Archiv für den Monat: Mai 2016

Teuflisch guter Phishing-Versuch von „bsi@ffpr.de“

Jetzt habt ihr mich doch fast drangekriegt. Mit einer maßgeschneiderten Email. Fehlerfrei formuliert. Persönliche Ansprache. Thematisch passend zu meinem beruflichen Interest-Profil (und auch noch inhaltlich passend zur teuflischen Absicht, wie feinsinnig…). Natürlich mit entsprechenden Links, auf die man nur noch sorglos draufklicken muss. Ich bring die Mail hier mal im Zitat – aber Achtung, bloß nirgendwo draufklicken!!!!

Sicherheitsrisiko: E-Zigarette als trojanisches Pferd kann Computervirus einschleusen

Bonn, 30. Mai 2016 – Pünktlich zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai weist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) darauf hin, dass das Rauchen einer E-Zigarette nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für den Computer schädlich sein kann: Werden die E-Zigaretten per USB mit Computern verbunden, können diese zum Einfallstor von Schadprogrammen werden.

Die meisten Computernutzer wissen heute zumindest theoretisch über die größten Gefahrenquellen wie verseuchte E-Mails oder infizierte Websites Bescheid. Cyber-Kriminelle sind jedoch erfindungsreich und können selbst mit einer E-Zigarette einen Schadcode in einen Computer einschleusen. Der Einstiegspunkt ist dabei der USB-Anschluss. Denn eine E-Zigarette muss wie jedes elektrische Gerät von Zeit zu Zeit geladen werden. Dabei bietet sich aus Komfortgründen der USB-Port des Rechners an, da dieser nicht nur Daten übertragen, sondern auch Geräte mit Strom versorgen kann. Wird nun in einem Gerät mit USB-Stecker ein Mikrochip versteckt, der einen schädlichen Code enthält, kann dieser über den USB-Port direkt in den Rechner gelangen, und zwar ohne von einer Firewall aufgehalten zu werden. Dies gelingt vor allem dann, wenn das USB-Gerät vom Computer als Haupteingabegerät wie beispielsweise die Tastatur erkannt wird, da diese oft umfangreiche Zugriffsrechte besitzt.

Um sich vor dieser Angriffsart zu schützen, sollten Nutzer keine USB-Geräte unbekannter oder zweifelhafter Herkunft mit ihrem Computer verbinden. Das gilt für USB-Sticks ebenso wie für beliebte Schreibtisch-Gadgets wie Mini-Ventilatoren im Sommer oder eben die E-Zigarette. Um das Risiko einer Infektion zu vermeiden, empfiehlt es sich, ein USB-Ladegerät anzuschaffen, das einfach klassisch an die Steckdose angeschlossen wird – und den Computer nur mit wirklich vertrauenswürdigen Geräten zu verbinden.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter:
https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Risiken/Schadprogramme/Infektionsbeseitigung/infektionsbeseitigung_node.html
Pressekontakt:
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Pressestelle
Tel.: 0228-999582-5777
E-Mail: presse@bsi.bund.de <mailto:presse@bsi.bund.de>
Internet: www.bsi.bund.de <http://www.bsi.bund.de>
Kontakt BSI Themendienst:
Fink & Fuchs Public Relations AG
Berliner Straße 164
65205 Wiesbaden
Tel.: 0611 / 74 131 – 0
E-Mail: bsi@ffpr.de <mailto:bsi@ffpr.de>
Wenn Sie in Zukunft keine E-Mail-Nachrichten des BSI-Themendienstes erhalten möchten, teilen Sie uns das bitte mit, indem Sie hier <mailto:bitdefender@ffpr.de?subject=Abmelden>  klicken.

Trojanisches Pferd raucht was

 

Nicht schlecht, was?? Trojanisches Pferd mit ner E-Zigarette, was? Hehe! Aber nicht mit mir, Brüder! Warum um alles in der Welt sollte das BSI Pressemitteilungen an einen Dienstleister auslagern, warum um alles in der Welt sollte die Mail nicht von presse@bsi.bund.de kommen (vielleicht sogar mit ner digitalen Signatur), sondern von einer obskuren PR-Agentur (mit einer zugegebenermaßen super-gefaketen und passenden Website, auf der die angeblichen Kunden aufgelistet sind…)? Aber die letzte Hürde habt ihr dann doch gerissen, da habt ihr euch dann doch verraten, Brüder! Abmelden vom BSI-Themendienst über die Emailadresse bitdefender@ffpr.de ? Ja klar! War echt ein guter Versuch. Aber nicht mit einem Computer-Vollprofi wie mir!! Outlook hat eure Phishing-Mail eh in den Spam-Ordner reingepackt.

