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Jon Rahm wechselt zur Seite des Bösen (Saudi-Arabien)

Es gab ja mal irgendwann so einen Film, wo es um ein unmoralisches Angebot ging. Damals ein erotisches/sexuelles Angebot, und dann auch noch mit einem „Verführer“ oder eben vielmehr die „Prostitutions-Summe-Bezahler“, der in Gestalt von Robert Redford auch noch ausgesprochen gut aussah. Da ging es um eine Million Dollar, und es gab eben ein Riesen-moralisches Dilemma.

Der derzeitige Machthaber in Saudi-Arabien, der „Kronprinz“ Mohammed bin Salman bin Abdulaziz Al Saud sieht nicht so gut aus wie Robert Redford; nach meiner bescheidenen, natürlich völlig unseriösen Küchen-Psychologie-Einschätzung sogar eher wie ein Psychopath – das wird so ein bisschen gedeckt von den „Säuberungen“ in der saudi-arabischen Herrscher-Familie, wo eben so manche etwaige Konkurrenten von „MBS“ irgendwie abgemurkst worden sind.

Das wird auch sehr stark gedeckt vom unseligen Schicksal von Jamal Kashoggi, dem etwas widerspenstigen saudi-arabischen Journalisten, der regime-kritisch u.a. für die Washington Post geschrieben hat. Deren Eigentümer Jeff Bezos ja übrigens auch höchstwahrscheinlich von MBS abgehört worden ist. Aber ok. Jamal Kashoggi ist mal unter irgendwelchen Vorwänden in das Saudi-Arabische Konsulat in Istanbul gelockt worden, und dann haben ihn die da drin extra zuvor angereiste Schergen von MBS abgeschlachtet und zerstückelt.

Team „Jamal Khashoggi“ vielleicht?

Die Reststücke haben die Schlächter irgendwo beseitigt, da ist auch noch irgendein Double aus der Botschaft rausmarschiert. Irgendwann gab es nach massiven Vorwürfen – auch mit Belegen vom US-Geheimdienst; die Türkei war auch etwas angepisst – einen Prozess in Saudi-Arabien. Das sind irgendwelche subalternen Schergen verurteilt worden bzw. haben mit der Familie von Jamal Kashoggi einen Deal abgeschlossen. Und offiziell wusste der sehr machtbewusste/paranoide, die eigene Familie killende Kronprinz natürlich nix davon.

Also alles bestens. Nach etwas Abklingzeit wurden die Kontakte zum erstmal kurz verfemten Schurken-Staat Saudi-Arabien wieder aufgenommen. Weil die ja leider eben so wahnwitzig viel Kohle haben, die in Form von Öl aus dem Boden raussprudelt. Und diese wahnwitzige, völlig unproblematisch raussprudelnde Kohle nutzt der saubere Herr MBS eben auch – völlig ungeniert eingestanden – für Sports-Washing. Also für die Strategie, mit dem „Sponsoring“ – in Wirklichkeit mit dem völlig unmoralischen „Kaufen“  ganzer Sportarten positive PR für Saudi-Arabien zu machen.

Klar – zur „Kaufen“-Strategie gehören immer auch auch korrupte Leute, die sich kaufen lassen. Im Fall des Golfsports waren das zunächst überwiegend abgehalfterte und eben nicht mehr so richtig konkurrenzfähige Alt-Stars, die dem Ruf des saudischen Scheckhefts erlagen. Dann aber leider unfassbarerweise auch die Funktionäre der PGA-Tour, mit dem Ober-Verräter Jay Monahan, der nach monatelangem Widerstand gegen die saudische LIV-Tour plötzlich eine Kooperation vereinbarte. Die Konditionen: Völlig unklar. Die eigene korrupte Bezahlung: Ziemlich klar.

Trotzdem gurkte die LIV-Tour erstmal mit ihren Fancy-Bedingungen (kein Cut, keine Qualifizierung; insofern folgerichtig auch keine Weltranglisten-Punkte…) so rum, ein paar Leute kamen auch wieder zurück zur PGA/Ega-Tour. Und dann jetzt der Kracher: Jon Rahm wechselt zur LIV-Tour.

