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Photoshop hilft immer

Mir ist ja so manches beim Golf immer noch ein Mysterium. Ich meine jetzt mal nicht so Sachen, warum ich plötzlich von einem Tag auf den anderen 30 Meter kürzer schlage oder den Ball plötzlich wieder toppe. Nein, dabei wird mir ab sofort mein Wunder-Armband helfen. Ich spreche jetzt hier von meinen Polos. Natürlich hab ich mich an den Golf-Bekleidungs-Codex angepasst und mir seit meinem Einstieg in die Sportart diverse dieser unverzichtbaren, aber für den normalen Wampen-Inhaber auch optisch tendenziell problematischen Kleidungsstücke angeschafft – ok, ich bin da gerade so auf der Borderline der Vertretbarkeit.

Einen hochgeklappten Kragen find ich nach wie vor zwar irgendwie attraktiv, aber letztlich eben nicht vertretbar. Kragen-Hochklapper gab’s früher bei uns in der Schule auch schon; mit Lacoste-Shirts. Und die waren nicht besonders angesehen und wurden “Popper” genannt. Aber was ich eigentlich meine: Spätestens nach dem zweiten Drive oder Eisenschlag ist ja mein Polo aus dem Hosenbund hochgerutscht, trotz der extra angeschafften Golf-Hosen und -Shorts, die genau zur Verhinderung dieses Desasters extra Silikon-Inlets im Bund haben; zwecks besserer Haftung oder Reibung. Auf manchen Plätzen verstoße ich ja mit dem rausgerutschten Polo schon gegen die Bekleidungs-Etikette.

Umso sympathischer, dass selbst Profi-Models bei einem führenden deutschen Golfartikel-Anbieter nicht völlig perfekt sind. Das war zumindest mein spontaner Eindruck beim Blick auf den Umschlag der gestern zugestellten Werbe-Zuschrift von Golfhouse.

Scan des Umschlags einer Werbezusendung von Golfhouse

OK – die Gürtelschnalle am Bauch des weiblichen Models ist hier etwas merkwürdig verrutscht. Was in ihrem Fall (im Gegensatz zur Situation bei mir…) nicht an einer Wampe, sondern eher am beherzten Zugriff des männlichen Models liegen dürfte. Sieht etwas komisch aus, ist aber sehr authentisch. Im Innenteil, beim “Trendbooklet” ist der kleine, authentische Faux-Pas aber selbstredend wieder korrigiert:

Scan Golfhouse-Trendbooklet

Tja, Photoshop-Warp macht’s möglich. Und das Tatoo am rechten Arm des männlichen Models ist auch plötzlich weg – im Gegensatz zu einigen anderen Fotos im “Trendbooklet”. Vielleicht sollte man ja wenigstens eine gewisse Konsequenz beim Retuschieren einhalten. 🙂

Wenn ich jetzt mal genau hinschau: Das Logo auf dem Polo des weiblichen Models ist auch weg. Und ihre Busen-Größe bzw. der Büsten-Winkel ist etwas “optimiert” worden. Ui, ui – “das geht ja gar nicht”. So Typen wie ihr spielt bestimmt auch mit dem Leder-Wedge. 🙂

 

Das Wunder-Armband wird mir helfen

Ich hab mich da schon mal geoutet: Ich spiel seit einiger Zeit Golf. Und zwar ziemlich ernsthaft und ambitioniert – was natürlich neben dem förderlichen und entspannenden Faktor (man sitzt nicht bräsig und zusammengekauert vor dem Monitor, sondern bewegt seinen Arsch und dazu noch das Golfbag kalorienverbrauchend durch die Prärie 🙂 ) auch noch einen negativen Faktor ins Leben reinbringt: Wenn plötzlich (bzw. immer mal wieder…) alle Schläge getoppt oder zu kurz sind oder gescliced in die Binsen gehen, obwohl man doch “eigentlich” das Mysterium der Hüft-Schulter-Entkoppelung gerade gelöst hatte – dann verflucht man das Dasein.

Die Sache wird noch mal komplizierter, wenn man zusätzlich noch eine andere Sportart wie “Singen” betreibt. Weil nämlich da irgendwelche “Erkenntnisse”, die nach ein paar Tagen plötzlich “irgendwie” nicht mehr klappen, zu fürchterlichsten Verspannungen führen, die dann auch den auch den “eigentlich” schon begriffenen Golfschwung unmöglich machen. Ok – wer in keiner der beiden Disziplinen unterwegs ist, weiß gar nicht, wovon ich hier rede… Herzlichen Glückwunsch!