Family-Tarif beim Streamen – Dumping auf Kosten der Musiker?

Es gibt schon Super-Schlaumeier mit super „Dealz“-Ideen. Wie wäre es hiermit: Einen philippinischen Spotify-Account anlegen, dort den Family-Tarif wählen. Kostet – den ortüblichen Einkommens- und Lebensverhältnissen angepasst – 194 Pesos. Umgerechnet 3,72 Euro. Bezahlt wird per extra eingerichtetem philippinischen Paypal-Konto. Dann das ganze hier mit fünf anderen Schlaumeiern sharen; mit einer gefakten Adresse, die man sich aus Google Maps holt. Macht monatlich 62 Cent pro Nase fürs Musikhören bis zum Abwinken – oder, wenn der Leit-Schlaumeier seinen Aufwand bezahlt haben will oder gar etwas am „Deal“ verdienen; vielleicht einen Euro.

Mit Fairness hat so ein Abo natürlich nicht mehr allzuviel zu tun, das ist vielmehr wegen des viel breiteren Katalogs und der Bequemlichkeit einfach besser als nur Klauen („Raubkopieren“ 🙂 ). Aber letztlich ist der Gedanke „die Musik ist mir etwas wert“ auch nur eines der vielen Motive beim Geschäftsmodell Streaming. Das Ganze ist eine labile Balance zwischen den Interessen der Produzenten, Zwischenhändler und Konsumenten – und jeder Player spielt nach eigenen Regeln. Und die werden wiederum zuweilen von anderen vorgegeben. Ob z.B. Spotify (und auch Netflix…) wirklich bewusst und aus freien Stücken auf Dumping setzt, wie Moritz Stückler bei t3n beklagt, das ist noch die Frage.

Denn – auch das erwähnt Stückler ja – die Preisvorgabe kommt von Apple, mit komfortablem Cash-Speck zur Querfinanzierung im Rücken. Da bleibt Spotify schlicht nichts anderes übrig, als nachzuziehen. Die Kundschaft ist höchst preissensibel, das Produkt sehr ähnlich und austauschbar. Und die mangelnde Kontrolle der Schlaumeier-Familys? Ist wahrscheinlich eine ganz schlichte Abwägung des Kosten-Nutzen-Aufwandes. Wenn jetzt die ganze Welt auf die Philippinen abwandert, dann gibt’s wahrscheinlich bald eine Kontrolle der IP-Nummer. Aber bei ein paar tausend Leuten mit aufwendiger Recherche, mit Sperre und anschließender Korrespondenz nachzuhaken, immer in der Gefahr, auch normale Kunden zu nerven oder fälschlich zu verdächtigen – das wäre nicht sehr attraktiv für Spotify. Die Schlaumeier sind halt eingepreist in der Gesamtkalkulation. Und ob die fair ist, das ist ja noch die offene andere Frage.

Aber die grundsätzliche Diagnose bei t3n stimmt natürlich – vor lauter Geiz kann man ein Produkt vor die Hunde gehen lassen. So wie das deutsche Schweinekotelett oder den Wasser- und Antibiotika-aufgepimpten Pangasius. Wem’s halt schmeckt 🙂 …

Dumpingpreis auf Kosten der Musiker? · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 30.5.2016 (Moderation: Till Haase)

Papst Franziskus trifft sich mit YouTube-Stars

Die Zeiten, als das Internet für die katholische Kirche noch als Sündenpfuhl und Werkzeug des Teufels galt, die sind schon ein Weilchen vorbei: Spätestens seit Dezember 2012, als der Papst – damals noch „Wir sind Papst“-Benedikt XVI. – mit dem Twitter-Account @pontifex loslegte. Sein Nachfolger Franziskus macht da konsequent weiter: seit März ist er auf Instagram unterwegs. Und gestern hat sich das Oberhaupt der katholischen Kirche im Vatikan mit YouTube-Stars aus aller Herren Länder getroffen – eine knappe Stunde dauerte das Beisammensein, alle sollen viel Spaß gehabt haben.