Das ist so furchtbar, so niederschmetternd. So verachtenswert und infam. Jon Rahm ist ein fantastischer Spieler. Weltranglisten-Erster. Multi-Multi-Multi-Millionär. Mit Preisgeldern und Sponsoren-Geldern. Und dieser Mann lässt sich kaufen. Für 300 oder 400 oder 500 Millionen Dollar. Klar, das ist eine Menge Geld. Aber der von so vielen Fans angebetete Mann braucht das doch gar nicht. (Zusätzlich…) Seine hübsche Frau hat garantiert genug anzuziehen, seine Kinder haben genug Kohle für ihr späteres Studium.

Jon Rahm kann also  – im Gegensatz zu irgendwelchen abgehalferten Kollegen, und erst recht im Gegensatz zu irgendwelchen lächerlich bezahlten LET-Golferinnen – überlegen: Brauch ich die zusätzliche Kohle, und zu welchen Konditionen bekomme ich die denn? Und dass er das dann mit dem perfiden, gekauften Schurken Greg Norman tatsächlich macht und dann irgendwas rumlabert von neuen Herausforderungen und Captain-Rollen – das ist niederschmetternd und abartig. Jon Rahm ist nun eine „Persona non grata“, ein Verräter, der sich perfide verkauft hat an saudische Geld-Scheißer und Diktatoren und Mörder.

Ich erwarte nun von allen Sponsoren von Jon Rahm – Callaway, Rolex, Mercedes-Benz, Santander, TravisMathew, Blue Yonder, Maestro Dobel, Silverleaf Club – dass sie das Sponsor-Verhältnis auflösen. Ich werde keine Produkte mehr kaufen, die einen Unterstützer bzw. Nutznießer des saudi-arabischen Diktators promoten. Wollen Sie sich gemein machen mit einem islamistischen Diktator, der einerseits eine angebliche Öffnung seines Landes promotet, andererseits Regimegegner abschlachtet, Frauen unterdrückt und Kritiker in Social Media für Jahrzehnte ins Gefängnis wirft?

Liebe Sponsoren – bei euch geht es doch eh in Wirklichkeit nicht um Moral und Werte und den „Spirit of the Game“. Aber wenn sich jemand verkauft, prostituiert an die Seite des Bösen – dann müsstet ihr das doch irgendwie so mitbekommen und registrieren. Und abchecken, ob das für euer Geschäftsinteresse gut ist. Und das ist es garantiert nicht.

Die Saudi-Golf-Liga startet. Wie korrupt sind die Spieler? Und wir Zuschauer?

Pecunia non olet. Das ist bekanntlich eine uralte Weisheit, die die Römer schon formuliert hatten, bevor sie etwas von Öl-Dollars ahnen konnten. Und selbstredend war schon beim römischen Original-Spruch nicht die Rede vom tatsächlichen Stinken, sondern vom moralischen. Und selbstredend war schon bei der Formulierung des Original-Spruchs impliziert: Das gilt halt nur für pragmatische Leute. Oder eben für korrupte.

Moralisches oder unmoralisches Handeln definiert sich ja gerade nicht an Zwängen. Sondern an Möglichkeiten. An der Abwägung zwischen für einen persönlich zwar angenehmen, aber irgendwie doch fragwürdigen Konstellationen und Handlungen. Und den etwaigen Gegenargumenten. Bestechlich oder korrupt zu sein heißt natürlich immer: Für mich und meine Familie ist das die beste, oder sagen wir mal, eine zumindest lukrative Option. Gleichzeitig bin ich aber auch korrupt und bestechlich und gegebenenfalls ein Arschloch. Damit muss man erstmal umgehen und leben können.

