Archiv für den Monat: März 2016

Microsofts Chatbot Tay bekommt erstmal Zwangsknebel ins künstliche Maul

Manche Ideen sind einfach unfassbar bescheuert. Zum Beispiel, eine angeblich “künstlich intelligente” Chatbottin über Twitter mitquatschen zu lassen. (Da ist doch Siri echt die bessere Gesprächspartnerin, wenn man wirklich überhaupt keine Freunde hat und die Nummer der Telefonseelsorge und die von Jürgen Domian auch nicht.)

Die Leute bei Microsoft kennen aber ja auch keine Siri, sondern nur die Cortana. Und wissen deshalb natürlich überhaupt nicht, dass es der Lieblingssport von Pseudo-KI-Nutzern ist, die Bottinnen irgendwie aufs schlüpfrige Terrain zu locken.

Und deshalb kam das natürlich auch bei “Tay” ganz unerwartet, dass die jetzt ganz schnell so richtig wie ein echtes menschliches Arschloch in die Welt hinausgezwitschert hat. Das ist zwar ein ziemlich authentisches Spiegelbild der Realität und insofern also “künstlich intelligent”, aber irgendwie auch nicht im Sinne der Erfinder. Gute Nacht erst mal, Tay.

Nachklapp 31.03. – Uups, da ist der Knebel für einen Moment wieder herausgerutscht. Gnnrg. Mmmmh. Wieder drin. Puh! Aber da kommt bald noch eine Menge mehr intelligentes Zeug in die Welt, wenn Microsoft seinen Bot-Baukasten frei verfügbar macht.

Terroranschläge in Brüssel: Facebook aktiviert Safety Check, Netz-Fakes & der ganz normale Irrsinn bei Twitter

Ungefähr drei Stunden hatte sich Facebook Zeit gelassen und dann doch nach inzwischen drängenden User-Nachfragen Safety Check aktiviert – wie auch schon nach den Anschlägen in Paris im November 2015. Ursprünglich war das Feature ja für eine Lebenszeichen-Rückmeldung nach Naturkatastrophen konzipiert worden – und auch dieses Mal kann, wer Lust hat, die treffliche Frage in den Cyberraum stellen, welche Kriterien das Social Network heranzieht, die Sonderfunktion scharf zu schalten – ist es die Opferzahl oder der Ort des Geschehens und damit womöglich die Anzahl “westlicher” Opfer?

Zu berechtigten und deplatzierten, ideologischen, idiotischen oder idealistischen Netz-Äußerungen aus der Hüfte gab die Terrorserie in der belgischen Hauptstadt wieder einmal reichlich Anlass. Dabei macht es – mit Verlaub – keinen großen Unterschied auf der Dämlichkeits-Skala, ob man einen Massenmord reflexartig instrumentalisiert, oder ob man reflexartig die tatsächliche oder angebliche Instrumentalisierung eines Massenmordes heftiger beklagt als den Massenmord selbst. Oder der Urheberin einer angeblichen oder tatsächlichen Instrumentalisierung mal eben den Tod wünscht. (So geschehen in einer persönlichen Twitter-Message eines “Künstlers” an die AfD-Politikerin Beatrix von Storch…)

Aus hiesiger (westlicher…) Perspektive nimmt man zwar die hiesigen, schon hinreichend aufgeladenen Twitter-Kontroversen zur Kenntnis, kaum aber die fundamental andere Sichtweise vieler Social-Media-Nutzer, die mit dem “IS” sympathisieren. “Die Welt trauert mit Brüssel” stimmt eben so nicht; wer die westlichen Staaten als “Kreuzfahrernationen” und Moslemschlächter wahrnimmt, für den sind die Terroranschläge ein Grund zum Jubel.

In quasi eigener Sache: Was den Wert von Netzquellen für die journalistische Arbeit betrifft, zeigten sich wieder einmal die zwei Seiten der Medaille: Da fiel die belgische Nachrichtenagentur VRT auf einen Fake herein – und mit ihr nachfolgende Online-Medien.