Ausgesprochene Gangsta-Rapper mit einer inkompatiblen Diktion waren nicht eingeladen – aber die Gäste waren auch keinesfalls Special-Interest-Hallelujah-Blogger, sondern eine ganz am Mainstream angelehnte Mischung; z.B. aber auch mit Rassismus-konträrem Hintergrund. Aber selbst für das Thema „Beauty“ hatte der Pontifex eine integrierende Interpretation: Das zu predigen und zu verbreiten, habe doch zumindest eine anti-agressive Wirkung. Auch ein virtuelles Angebot sei besser als gar keines, so Franziskus – das passt ja in gewisser Weise zum Thema „Glauben“ insgesamt 🙂 …

Was das direkte Social-Media-Erleben betrift – Franziskus ist da ganz offen: Er selbst surft weder im Netz herum noch verbringt er seine Zeit vor der Glotze. Sehr vernünftig. Insofern ist es bei ihm wie bei anderen Profis – da twittern und instagrammen PR-Schergen unter seinem Account. Ein Tweet wie „Pray for me“ ist also auch kein Zeichen einer Krebserkrankung oder einer akuten moralischen Anfechtung, sondern referiert einfach auf das Pontifikats-Motto von Franziskus. Gut, dass nicht schon die komplette Transzendenz bei Mark Zuckerberg gelandet ist 🙂 …

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 30.05.2016 (Moderation: Till Haase)

The DAO: Venture-Crowdfunding mit Attitüde

So eine normale Firma ist ja eine ziemlich autoritäre Angelegenheit – da hat ein Vorstand das Sagen, meist handelt es sich um einen Mann oder ein paar Männer, und die werden für das „Sagen-wo’s-langgeht“ recht anständig bis recht unanständig (gut…) bezahlt. Wenn der Laden läuft (tatsächlich oder vermeintlich…), dann gibt’s noch mehr Geld („Bonus“), aber auch die Aktionäre und Kunden freuen sich. Wenn die Geschäfte oder Produkte floppen, dann bekommt der Vorstand den Laufpass (meist aber mit üppiger Abfindung…), die Aktionäre und Kunden sind sauer, im schlimmsten Fall geht die Firma Pleite.

Aber warum muss eigentlich alles in die Hand eines Einzelnen oder eines kleinen Führungsteams liegen? Jetzt gibt es – im Netz, wo sonst – einen radikalen Gegenentwurf: „The DAO“. Die Abkürzung steht für „Dezentrale autonome Organisation“. Und was darunter konkret zu verstehen ist, das kann man noch mit jeder Menge Phantasie füllen: Das Wirtschaftssystem der Zukunft, die Transformation des Kapitalismus? Eine Nerd-Venturekapitalfirma? Auf jeden Fall jetzt schon das bislang erfolgreichste Crowdfundingprojekt der Geschichte. Das gerade einmal dabei ist, sich erste Strukturen zu verschaffen.

Wie sich „The DAO“ schlägt, wenn sie aus ihrer dezentralen autonomen Virtualität heraus erst einmal intensiven Kontakt mit der lokalen und von althergebrachten Schwächen, Vorschriften und Begierden geprägten realen Welt aufgenommen hat, das ist noch die Frage. Die Willensbildung durch Crowd und Algorithmen ist ja auch erfahrungsgemäß in der Praxis auch nicht so einfach wie in der Theorie („Liquid Democracy“). Und ob eine dezentrale, autonome Gruppe überhaupt (dazu noch per Geldbeutel…) per se bessere Entscheidungen trifft als ein einsamer Leithammel, das wurde auch noch nicht empirisch nachgewiesen. Aber vielleicht ist ja bei „The DAO“ auch einfach (ein Stück weit…) schon der Weg das Ziel.