Ein wunderschönes Exempel für diese gravierenden Konflikte bietet sich gerade im Golfsport. Da hat sich ein etwas isolierter, vielleicht auch rachsüchtiger Golf-Funktionär mit einem etwas isolierten Regime zusammengetan. Wobei das Regime erstens über weitgehend unbegrenzte, theoretisch nicht-stinkende Kohle verfügt. Und zweitens auch gerne sein Image – koste es was es wolle – etwas aufbürsten und reinwaschen möchte. Es ist halt nicht so ganz ohne, wenn man einen systemkritischen Staatsbürger in einem Nachbarland ins Konsulat zitiert – und den dort von einer vorher eingeflogenen Folter-Truppe abschlachten lässt, während zur Verschleierung ein Double aus dem Haus rausmarschiert.

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War unliebsam, wurde abgeschlachtet – Jamal Khashoggi

Der bestialische Mord an Jamal Khashoggi ist Fakt – und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist auch klar, dass der saudische Machthaber und offenbar etwas verhaltensauffällig veranlagte Kronprinz Mohammed bin Salman die Abschlachtung in Auftrag gegeben hat. Saudi-Arabien ist auch bei anderen Disziplinen – Verhältnis zu Nachbarstaaten, Rechte von Frauen und Meinungsfreiheit insgesamt – ganz top oben mit dabei. Auf der Arschloch-Liste.

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Hat viel stinkende Öl-Kohle, ist aber möglicherweise etwas verhaltensauffällig: Der saudische Kronprinz

Ok, aber jetzt mal zum Golf. Wenn da mindestbezahlte Proetten im Rahmen der LET-Turniere dort spielen, dann ist das glaube ich tolerierbar. Wenn männliche Golf-Pros, alle Multi-Millionäre (wobei sie die Kohle ja teilweise wie der famose Herr Mickelson mit irren Wetten verballert haben…) jetzt an der LIV-Tour teilnehmen – dann ist das natürlich ein Skandal. Wobei ja signifikant ist – die Mehrheit der Teilnehmer sind Typen, die im „Normalbetrieb“ ihre beste Zeit hinter sich haben. Lee Westwood zum Beispiel schätze ich eigentlich sehr – gerade aufgrund seines Alters und seiner immer noch guten Performance.

Wenn der nun einen immensen Millionen-Betrag angeboten und garantiert bekommt – sollte; müsste er das ablehnen? Martin Kaymer, die langjährige Nummer Eins bei den deutschen Golfern – seine Performance ist seit langer Zeit mau. Sollte er einen immensen Millionen-Betrag ablehnen oder hier einfach als „Profi“ handeln? Die Antwort ist ganz einfach: Es geht hier nicht um „Profi“ sein oder um die angebliche Unabhängigkeit von Sport und Politik. Die Leute, die bei der Saudi-Liga teilnehmen, machen das trotz ihres Gelabers nicht um des Sportes willen, sondern um der freigiebigst rausgehauenen Kohle. Da kann man auch mau spielen und wird immer noch zugeschissen mit Geld.

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Wird vermutlich auch hier nix – aber die Kohle ist ja garantiert

Äußerungen wie von Herrn Kaymer sind einfach nur peinlich. Wobei ja die Webseite Golfpost.de auch die kostenlose Abdeckung der Saudi-Golftuniere bewirbt. Damit bin ich mal bei uns Golf-Fans: Wenn wir uns den Scheiß kostenlos angucken, dann kommen wir natürlich auf eine vergleichbare Ebene mit den per Antrittsgeld und „ohne-Cut-garantiertes“-Honorar korrumpierten „haltungsgeschädigten“ Golf-Pros. Ich werde mir die Blutgeld-Turniere jedenfalls nicht anschauen, trotz der tollen „Mehr-als-Golf“-Extras. Wenn ich eine zweistellige Millionen-Offerte für das Angucken bekomme, überleg ich mir das noch mal.

Und lehn es ab. Fuck you! Was ich sehr lustig fände – wenn Jeff Bezos, ja quasi Arbeitgeber von Jamal Khashoggi bei der Washington Post, selbst auch Opfer von saudischen Überwachungs-Maßnahmen, mal ein Jamal-Khashoggi-Gedenk-Golfturnier veranstalten würde. Höchstdotiert. Und dafür die „Golf-Elite“, auch die jetzigen Saudi-Mitmacher einladen würde. Das wär ein netter Gag. Leider ein sehr kostspieliger. Aber eigentlich wissen wir auch jetzt schon, wer ein Arschloch ist. Und wer nicht. 🙂

 

P.S. – Ich bin natürlich nicht so naiv, dass ich die PGA für eine Charity-Organisation halten wüde. Natürlich ist auch dort das Sponsoring und die gesamte Struktur diskussionswürdig. Aber dazwischen und „Leute-im-Staatsauftrag-abschlachten“ besteht halt noch mal ein kleiner Unterschied.