Andererseits dauerte es bis zum späten Mittag, bis deutsche Agenturen das Dementi bzw. die Klarstellung des belgischen Energieversorgers Electrabel “entdeckt” hatten, das schon sehr früh auf der Twitter-Seite nachzulesen gewesen wäre – stattdessen hatten die Meldungen über die “Evakuierung” des Atomkraftwerks Tihange für zusätzliche Unruhe, zusätzliche reflexartige oder berechtigte Diskussionen und einen weiteren trendenden Hashtag gesorgt…

Die ersten gefälschten Videos im Umlauf · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Grünstreifen vom 22.03.2016 (Moderation: Thilo Jahn)

Schweizer Luftwaffe sorgt für Herzklopfen

Wir demonstrieren unserem Publikum, dass dank hohem Einsatz und Disziplin die äusserst dynamische militärische Fliegerei beherrscht wird.

Aha. Mit dem “hohen Einsatz” meint das PC-7 TEAM der Schweizer Luftwaffe vermutlich den Übungsaufwand, und nicht den Einsatz des Lebens. Der aber zweifellos zu einem bestimmten Faktor auch irgendwie im Spiel ist – und zwar für die Piloten, aber auch für das geneigte oder aber verängstigte Publikum. Als die Staffel am Samstag als Begleitprogramm zum Ski-Worldcup in St. Moritz ihre Formationsfiguren, Loopings, senkrecht-aufsteigen-, senkrecht-runterstürzen-und-dann-noch-mal-gerade-so-abfangen-Kunststücke aufführte, dachte ich – hilflos im Sessellift sitzend (siehe Video; ich bin bei 0:23 im Bild; Blick nach rechts unten 🙂 ) …


(Quelle: Schweizer Luftwaffe/ThreeSixZero/YouTube. Besonders spektakulär ist der Film, wenn man sich ihn mit einer 3-D-Brille anschaut – im einfachsten Fall mit Smartphone, Cardbox und der (aktuellen!) YouTube-App…)

…akustisch eher an Stuka-Angriffe und ansonsten: Leute, ihr macht das bestimmt ganz toll und fehlerfrei, keiner von euch bekommt einen Herzinfarkt und auch eure Maschinen keinen Kolbenfresser oder einen Adler vor die Frontscheibe – aber macht das Ganze doch bitte nicht ungefragt über meinem Kopf.

Zirkus-Trapez-Vorführungen ohne Fangseil oder Varieté-Armbrust-Schießereien auf lebende Personen waren auch noch nie mein Fall.

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No Go für Lee Sedol gegen die KI

Und das war es auch schon mit der letzten Krone des Denksports – auch die dritte Partie in Folge geht an Alpha Go. Möglicherweise war der Kampf insofern etwas unfair, weil der Mensch halt keine Chance hatte, sich auf den tatsächlichen Gegner vorzubereiten (also auf die aktuelle, seit Oktober stark verbesserte Version von AlphaGo), möglicherweise würde auch ein anderer Top-Spieler besser mit dem KI-Gegner zurechtkommen als Lee Sedol (auch Gary Kasparov hatte ja bei seiner ebenfalls als “Meilenstein” gesehenen Niederlage gegen DeepBlue weder seine eigene normale Spielstärke gezeigt noch überhaupt erfolgversprechende Anti-Computer-Strategien verfolgt…) – aber, das war ja auch vor dem Match jetzt in Südkorea schon klar: Es ging nicht um die Frage, ob die menschliche Bastion fällt, sondern wann.

Wie beim Schach bedeutet der Sieg von AlphaGo nicht, dass das (Turnier-) Spiel unter Menschen nun uninteressant würde. Ob allerdings menschliche Go-Profis ebenso schnell von der Assistenz von Computerprogrammen profitieren werden, ist noch fraglich. Zum einen dürfte es noch dauern, bis eine PC-Version von AlphaGo verfügbar sein wird (oder eben ein anderes Programm, das im wesentlichen die Erfolgsrezepte des DeepMind-Algorithmus aufgreift und auf “realistischer” Hardware eine vergleichbare Performance liefert), zum anderen ist nicht ausgemacht, ob sich die faktisch erfolgreiche Spielweise der KI auch in eine für einen Menschen nachspielbare Strategie übersetzen lässt.

Bei aller Exzellenz in höchst komplexen Denksportarten – im richtigen Leben werden die Algorithmen aus dem Hause DeepMind erst einmal noch kleinere Brötchen backen. Aber auch da ergeben sich interessante Perspektiven, wie Demis Hassabis im Interview bei The Verge erläutert.