Aber für die Eingeweihten: Ich habe jetzt das ultimative Gegenmittel, die ultimative Erlösung gefunden und kostenpflichtig bestellt. Ich poste hier mal die Beschreibung dieses Wunder-Gadgets:

Trion:Z ZenLoop Solo Ionic Bracelet. Trion:Z is the #1 therapy bracelet on Tour worn by over 200 PGA Tour Golf Professionals. The all new ZenLoop wristband contains powerful negative ions producing materials in the pod and patented ANSPO magnetic technology, working together to produce the most powerful product of its type, on the market today. Constructed with premium grade, climbing rope inspired braided cord, strength tested to 50 kg and finished with a magnetic push fit fastening. The water resistant, high grade dual density silicone material is infused with negative ions that are released in abundant levels. The stylish and functional, brushed stainless steel power POD features 2 x 1,000 gauss magnets working together to produce one of the most powerful products of its type on the market today, producing over 1,000 negative ions per second. ‘Clinical tests have shown that wearing the bracelet provides significant improvement to pain, stiffness and daily functioning.’

 

Tja, liebe Golf-Freunde – wenn da schon über 200 Golf-Pros (die können ja nicht alle bekloppt sein…Oder doch?) drauf vertrauen, dann wird das Ding wohl funktionieren, oder nicht? Die Lidl-Golfer können natürlich auch die Billig-Version des Armbands bestellen und lächerliche 5€ sparen. Und aber mit der spärlichen Hälfte der Gauss-Kraft auskommen. Viel Spaß dabei!!!

Mit meinem Power-Armband spiele ich demnächst alles in Grund und Boden! Ihr armen Erdenmenschen! Nähere Details und Erfahrungsberichte bald hier in diesem Blog.

Tiger macht es… Und gewinnt das Masters in Augusta

Ich bin ja ganz ehrlich – ich hab auf Francesco Molinari getippt. War ja auch ein ziemlich guter Tipp bis gestern; bzw. war natürlich immer noch ein Super-Finish; Herzlichen Glückwunsch!

Und jetzt bin ich aber wieder mal happy über das Ergebnis; sorry – die emotionale “they-never-come-back”-Geschichte zieht immer noch bei mir…

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https://www.youtube.com/watch?v=IHtoa8BS514

 

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Übrigens – trotz der etwas suboptimalen Schlussrunde… 🙂 Mein anderer Held, auch mit dem kleinen Seitenblick auf das Alter: Bernhard Langer !

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Tiger Woods macht meinen Tag

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Ich bin ja wie gesagt seit einem guten Jahr unrettbar vom Golf-Virus infiziert, und da kommt man am Phänomen Tiger Woods ja schon mal gar nicht vorbei. In der Zeit vor meinem aktiven Golf-Interesse habe ich natürlich auch so “unterhaltsame” News über einen der erfolgreichsten Sportler der Welt zur Kenntnis genommen. Wie den Vorfall, bei dem ihm seine damalige Ehefrau aus gegebenem Anlass mit einem Golfschläger die Windschutzscheibe des Autos zertrümmert hat, dann auch die gravierenden Rückenprobleme und die daraus resultierenden Zwangspausen, die zwischenzeitlichen Operationen und die gescheiterten Versuche, wieder in Wettkämpfen zu bestehen.

Dann kamen da neue Beziehungen wie die höchst glamouröse zu Lindsey Vonn, die in einer anderen Sportart auf einem vergleichbaren Top-Level unterwegs war und möglicherweise auch vergleichbar auf der Borderline zwischen höchsten Erfolgen und den Dämonen des ganz normalen Alltags wandelt; und dann kam irgendwann quasi “als Tiefpunkt” die Geschichte mit dem Auto-Ausflug in den Straßengraben, höchstwahrscheinlich unter irgendeinem Drogen- oder Medikamenteneinfluss. Auf den anschließend weltweit publizierten “Mugshots” der Polizei sah Tiger aus wie ein Wrack – stoned.

Zu Weihnachten habe ich von meinem Neffen einen schönen dicken Wälzer geschenkt bekommen: “Tiger Woods – so spiele ich”, mit vielen Fotos und Golf-Tipps. Ich habe mir auf YouTube die Sampler angeschaut “Die zehn legendärsten Golfschläge von Tiger” – und da ich ja mittlerweile so eine gewisse Ahnung davon hatte, wie schwer das Spiel ist, konnte ich das einigermaßen würdigen. Und dann kam um die Jahreswende die Nachricht bzw. ein von Woods selbst lanciertes Video – Tiger Woods spielt wieder Proberunden. Da war allerdings die Frage – war das jetzt ein einzelner geglückter Abschlag, oder ist das die Ankündigung eines Comebacks?