 

Mein Freund und Golfkumpel Alu Kessebohm ist tot

Ich bin ja „Wochentagsspielberechtigter“ auf dem schönen Platz des Marienburger Golfclubs, und da habe ich Alu Kessebohm kennengelernt. Ein begeisterter Golfer mit schon etwas mehr Erfahrung als ich. Wir haben oft und regelmäßig zusammen gespielt – gerne am Donnerstag morgen, bevor sich die „Senioren“ auf die Runde gemacht haben. Meistens sind wir so kurz vor 10 Uhr los – Alu war regelmäßig „zu früh“ da, weit vor unserer Verabredung. Weil er die Unwägbarkeiten seiner Hinfahrt von Hürth abpuffern wollte. 🙂 Ich wollte eigentlich immer noch vorher kurz auf die Range gehen, aber wenn Alu da schon stand, haben wir natürlich sofort losgelegt…

Und nach der 9-Loch-Runde (in seltenen Fällen haben wir noch mal die ersten vier Löcher drangehängt…) haben wir uns dann auf die Terrasse gesetzt im Restaurant des MGC und erstmal zwei „Golfer“ bestellt. Und schon mal die Karte studiert – Essen gab es ja erst ab 12 Uhr. Und dann haben wir da gegessen, und Alu hat immer ein bisschen mit der netten Kellnerin geflirtet. Und wir saßen da und haben uns gefreut, wie schön das war. Die Aussicht. Die Tatsache, dass wir da in dem schönen Club spielen können und danach schön gemütlich und lecker essen.

Ausblick vom Restaurant auf den Platz

Alu war etwas älter als ich (Jahrgang 1957) – er hat mich immer „mein Jung“ genannt – und hatte ein sehr gutes Auskommen. Er hatte bei RWE gearbeitet und eine gute Rente und Betriebsrente. Die einzige kleine Trübung in seinem Leben war eigentlich, dass gerade noch eine sehr spät eingegangene Ehe wieder sehr schnell in die Binsen gegangen war und er jetzt mit den Unterhalts- und Scheidungsformalitäten etwas Stress hatte. Aber das war mehr so eine kleine Lektion in später Lebensweisheit – ansonsten hat sich Alu seines Lebens erfreut. Und auf die kommenden, weiterhin sehr komfortablen Jahre gefreut.

Im Herbst bis Frühjahr 2020/2021, beim Lockdown, als auch völlig wahnwitzigerweise die Golfplätze geschlossen waren, da sind wir regelmäßig spazieren gegangen im Kölner Grüngürtel. Um rauszukommen aus der Wohnung, um uns etwas zu bewegen, um etwas Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Ich bin da hingefahren zu ihm nach Hürth, und dann haben wir die Runde gemacht; über die Autobahnbrücke, mal so rum, mal so rum, vorbei am Geißbockheim. Und wir haben viel gesprochen, über Sachen, die man im Leben verbockt. Über Alkohol, über Frauen.

Im Herbst 2021 kam dann der Schlag – bei Alu wurde Kehlkopfkrebs diagnostiziert. Ich hab mir da das eine oder andere bei gedacht – schließlich ist Alkohol einer der Standard-Risikofaktoren. Da stand eine Operation auf dem Programm – mit ohnehin schon gravierenden Konsequenzen wie Verlust der Stimme. Die Frage war aber natürlich – hatte der Krebs schon gestreut? Alu hat dann die Operation erst mal gut überstanden. Danach ging die Chemo los. Die – so hat er mir das geschrieben – hat ihn „fertig gemacht“. Wir haben am Jahresende 2021 zum letzten Mal gesprochen.