Kinopremiere im Wohnzimmer

Mit Streaming kennt Sean Parker sich aus, der Mit-Gründer von Napster und Ex-Präsident von Facebook. Mit den entsprechenden Wünschen von Konsumenten auch. Aber ob es für sein StartUp “Screening Room” wirklich einen ausreichend großen Markt gibt – also Filmenthusiasten, die die Heimcouch dem Kinosessel vorziehen – das bleibt abzuwarten. So absurd, wie es einem im ersten Schreck über die angedachten 50 Dollar vorkommt, ist die Sache aber gar nicht. Möglicherweise rechnet sich das Konzept auch schon bei einer geringen Kundenzahl für alle Beteiligten – wenn der Preis für die Streamingbox einigermaßen kostendeckend ist und das StartUp mit überschaubarem Personalbestand auskommt. Ein eigenes Programm zusammenstellen oder die Filme selbst bewerben muss Screening Room ja nicht – es ist schließlich nur eine Filiale der guten alten “richtigen” Kinos.

Sofa statt Kino · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 11.03.2016 (Moderation: Marlis Schaum)

AlphaGo gewinnt erste Partie gegen Lee Sedol

Eigentlich hatte Lee Sedol ja die schwarzen Steine in seiner ersten Matchpartie gegen das Computerprogramm AlphaGo – als er dann irgendwann um 8 Uhr 35 deutscher Zeit einen weißen Stein ergriff und auf dem Brett postierte, da blieb den Kommentatoren bei der Live-Übertragung auf YouTube erst mal die Spucke weg. “Ich glaube, er hat gerade die Partie aufgegeben” fiel dann bei Michael Redmond, immerhin der beste westliche Go-Spieler und wie Lee Sedol ein 9-dan-Großmeister, der Groschen. Redmond hatte nämlich in der Endspielphase auch schon immer wieder ansatzweise überschlagen, wer in der Partie eigentlich das größere Gebiet erobert hatte, aber dabei noch kein endgültiges Ungleichgewicht gesehen. Lee selbst wusste es besser.

 

Das Partieende wie aus heiterem Himmel – jedenfalls für die Beobachter in dieser Übertragung; andere Kommentatoren hatten den Braten schon früher gerochen – macht deutlich, wie extrem schwierig beim Go die Stellungsbewertung ist. Und genau das war auch bislang das Hauptproblem für Computerprogramme, die letzte Bastion des Denksports im Kampf Mensch gegen Maschine zu schleifen – beim Schach war der Drops bekanntlich schon länger gelutscht.

Offenbar hat AlphaGo seit dem Match im Oktober gegen den mehrfachen Europameister Fan Hui dazugelernt (Fan Hui, der ja 0-5 unter die Räder gekommen war, ist übrigens jetzt einer der Schiedsrichter und verspürt vielleicht eine ganz kleine Genugtuung, dass AlphaGo nun jemand anders quält. Vielleicht drückt er aber auch Lee Sedol in menschlicher Empathie ganz fest die Daumen…) – das “Dazulernen” kann man wörtlich nehmen, denn die neuronalen Netze von AlphaGo trainieren sich selbstständig weiter, mit Millionen von gegen sich selbst gespielten Partien, ohne dass ihnen die Programmierer vorgeben müssen, was gut oder was schlecht ist.

Es ist sogar genau anders herum – im Grunde wissen selbst die Macher von AlphaGo bei Googles (bzw. Alphabets…) Tochterfirma “Deep Mind” nicht ganz im Detail, was sich eigentlich in der “Black Box” zwischen der Eingabe- und Ausgabeschicht der neuronalen Netze entwickelt hat. Möglicherweise hat AlphaGo Erkenntnisse über das Go-Spiel herausdestilliert, auf die noch nie ein menschlicher Spieler gekommen ist, die möglicherweise auch aus menschlicher Sicht absurd erscheinen mögen – die aber offensichtlich funktionieren. Und das ist ein weiterer Grund, warum der Kampf für Lee Sedol nun wahrscheinlich noch schwieriger wird, als seinerzeit bei den Mensch-Maschine-Matches beim Schach: Er kann nur sehen, was AlphaGo spielt, aber nicht, warum – damit entfällt die Chance, konzeptbedingte Schwächen zu identifizieren und gegebenenfalls gezielt auszunutzen.