The Dao: Crowdfunding-Projekt zum Mitbestimmen · DRadio Wissen

(DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 17.05.2016 (Moderation: Thilo Jahn)

Windows 10, die Kommandozeile und der endgültige Wahnsinn

Ich hatte irgendwann mal peu a peu so diverse SSDs in den Rechner eingebaut, aber gebootet hatte das (umgetopfte…) Windows immer noch von der Harddisk. Die wollte ich jetzt zur Feier des Umstiegs auf Windows 10 aufs Altenteil schicken. Am Anfang habe ich ganz naiv gedacht – Festplatte abklemmen, booten mit Windows-DVD und Reparatur-Option wählen – fertig. Pustekuchen. Ach so – die DVD im Uefi-Modus booten. Immer noch Pustekuchen. Festplatte wieder drangeklemmt – ein Versuch mit EasyBCD (Datenträgerverwaltung und Partition Manager waren eh hilflos…) – Pustekuchen. Ein Versuch mit der c’t-Rettungs-Disk, sind ja diverse Tools drauf. Pustekuchen. Dann hab ich irgendwann einen Artikel aus dem Archiv gekramt, wie eigentlich Windows von einem GPT-Laufwerk startet.

Aha, da war ja auch eine 128MB große versteckte Partition vor der eigentlichen Windowspartition. Das war aber mitnichten die EFI/Startpartition, die es gebraucht hätte, sondern die quasi unnütze MSR-Partition. Seit Windows 10 ist die immer noch ohne konkrete Aufgabe, aber standardmäßig auch nur noch 16MB groß. Das traf sich gut – dann brauchte ich die alte MSR ja nur zu löschen, und in den freien Platz die Systempartition mit 112 MB und dahinter in Gottes Namen eine MSR mit 16 anzulegen. Löschen ging ja mit Partition Manager, eine neue FAT16-Partition reinsetzen auch. Aber die startbar zu machen? Pustekuchen. Neuer Versuch mit EasyBCD. Pustekuchen. Neuer Versuch mit der Rettungs-Disk. Pustekuchen. Die ganzen tollen Tools können das nicht.

Da musste ich also allen Ernstes auf die Kommandozeile. Windows 10 mit DOS-Befehlen einrichten. „select disk 0. select partition 0. delete partition 0. create partition efi size=112“ usw. Das gleiche mit der MSR-Partition. Während ich da so vor mich hintippe und zwischendurch hochscrolle, um noch mal die Hilfefunktion nachzuschauen, geschieht plötzlich das Unfassbare: Mein iPad links auf dem Schreibtisch geht an. Von alleine. Und in der Passworteingabezeile erscheint ein Buchstabe bzw. Pünktchen. Noch eins, noch mehrere. Von Geisterhand. Ich bin vom Donner gerührt. Anscheinend ist die Sache irgendwie synchron zu meiner Mausradbewegung. Jetzt geht der Cursor wieder rückwärts, ein paar Pünktchen. Dann wieder neue Buchstaben nach vorn.

Alles klar, denke ich – jetzt ist es soweit. Der Wahnsinn ist da, Voodoo war ja eh schon alles in den letzten Tagen. Die Matrix ist aus den Fugen. Oder werde ich gerade gehackt per WLAN? Oder eine elektromagnetische Einstreuung vom Mauskabel oder vom Bildschirm, getriggert durch die antiken DOS-Befehle? Ich filme das Ganze und mache dann erst mal die SSD-Sache fertig. Laufwerksbuchstaben zuweisen, Ordner anlegen, EFI-Bootdateien von der DVD rüberkopieren. Startreparatur von der DVD auswählen – und tatsächlich: Diesmal repariert die tatsächlich was. Windows 10 startet ohne Festplatte direkt von der SSD. Jetzt will ich erstmal im Internet schauen, ob irgendwelche anderen iPad-Besitzer schon mal eine ähnliche Geisterstunde erlebt haben.

Da fällt mein Blick zunächst auf den Gamecontroller und mich durchzuckt eine erste Erleuchtung. Der ist ja zwar nicht angeschlossen. Aber dahinter, vor dem Monitor, unter Kabeln und diversen Handbüchern und DVDs vergraben, da liegt meine kleine Mini-Blutooth-Tastatur. Die hatte ich am Tag zuvor als Alternative für die „kaputte“ USB-Tastatur ausprobiert. War also eingeschaltet und hatte sich mit dem iPad gekoppelt. Und war wohl ganz leicht unter Druck geraten unter dem Stapel. So weit zum Thema Kommandozeilen-Voodoo. Zeit, ins Bett zu gehen.