Dann hab ich mehrmals SMS geschickt – und keine Antwort mehr erhalten. Und heute bekomm ich eine Nachricht von Alus Neffen – Alu ist bereits am 5.1.2022 gestorben.

Ich trauere um meinen Freund und Golfkumpel Alu. Ich wünschte, wir hätten noch ein paar Bälle weiter in die Binsen oder aber aufs Fairway schlagen können. Ich wünschte, Du hättest die Neueröffnung im MGC miterlebt. Ich wünschte, wir hätten noch ein paar Jährchen auf der Terrasse zusammen gesessen und Du hättest mit der netten Kellnerin flirten können. Mach’s gut, mein Freund und Kumpel. Ich werde Dich nicht vergessen.

Mal ein kleiner Golf-Produkttest: Garmin Approach R10

Ich spiele ja jetzt bekanntlich seit gut vier Jahren Golf. Ich bin da sehr froh drüber – das hat mich körperlich und geistig unfassbar vorwärts gebracht. Körperlich: Allein schon durch die Bewegung – eben ziemlich täglich 9 Loch oder 18 Loch rumzulatschen, und zwar in einem durchaus schnellen Tempo mit einem durchaus signifikanten Gewicht (dem Bag…) auf dem Rücken – das hat bei mir schon meine Wampe bzw. mein Gesamtgewicht um etwa 7 kg runtergebracht. Während des beschissenen Corona-Lockdowns mit Platzsperre und Frust-Saufen ist das natürlich letztes Jahr wieder deutlich hochgegangen. Kollateralschäden.

Mittlerweile sind die Plätze ja längst wieder offen, und ich arbeite also weiter an meinem hehren Fernziel: In Bezug auf das Handicap einstellig werden. 🙂 „An sich“ müsste das doch eigentlich machbar sein: Ich bin normalerweise einigermaßen sportlich, bestimmt biologisch zehn Jahre unter meinem tatsächlichen Alter, einigermaßen bewegungsbegabt und körperaffin – trotz diverser körperlicher/psychischer „Leichen im Keller“, die sich nicht nur bei meiner studierten Profession „Singen“ verheerend auswirken, sondern eben auch beim Golfen.

Aber bei meinem Golfspiel und meinem HCP tut sich seit über einem Jahr: gar nichts. Im Gegenteil: Manche Bereiche – z.B. der Abschlag mit dem Driver verschlechtern sich sogar drastisch. Vollkommen irre: Ich haue da Drives mit 125 Metern raus. Im allerersten jahr flogen die noch 190 Meter weit. (Und der zweite Schlag mit dem Holz 3 fliegt dann 160/170 Meter – da gibt es also offenbar ein technisches/psychisches Problem…) Gegen solche Probleme gibt es ja offenbar zwei Maßnahmen: Unterricht nehmen bei einem Pro.

Und/oder: das mal filmen, was man da bei einem Golfschwung eigentlich macht. Die erste Variante – Unterricht nehmen – ist ja definitiv ratsam. Der Pro wird – hoffentlich – die individuellen Probleme erkennen und Ratschläge geben, wie man/frau den Problemen abhelfen kann. Die zweite Variante ist auch definitiv ratsam – aber erfordert eine gewisse psychische Stabilität. Wenn Sie, liebe(r) Mit-Golfspieler(in) zum ersten Mal ihren Schwung in einem Video gesehen haben, möchten Sie wahrscheinlich aufhören. Oder aus dem Fenster springen. Oder verzweifeln. Ein Stück weit berechtigt.

Das, was Sie da sehen, ist grauenvoll. Und erklärt natürlich bestens, warum auch Ihre Resultate und Ihr Spiel grauenvoll sind. Aber ok, Quatsch, Stopp – wir sind ja keine Profis und wollen und werden das auch niemals sein. Insofern: Sich einmal anzuschauen, was man/frau da eigentlich beim Golfschwung macht, ist total hilfreich und potentiell einer Weiterentwicklung förderlich. Profis und ambitionierte Amateure analysieren ihre Schläge mit Tracking-Systemen. Das sind normalerweise Radar-Doppler-Tracker, die den Flug des Balles, aber auch vorher schon die Schlägerbewegung registrieren und aufzeichnen – das sind dann auch die Systeme, die bei den Übertragungen von PGA-Turnieren die herrlichen Flugkurven des Balles in das Bild zaubern.