Ich hab damals mit meinen Golf-Pros drüber gesprochen – und die einhellige Meinung war eigentlich: Das ist ja ganz nett, aber der Mann wird nach der Vorgeschichte und in Anbetracht der Verletzungen, der Pause und seines Alters niemals wieder in die Nähe der Weltspitze kommen. Mit dem Absturz auf rund Platz 1200 der Weltrangliste war er ja auch ein Stückchen weit davon entfernt. Und dann kamen halt die Turniere der Saison 2018; die irgendwie den Skeptikern (oder auch Hassern…) Recht zu geben schienen, dann aber schon wieder ausgezeichnete Platzierungen, über die nahezu jeder Golf-Pro glücklich gewesen wäre – die halt nur bei einem ehemaligen Dominator der Weltspitze vergleichsweise unbefriedigend aussahen.

Ich habe das US-Open mitverfolgt, da hatte Tiger Woods furchtbare Momente mit hin- und her  über das Grün geputteten Schlägen und Triple-Bogeys; beim British Open war er dann auf Platz zwei. Und jetzt, beim Saisonausklang, da hat es dann endgültig gepasst. Die Runden eins und drei quasi sensationell; gestern abend habe ich noch den Anfang der vierten Runde mitverfolgt, bevor ich wegen der Frühschicht ins Bett gehen musste. Zu dem Zeitpunkt lag er mit 2 Schlägen vorn, und ich hab mir gesagt – mit dem Platz kommt er erwiesenermaßen bestens zurecht; der schaukelt das Kind jetzt ganz kontrolliert nach Hause.

In der Nacht hab ich dann davon geträumt, wie ich die PGA-Seite aktualisiere, und Tiger hat es verbockt und irgendein anderer hat sich vorbeigeschoben – da hab ich im Traum rumgeflucht und gezetert. Ich hab aber wohlweislich nicht “richtig” wach nachgeschaut, sondern mich zum weiterschlafen umgedreht. Um vier Uhr ist dann der Wecker gegangen, ich hab das iPad neben mir im Bett angemacht, die PGA-Seite aktualisiert – und Tiger hat’s nicht verbockt, sondern gemacht. Und meinen Tag auch. Congratulations.

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Ist vielleicht gerade als Medien-Profi ein bisschen schnulzig, sich von so einer “von-ganz-oben-nach-ganz-unten-und-dann-wieder-nach ganz-oben-Story” rühren zu lassen, aber da reagiere ich wie Millionen andere ganz simpel. Zumal ja auch noch das Motiv “alter Sack gehört noch nicht zum alten Eisen” 🙂 dazukommt. Ich kann auch ganz ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen, wie Leute Tiger Woods seine sogenannten “Verfehlungen” irgendwie zur Last legen wollen – der Mann hat sich ja weder um einen Posten als Politiker oder Priester noch als Moralapostel beworben; das ist einfach ein Sportler, dessen quasi ganz normales (und zwischenzeitlich ganz normal katastrophales…) Privatleben im Gegensatz zu normalen Leuten im Fokus der Aufmerksamkeit steht.

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Wie gesagt, ob das jetzt schnulzig ist oder nicht – wie da beim letzten Loch die tausend Zuschauer mitgegangen sind und Tiger Woods begleitet haben auf dem Weg zum 18. Grün, wie sie ihn da angefeuert und am Schluss gejubelt haben; und wie Tiger dann am Ende den Tränen nahe einfach die Arme hochgereckt hat und den jubelnden Leuten damit gedankt hat, das ist einfach episch. Gladiator, nur eben halt im real life 🙂 Und wie dann der Jubel noch lange so weiterging; während der Gratulationen von seinen Kollegen und den ersten Interviews und Tiger immer noch mal zwischendurch in Richtung Tränen unterwegs war und den Leuten gedankt hat.

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Sorry – wer sich davon nicht rühren lässt, hat entweder keine Ahnung und/oder kein Herz. Für mich hat Tiger Woods heute jedenfalls meinen Tag gemacht; um vier Uhr morgens. Für Phil Mickelson sehe ich allerdings demnächst bei dem als Welt-Event hochgekurbelten (keine Ahnung, wer dafür das recht anständige Preisgeld locker gemacht hat…) “The-Winner-takes-it-all”-Zweikampf schwarz.  Aber beim Golf ist ja alles möglich 🙂 …

Lakeballs? Wieso?