Abschied von Windows 7

Es war eine schöne Zeit mit Dir. Eine solide Partnerschaft sozusagen, ähnlich wie mit Deiner Vorgängerin XP. Da sah eigentlich alles gut aus an Dir, und eigentlich hat alles funktioniert zwischen uns beiden. Die älteren und jüngeren Konkurrentinnen waren eigentlich nie ein ernsthaftes Thema. Vista? Ha! Windows 8? Ach nein – das hat man sich mal in der VM angesehen, aber das war’s dann auch schon.

Bis ganz vor kurzem. Da ist etwas zwischen uns zerbrochen. Irgendwie ist nach dem Netzteilausfall (dafür kannst Du ja nichts…) das USB-Problem zwischen Dir und dem Z97-A-Board immer heftiger geworden. Mein Sennheiser-Headset hat ja schon seit einiger Zeit nicht mehr funktioniert („unbekanntes Gerät“ – peinlich nur, wenn das mitten in einer Konferenzschaltung mit zwei Wissenschaftlern von der Harvard University passiert oder während einer Science-Pressekonferenz…). Dann hat irgendwann die USB-Tastatur (eine harmlose Cherry…) herumgezickt. Ging nur noch in einem Slot hinten, wenn gleichzeitig die externen Festplatten angeschlossen waren. Dann nur noch in einem Slot vorne, dem rechten.

Und dann ging sie gar nicht mehr. Ich hab alles versucht. Einen neuen Hub gekauft, ein neues USB-Verlängerungskabel. Beim Booten und im Bios war alles ok. Aber beim Starten von Windows: „Gerätetreiber konnte nicht geladen werden, unbekanntes Gerät, Fehlercode 28“. Ich hab die ganzen Tipps aus dem Netz (von den unzähligen Leidensgenossen…) durchexerziert: Die Geräte (ausgeblendete Geräte einblenden…) deinstalliert, nach der Anleitung durch „USB-Troubleshooter“. Die Treiberleichen entfernt. Mit USBdeview aufgeräumt. Den infcache.1 gelöscht, immer und immer wieder… Die Intel-USB-3-Treiber neu installiert. Die USB-Keyboard-Filter-Treiber aus dem GData-Paket aus der Registry gefischt. (Die verschwinden da nämlich nicht, auch wenn man das Feature abgeschaltet hat. Dreckssoftware…) Im Bios alles mögliche umgestellt. Die Microsoft-Fixes ausgeführt.

Alles vergebens. Irgendwann ging wenigstens eine uralte PS2-Tastatur wieder – und bei den Reparatur-Versuchen mit diversen Windows-CDs zeigte sich schon mal eine Sache ganz klar – die 10er-Scheibe erkannte auch Maus und Tastatur wieder klaglos. Kein Wunder – die Version bringt ja eigene USB-3-Treiber mit. Und dann war irgendwann der Entschluss gefasst – Windows 10 neu installieren ist auch kein größerer Aufwand als Windows 7 vom Backup restaurieren. Zumal ja das Update-Angebot bald ausläuft 🙂 …

So ganz einfach war das auch nicht. Ob von DVD oder aus dem Windows-Update – die Installation brach irgendwann ab. Super. Bei der Update-Installation wenigstens mit einem Fehlercode: 80070003. Und das lag tatsächlich (so wie das hier stand…) an einem fehlerhaften Pfad für wimmount.sys – weil ich irgendwann mal eine c’t-Rettungsdisk auf einem externen Laufwerk zusammengestellt hab. (Unfassbar – wie soll man da drauf kommen, wenn man nicht googeln könnte…) Nach der entsprechenden Korrektur lief die Installation dann weiter. Irgendwann drehte sich 20 Minuten lang nur noch das Pünktchen-Karussel. Da hab ich an den heiligen Bill Gates gebetet und ihm wahlweise ewige Gefolgschaft oder aber die Auslöschung seiner Person und seiner gesamten Familie angelobt bzw. angedroht.