Meistens stimmen die berechneten Flugkurven mit den tatsächlichen ziemlich genau überein. In seltenen Fällen liegt der Ball dann doch im Bunker und nicht daneben; oder umgekehrt. Es gibt da „State-of-the-art“-Lösungen wie „Flightscope“ – ein System, das Profis und sehr ambitionierten Amateuren offenbar sehr präsise Informationen über alle relevanten Parameter eines Golfschlags liefert – nur kostet das leider bislang fünfstellige Beträge. (Und auch dieser Anbieter arbeitet ja offenbar an billigeren Alternativen,,,)

Für Amateure ist das fünfstellige Gerät natürlich indiskutabel – insofern gewinnt da ein neues Produkt von Garmin reichlich Impact-Faktor: Der Tracker „Approach R10“ wird zu einer UVP von 599,99 € aufgerufen. Ich habe das Gerät einmal ausprobiert. (Disclaimer: Das Gerät wurde mir von Garmin zum Testen zur Verfügung gestellt.) Punkt eins – aus meiner Sicht schon einmal positiv: Das Gerät wird hinter dem Ball aufgestellt. Klingt vielleicht ulkig oder irrelevant – aber manche Ball-Tracker müssen seitlich neben dem Ball positioniert werden. Bei einem vernünftigen Schwung – kein Problem.

Aber bei einem richtigen Katastrophen-Schlag – so wie Sie den ja auch manchmal auf der Runde spielen – schrotten Sie ihr teures Gerät. Bzw. Sie haben da vorher schon Angst vor und schwingen also nur gehemmt. Nicht umsonst gibt es da gehärtete Cases für diese seitwärts stehenden Geräte. Aber – wenn das Ding hinten steht, geht es Ihnen einfach besser 😉

Jetzt mal zu den ermittelten Daten: Kann ein 600-Euro-Gerät die gleichen Daten, die gleiche Performance erzielen wie ein Gerät für einen fünfstelligen Betrag? Ich kann nur sagen – ich weiß es nicht. Leider konnte ich die geplanten Vergleiche zu Flightscope-Systemen nicht durchführen, aufgrund der temporären Sperrung meines Heimat-Platzes. Wenn ich da mal hilfsweise Quellen aus dem Netz hinzuziehe – dann lautet die Antwort dort : die exakt gleiche Performance liefert das Garmin-Gerät wohl nicht. Wer als Profi oder Top-Amateur wirklich professionelle Daten über seinen/ihren Schwung benötigt, der/die wird hier möglicherweise nicht fündig.

Ich werde die Vergleichsdaten aber hoffentlich noch nachreichen können. Was ich auf jeden Fall schon sagen kann: Bei guten Bedingungen; Driving Range mit genügend Tageslicht – da sind die vom „Approach R10“ ermittelten Flugkurven und Weiten auf jeden Fall sehr realistisch; die stimmen auf jeden Fall ziemlich exakt damit überein, was ich in Bezug auf Flugbahn und Weite auch sehe.

Jetzt ist nochmal die Frage – was bringen die sonstigen ermittelten Werte überhaupt? Ich sehe doch auch so, wie weit der Ball fliegt; ich spüre doch auch so, ob ich den Ball dünn oder ideal getroffen habe? Das stimmt. Ganz offen gesagt – für einen Mid-Handicapper wie mich mit 26,5 – da braucht es nicht unbedingt Informationen über die Schlägerkopf-Geschwindigkeit oder die Spinrate; erst recht nicht, wenn diese möglicherweise im Vergleich zu fünfstelligen Geräten nicht völlig genau sind.