Das heißt noch nicht, dass AlphaGo oder das algorithmische Konzept im menschlichen Sinne “intelligent” ist. Würde man ein neuronales Netzwerk mit Daten über Börsenkurse und Minirocklängen trainieren, dann käme mit ziemlicher Sicherheit eine Korrelation und ein Prognosemodell heraus. Vielleicht sogar eins, das besser funktioniert als Analysten-Analysen. Fehlende Kausalitäten, sprich Bullshit, können Menschen immer noch besser diagnostizieren als Maschinen. Aber es wird garantiert immer schwieriger, die Ergebnisse von “künstlicher Intelligenz” von denen menschlicher auseinanderzuhalten – das klassische Turing-Test-Szenario.

Irgendwann spielt es also keine Rolle mehr, ob die Algorithmen intelligent sind. Oder nur sehr perfektioniert so tun, als ob. 🙂

Maschine übernimmt letzte Bastion der Menschen · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 09.03.2016 (Moderation: Till Haase)

Deutschlandfunk – Forschung aktuell vom 09.03.2016 (Moderation: Uli Blumenthal)

Knast-Kommunikation: Kontrollierter Internetzugang in Berlin, Telefonkosten-Abzocke in den USA

Tiefenpsychologisch gesehen müsste eigentlich heutzutage der Schock, hinter Gittern zu landen und der Freiheit einstweilen Lebewohl sagen zu müssen, noch viel schlimmer sein als anno dazumal. Denn im Gefängnis kommt einem ja schlagartig auch jene virtuelle Welt abhanden, die für die allermeisten Menschen mittlerweile zu einem normalen Leben existenziell dazugehört.

Der Verlust betrifft natürlich nicht nur die (gerne auch erotisch angehauchte 🙂 …) Freizeitgestaltung, sondern auch grundlegende Informations- und Kommunikationsbedürfnisse; nicht zuletzt gehört ja ein Netzzugang auch für Sozialhilfeempfänger zum Basisanspruch. Andererseits werden gerade die Kommunikationsbedürfnisse bzw. die daraus erwachsenden Gefahren bei Knastinsassen mit gutem Grund kritisch gesehen – insofern haben nicht nur einige CDU-Abgeordnete, sondern auch der Bund der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) Bauchschmerzen mit dem Berliner Pilotprokt “Kontrollierter Internetzugang für Gefangene”.

Ein ganz anderes Kapitel sind natürlich eingeschmuggelte Mobilgeräte, wer ein schickes Smartphone mit LTE unter der Matratze liegen hat, kann auf den “kontrollierten Zugang” dankend verzichten. Warum Vollzugsanstalten allen Ernstes Millionenbeträge für Störsender, mobile Handy-Detektoren oder funkwellenabschirmende Wandanstriche ausgeben, anstatt die Gefangenen, die Zellen und ggf. Besucher gründlich zu kontrollieren, das erschließt sich dem Laien nicht – aber irgendwelche sehr guten Gründe muss es ja wohl geben.

In jedem Fall geht natürlich ein Schmuggler auch wieder das Risiko einer zusätzlichen Strafe ein – besser ist es da natürlich, mit Genehmigung ein (Mobil-)Telefon benutzen zu dürfen. In den USA haben sich ein paar Telefongesellschaften auf die Versorgung der Haftanstalten spezialisiert. Offenbar handeln sie aber nach der biblischen Maxime “Auge um Auge, Zahn um Zahn” – und fordern ihren Zwangskunden geradezu kriminell hohe Gebühren ab. So sieht das jedenfalls die Aufsichtsbehörde FCC. Aber so einfach lassen sich die Betreiber nicht “deckeln” – sie haben gerade erfolgreich Einspruch gegen das Verbraucher- bzw. Knastbrüder-freundliche Preisdiktat der Behörde eingelegt. Angeblich gibt es für die hohen Preise irgendwelche sehr guten Gründe. 🙂

DRadio Wissen · Gefängnis: Kontrollierter Internet-Zugang für Insassen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 08.03.2016 (Moderation: Till Haase)

KeRanger: Erste funktionstüchtige Ransomware für Mac OSX

Jetzt geht die Verschlüsseln-und-Erpressen-Masche auch bei den Besitzern von Mac-Rechnern los – logisch eigentlich, denn wer eher zu einem schicken Apple-Modell als zum schnöden PC von der Stange greift, beweist Geschmack und Solvenz. Da wird doch noch ein Bitcoinchen für irgendeinen freundlichen Cyber-Gangster in Russland drin sein, das Leben dort ist schließlich hart und freudlos.