Ich möchte das an dieser Stelle einmal klar und deutlich mitteilen und mich outen – die Golf-Leidenschaft hat mich gepackt. So ungefähr seit Juni, wo ich mal mit Kollegen bei einer Platzrunde mitgelaufen bin – natürlich nicht ohne vorher schon mal als alter Streber zwei Pro-Stunden beim Golfclub in meiner unmittelbaren Nähe zu absolvieren und dann bei den Kollegen als wundersames Natur-Talent zu reüssieren. 🙂

In der Zwischenzeit habe ich festgestellt: Die Hochs und Tiefs sind eng getaktet. Am Anfang funktionierte der Schwung einigermaßen gut, mit Anfänger-Enthusiasmus. Kurze Zeit später sorgte genau dieser Enthusiasmus für eine äußerst schmerzhafte Zerrung unter der linken Schulter, so dass ich gar nicht mehr zuschlagen konnte bzw. mochte. Nach zwei Wochen funktionierte das wieder – und kurz danach traf ich dann wieder keinen Ball mehr, sondern “toppte” alles, traf die Bälle also nur noch an der Oberkante. Weil ich irgendwelche Aktionen in meinen Knien durchführte, die kontraproduktiv/überflüssig/f.d.A. waren…

Anfang Oktober habe ich dann meinen “Platzreifekurs” für einigermaßen viel Geld absolviert, bei “WinstonGolf” in der Nähe von Schwerin. Kann ich sehr empfehlen – Unterbringung top. der Par-3-Platz und die Übungsmöglichkeiten top, der Unterricht top. Am ersten Tag haben wir mein Schwungproblem gelöst, am zweiten die Handgelenksrotation dazu gelernt – und am dritten Tag kam dann noch der Hüft-Steinschleudereffekt, der Zeigefingerdruck und die Drehung im linken Handgelenk (um den Schlägerkopf offen zu lassen und den Slice zu vermeiden…) hinzu. Das war allerdings zuviel für mein Koordinaten-System – der Mittwoch nachmittag  war schon ziemlich katastrophal auf dem Winston-Kranich-Kurzplatz – und das nach den Pars und Birdies am Dienstag. 🙁

Die Platzrunde auf dem Winston Open am Donnerstag war dann völlig katastrophal – der erste Schlag direkt seitwärts in die Dünen – und so ging es dann munter weiter. Die Erkenntnisse der ersten beiden Tage funktionierten nicht mehr. Am Nachmittag durfte ich noch mal eine Solo-Runde auf dem Platz allein spielen – etwa zwei Drittel der Schläge waren o.k. – der Rest ging in die Dünen, die Bunker oder ins Wasser. Am Abend war ich ziemlich verzweifelt: Wieso gebe ich hier einen Tausender aus für einen Platzreifekurs, wenn ich bei diesen Distanzen (zumindest mit den von mir bislang praktisch ausschließlich gespielten Eisen…) und den Grün-Schwierigkeiten eigentlich keine Chance habe, die Vorgabe 54 zu erreichen?

Noch später kam mir dann die Erkenntnis und Beruhigung – die Platzreife konnte ich ja auch ohne die 54 erreichen. Und so war es dann auch am Freitag, dem 13.10. : das Wunder blieb aus, trotz mehrerer vielversprechender Ansätze…Platzreife ja, Minimal-Vorgabe nein.

Golfbälle

Etwas suboptimal, weil ich die für die Wochentags-Spielberechtigung bei meinem Heimat-Club brauche. Aber das schaffe ich schon noch, auf einem etwas leichteren/kürzeren Platz. Ich bin nämlich äußerst begabt.  🙂 Anfänger flennen ja bekanntlich oft herum wegen der Bälle, die sie in die Prärie verschlagen. Und kaufen sich Lake Balls oder ähnliche Gebraucht-Angebote.

Ich habe mir am Anfang 24 fabrikneue Bälle “Wilson Ultra” (“The longest Ultra ever”) zugelegt, Für 18,95 €. Davon sind jetzt noch vier Bälle da. Im Gegenzug habe ich allerdings 23 andere Bälle gefunden. Von Callaway, Tiltleist, Nike, Bridgestone, Top-Flite, Wilson, Pinnacle. Ist wirklich sehr interaktiv und kommunikativ, diese Sportart.

P.S. Das ändert natürlich nichts an individuellen Katastrophen – zwischenzeitlich hatte ich heute schon vier Bälle – von einem nachfolgenden Flight verfolgt, im tiefen Herbstlicht und bei unfassbarem Laub-Ärgernis – verloren, Drei davon habe ich dann bei der nächsten Runde wiedergefunden. Und noch drei fremde…

P.S. 2 Irritans et revocans: Kurz nach diesem allzu optimistischen Blogpost habe ich dann bei einer weiteren Kurzplatzrunde sechs Bälle netto nach links in die Landschaft verhookt. Das mit dem Ausgleich-Finden ist offenbar doch keine Gesetzmäßigkeit. Und so habe ich mir in Demut dann doch mal 100 Fund-Bälle für 28,- Euro bestellt. 🙂 Was kümmert mich mein Geschwätz von Gestern.