Und dann erschien irgendwann wieder der Prozent-Fortschrittskreis. Hallelujah! Jetzt läuft das System wieder. Die Tastatur ist wieder da. Das USB-Headset fünktioniert natürlich auch wieder. Hat mich ungefähr zwei Tage gekostet. Und diverse Nerven. Denn das war alles nur eines: Windows- und Treiber-Voodoo. (Mit Ausschalten, Netzstecker ziehen und Kondensator-Entladen durch 15-sekundenlanges Drücken der Einschalttaste…) Deswegen war das auch mit dem irren Herumschreien und gegen die Wände hauen um 23 Uhr vollkommen normal und unausweichlich. Ich bin ja nun schon ein einigermaßen erfahrener PC-Anwender. (Top-Experte, dachte ich eigentlich…) Was machen eigentlich normale Menschen in einer solchen Situation? (Der normale Support und die zahlreichen Internet-Fundstellen ist/sind ja auch völlig ahnungslos…)

Also jetzt wie gesagt: Windows 10 hat das alles erledigt bei der Upgrade-Installation. Ist halt ein junges, frisches Betriebssystem. Auch wenn es etwas neugierig und plauderfreudig ist. So sind sie, die jungen Dinger. Es war eine schöne Zeit mit Dir, Windows 7. Tschüss. Sorry, das hätte eigentlich von mir aus nicht sein müssen.

AdBlock Plus und Flattr: Werbeblocker will Geld sammeln

Im Web hängt der Haussegen schief. Eigentlich schon ziemlich lange, aber inzwischen eskaliert die Sache. Einerseits sind nämlich mittlerweile sehr, sehr viele User mit einem Adblocker unterwegs. (Ich übrigens schon immer…) Und anderseits gibt es immer mehr Webseiten, die sagen: Liebe Leute, dann kommt ihr eben nicht mehr rein bei uns. Wir leben von der Werbung. Die bauen also einen Adblocker-Blocker ein. Und bitten dann „recht höflich“, ihre Seite auf die Whitelist zu setzen, zu entblocken. Oder alternativ etwas Geld springen zu lassen, für einen werbefreien Zugang hinter der Paywall.

Gegen beides gibt es natürlich aus Usersicht gute Gegenargumente: Abgesehen vom Nerv-Faktor erweist sich Werbung immer häufiger als Malware-Schleuder. Und bezahlen will man vielleicht für ein paar Lieblingsseiten. Aber garantiert nicht für alle, auf denen man mal sporadisch ein, zwei Artikel liest. Genau wie bei den guten alten gedruckten Zeitungen und Magazinen: Das eigene Budget für Information oder Unterhaltung ist halt auch begrenzt.

Gestern auf der Netzkonferenz re:publica gab es nun einen Vorschlag, der das Problem lösen könnte. Er kommt – ausgerechnet – vom führenden Adblock-Hersteller Eyeo, der ja bislang ein etwas sportliches Geschäftsmodell betreibt: Gegen einen kleinen Obolus können sich Werbetreibende auf die Whitelist „akzeptabler“ Anzeigen setzen lassen. Das ist für manche schlicht Wegelagerei oder Schutzgelderpressung – andererseits installiert sich halt der User den Blocker und entscheidet auch ganz allein, was letzlich bei ihm durchkommt und was nicht. Bislang sind alle Klagen gegen Eyeo vor Gericht gescheitert. Aber wahrscheinlich würde die Firma  wohl auch lieber in Frieden ihr Geld verdienen. 🙂

Das neue Konzept ist also ein Angebot, das Kriegsbeil zu begraben – und mit im Boot ist ein alter Bekannter: Flattr. Einst als Hoffnungsträger gestartet, krebst der Bezahldienst nun recht kläglich daher. Zum einen ist vielen Usern die Schwelle „Anmelden, Budget einrichten und jeweils Artikel flattern“ zu hoch, zum einen schreckt auch die Betreiber der Aufwand, überall auf Verdacht die Buttons einzurichten und sich anzumelden. Bei „FlattrPlus“ würde der Bezahlvorgang automatisch ablaufen – und zwar nur dann, wenn ein Artikel auch wirklich gelesen wird und nicht nur kurz angeschaut. Angesichts der Userzahl, die per AdblockPlus ins Spiel kommen könnte, wäre das Ganze gar nicht mal absurd, sondern eine doch recht amtliche Hausnummer.