Dass sich die Eigner von Mac OSX-Geräten zurecht etwas weniger Sorgen gemacht haben, heißt nicht, dass sie per se sorgloser sind – auch bei der Infektion eines PCs mit Ransomware ist ja in den allermeisten Fällen etwas “Mithilfe” des Users nötig. Wenn die Schadsoftware dann auch noch huckepack mit dem Update eines an sich vertrauenswürdigen Programms auf den Rechner kommt, kann man den Opfern eigentlich gar keine Mitschuld mehr vorwerfen. Und so lautet denn die Devise auch hier: das Einzige, was hilft, sind Backups. Möglichst vollständige, möglichst aktuelle.

Besonders gemein: So schöne und bequeme Dinge wie eine Time Machine oder die Hintergrund-Datensicherung in die Cloud machen bei einem Ransomwarebefall die Sache unter Umständen noch schlimmer – die werden nämlich mitverschlüsselt, und beim nächsten Synchronisieren mit einem Zweitgerät ist dort dann auch alles top secret. Die einzige Lösung ist also ein Backupmedium, das nur zum Sichern angestöpselt wird. Ich korrigiere: Mehrere solche Backupmedien natürlich.

IT-Sicherheit: Auch Macs sind bedroht · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 07.03.2016 (Moderation: Till Haase)

US-Wahlkampf im Netz: Troll Trump und seine Follower

Besser, es wird schlecht über einen geredet als gar nicht: Dass es im US-amerikanischen Wahlkampf sehr viel rustikaler zugeht als hierzulande, ist nicht neu. Aber die aktuelle Kampagne toppt alles dagewesene. Und das liegt natürlich an Donald Trump, dem Immobilien-Zocker, TV-Showmaster und fleischgewordenen Schrecken aller nicht so rustikal veranlagter Zeitgenossen hüben und drüben des Ozeans. (Bekanntlich steckt ja in Wirklichkeit Johnny Depp in der Donald-Trump-Maske 🙂 …)

Genauso schmerzfrei wie in den TV-Debatten ist der (angebliche…) Milliardär auch in den Social Networks unterwegs. Und seine Tweets rotzt er offenbar tatsächlich eigenhändig heraus, was zuweilen im Rohr krepiert. Klar ist – nicht alle Follower bei Twitter oder jetzt Instagram werden den Polit-Troll am Schluss wirklich als Präsidenten sehen wollen, trotz aller Unterhaltsamkeit. Aber auf jeden Fall ist Trump natürlich der kongenialste Kandidat für das Netz. Bei dem es sich ja bekanntlich um eine Riesen-Ansammlung digitalisierter Klowände handelt. Nur viel bunter und greller als früher, versteht sich.

Troll dich, Trump! · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 07.03.2016 (Moderation: Till Haase)

Netflix setzt Geoblocking durch und sperrt Zugriff per VPN

Angekündigt war der Schritt schon ein Weilchen, “passend” zur Oscar-Verleihung macht Netflix seit dem Wochenende auch hierzulande Ernst und blockiert das Streaming “über Bande”, nämlich per Proxyserver oder per VPN. Wie die “branchenübliche” Erkennung eines solchen Zugangs nun technisch genau realisiert wird, darüber kann man noch etwas rätseln – laut einigen VPN-Anbietern und laut einigen Userberichten sollen sich die jetzigen Blockaden doch noch wieder aushebeln lassen. Umgekehrt gibt es zahlreiche Berichte von “Kollateralschäden” – da werden VPN-User ausgesperrt, obwohl sie im “richtigen” Land ihren Stream abrufen, da erkennt der Prüfalgorithmus einen vermeintlichen VPN-Zugang, wo gar keiner ist. Möglicherweise springt die Blockade auch schlicht und einfach dann an, wenn die vom Browser übermittelte Systemzeit nicht zur abonnierten Region bzw. dem dort postierten Abrufserver passt. Da könnte es also einen Versuch wert sein, einfach die Computeruhr umzustellen 🙂 …

Nix mit House of Cards IV · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 01.03.2016 (Moderation: Marlis Schaum)