: Nix.

Keine Bestätigung, kein Eintrag in meiner „Bestellübersicht“, kein Download-Code in meinem Account, keine Email. Ich war da gestern einigermaßen verwirrt und dachte:  WTF ist hier los? Und nachdem sich da absolut nix getan hat, bin ich offenbar nochmal zurückgegangen auf den Button „bestellen“ und hab da offenbar noch mal drauf geklickt.

Ich habe da heute mit dem Amazon-Support drüber geplaudert. Die erste Bestellung war offenbar um 21.13 Uhr. Die zweite um 21.16 Uhr. Eine Bestätigung und erste Rückmeldung, dass da überhaupt irgendwas passiert ist, habe ich um 21.20 Uhr erhalten. Da kamen nämlich zeitgleich zwei Bestell-Bestätigungen rein. Heute morgen dann beim Telefonat: Die erste Support-Mitarbeiterin klang noch relativ hoffnungsvoll – da könnte man ja die Doppelbuchung stornieren. Der hinzugerufene „Digital-Käufe-Supportmitarbeiter“ war da schon reichlich zurückhaltener: Da könne man leider nix machen. Weil ich hätte ja den Aktivierungs-Code erhalten.

An sich ist das ja völlig klar und steht auch so in den Amazon-Richtlinien (die ich natürlich weder präsentiert bekomme noch lese, wenn ich als Dauer- und Prime-Kunde Software kaufe… : Digitale (Software-) Käufe sind vom Rückgaberecht ausgeschlossen. Weil es eben asoziale Sportsfreunde 🙂 gibt, die irgendwas bestellen, nutzen und dann den Kaufpreis reklamieren. Aber in meinem Fall ist die Sache doch ziemlich klar: Hier hat ein Prime-Privatkunde ganz offensichtlich einen Software-Kauf unbeabsichtigt doppelt getätigt – und zwar, weil das Amazon-System „hing“ und es keine Rückmeldung mehr gab.

Warum gab es hier keine Warnung: „Sie haben diesen Artikel gerade schon gekauft, wollen Sie ihn wirklich noch einmal kaufen?“ Warum kann Amazon nicht bei einer ganz klaren Irrtums-Konstellation den Vorgang mit Microsoft abklären – die Kohle vereinnahmen bzw. transferieren geht ja offenbar problemlos – das erschließt sich mir nicht so ganz.

Ich kontaktiere jetzt mal am Montag Microsoft – da bin ich sehr gespannt…

Und ansonsten biete ich jetzt mal die Software bzw. den garantiert unbenutzten Aktivierungscode für 100,- statt 119,99 Euro an  – profitieren Sie von meinem Elend 🙂

 

Update 24.08.2020: Mich hat heute morgen ein Amazon-Mitarbeiter angerufen und mich gebeten, den Fall noch mal zu schildern. Das hab ich gemacht, und danach hat er dann gesagt, dass er angesichts der nachvollziehbaren Konstellation die Doppelbuchung doch erstatten könnte und auch würde. Das ist natürlich eine sehr erfreuliche Wendung – insofern kann ich da einfach nur ein Lob ausprechen in Richtung Amazon: Da existieren offenbar doch mehrere Support-/Eskalations-Level, und da können einmal getroffene, im Kundensinne nicht so ganz optimal verlaufene Entscheidungen auch noch einmal revidiert werden. So sollte es sein.

 

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