Bleiben halt noch so diverse Bedenken: Zum einen müsste Eyeo bzw. Flattr völlig transparent darlegen, wie die Datensammlung und -übermittlung abläuft. Wer sich einen Adblocker (und wahrscheinlich auch noch NoScript und Tracking-Blocker…) installiert, will garantiert nicht sein komplettes Surfverhalten irgendwo abliefern, auch wenn der Betreiber wie immer hoch und heilig Datenschutz verspricht. Zweitens: Wie viele User sind bereit, wieviel Kohle abzudrücken? Da bin ich relativ zuversichtlich – die Streaming-Modelle zeigen ja auch: Die Bereitschaft zur Fairness hängt vom aufgerufenen Preis ab. Und drittens: Werden sich die Anbieter mit dem bisherigen Erzfeind zusammenraufen? Warum nicht – es geht ja schließlich nicht um hehre Dogmen. Sondern nur um Geld. 🙂

AdBlock Plus und Flattr: Werbeblocker will Geld sammeln · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 04.05.2016 (Moderation: Till Haase)

Die KI spielt das Game of Thrones

Wovon hängt es ab, welcher Charakter in der Kultserie „Game of Thrones“ als nächster (mehr oder weniger grausam…) ins Gras beißen muss? Das lässt sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit an Faktoren wie dem Alter, Geschlecht, Nobilitätsrang oder Beziehungsstatus der Figuren festmachen, behaupten Bioinformatiker von der TU München und liefern auf ihrer Website gleich handfeste Zahlen, die manchen Fan in Verzweiflung stürzen könnten. Die Prognose beruht auf einem Maschinenlern-Algorithmus. Und da klingeln ja gleich die Alarmglocken. 🙂

Zuweilen liefern die modernen Methoden bekanntlich wunderbare statistische Korrelationen, hinter denen aber bei Licht (bzw. mit gesundem Menschenverstand) betrachtet keine Kausalitäten stecken, sondern Artefakte (sprich Bullshit…). Und auf dieser potentiell sehr wackeligen Basis werden dann unter Umständen Entscheidungen von erheblicher Tragweite getroffen: Maschinenlernverfahren liefern Prognosen zur Kreditwürdigkeit, zu Sicherheitserwägungen oder zum Erfolg von medizinischen Behandlungen – ohne dass sich immer nachvollziehen oder begründen ließe, wie diese Einschätzungen eigentlich zustande kommen und wie verlässlich sie sind.

Auf den ersten Blick scheint auch das Datenmaterial der GoT-Modellierung geradezu irrwitzig zu sein: In einem realen Szenario würden biologische und soziologische Parameter natürlich sehr viel mit der Fitness oder der Überlebenswahrscheinlichkeit einer Person zu tun haben – wer gut isst und trocken schläft, lebt gesünder als der Bettler im Schlammloch. Aber in einem Roman, in einer fiktiven Welt, in einer TV-Serie gar? Da sollte sich doch doch der freie Wille der Autoren jederzeit über Plausibilitäten (und über Abbildungen realer, „biologischer“ Wahrscheinlichkeiten…) hinwegsetzen können – sei es aus „Willkür“, sei es als Reaktion auf Publikumserwartungen, sei es aufgrund realer Fakten wie der Verfügbarkeit oder der Gagenforderung von Schauspielern.

Stimmt alles – und trotzdem macht die Modellierung der TU-Informatiker Sinn: Die Prognose bezieht sich halt nur auf interne, nicht offensichtliche Spielregeln oder Muster der fiktiven Welt; möglicherweise also auf die „Schreibstrategie“ des Autors – und sie gilt natürlich nur, solange keine externen, „realen“ Faktoren ins Spiel kommen, die in dem Maschinenlern-Datenmaterial nicht enthalten waren.

Deutschlandfunk – Wissenschaftliches Projekt zur Serie „Game of Thrones“

Deutschlandfunk – Forschung aktuell vom 2.5.2016 (Moderation: Arndt Reuning)