Aber was für mich das „Killer-Argument“ zugunsten des Garmin-Gerätes war, was mich letztlich dazu bewegt hat, das Ding auch zu kaufen, war: Die Video-Aufnahmefunktion. Dazu muss man sein Smartphone mithilfe der mitgelieferten Klemm-Halterung z.B. am hinter dem Abschlag aufgestellten Bag befestigen, Die Aufnahmefunktion ist übrigens auch noch holprig – manchmal wird die nicht aktiviert, obwohl man sie aktiviert hat. Aber wenn sie funktioniert – und grundsätzlich funktioniert sie – dann liefert sie zu jedem erkannten und gemessenen Schlag das zugehörige Video. Und das ist unendlich hilfreich.

Klar – theoretisch könnte man sich auch so filmen. Dann müsste man allerdings immer anschalten und abschalten und hätte auch nur das Bewegungsmuster und nicht den dazugehörigen Schlag bzw. die Schlag-Daten. Bei dem Garmin-Ding hat man das eben kombiniert. Und dann kann man direkt anfangen zu analysieren – aha, da neige ich mich noch in der Ausholbewegung nach vorn – warum? Meine Handwinkel sind total falsch – warum? Ich hole viel zu steil aus, warum? Ich gehe in der Ausholbewegung aus den Knien ein Stück nach oben – warum? Mein ganzer Stand und mein ganzer Durchschwung sind total wackelig und instabil – warum? Und was bewirkt das dann jeweils in Bezug auf das Schlag-Ergebnis?

Den eigenen Schwung mit dem Garmin Approach R10 aufgezeichnet zu sehen, ist erstmal ähnlich verheerend und demoralisierend wie sein eigenes Singen aufgezeichnet abzuhören. Gottseidank habe ich ja damit einige Erfahrung. In Demut und Resilienz. Das braucht man ganz offenbar auch beim Golfen. Insofern – das Aufzeichnen und Angucken hilft ganz bestimmt. Und neben diesen schnöden Range-Diagnosen bietet das Gerät ja noch die Chance, virtuell auf den herrlichsten Plätzen der Welt zu spielen.

Das Gerät ist auch ein Golf-Simulator – und transferiert aufgezeichnete Schläge in eine VR-Umgebung. Schön, wenn Sie zuhause genug Platz dafür haben, Bälle in ein Fangnetz reinzuhauen. Dann können Sie theoretisch Pebble Beach oder andere spektakuläre Plätze zuhause spielen. (Die Deluxe-Variante ist kostenpflichtig…) Bei mir klappt diese Simulator-Option momentan zuhause leider nicht. Ich habe zwar ein Putting-Grün im Wohnzimmer, aber meine Schaumstoff-Übungsbälle (alles andere wäre etwas zu riskant..) identifiziert das Garmin Approach R10 momentan wohl offenbar nicht als legitime Flugobjekte.

Oder die Radar-Range ist zu begrenzt. Wenn ich da noch irgendwelche Fortschritte machen sollte, melde ich das noch einmal nach. Noch mal ein letzter Test-Disclaimer: Ich konnte das Gerät als Tester verbilligt kaufen – und habe das dann auch letztlich getan. Wegen der Film-Option – so grausam die auch erstmal ist 🙂

 

Über Corona-„Normalität“, Masken-Wahnsinn und gesunden Menschenverstand

Ich habe gerade zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder an einem Massen-Event teilgenommen. Ein Golf-Turnier mit ca. 150 TeilnehmerInnen – das 16. „Rainbow-Open“  – vermutlich war ich da die einzige teilnehmende „Hete“ 🙂 … Es war sehr nett. Die Corona-Rahmenbedingungen entsprachen der 3G-Regel: Für die Teilnahme an den Abendveranstaltungen  – das war dann eine „geschlossene Gesellschaft“, für die es auch keine Maskenpflicht mehr gab – musste man/frau entweder vollständig geimpft oder „genesen“ 🙂 sein oder einen offiziellen Corona-Test beibringen.

So weit, so gut, so bekannt. Die Abschlussveranstaltung am Samstag ging allerdings ab 21.30 in eine „Tanzveranstaltung“ über – und dafür war dann ein „normaler“ Corona-Test nicht mehr ausreichend – da war ein PCR-Test erforderlich. Rein wissenschaftlich ist das natürlich totaler Bullshit – die angebliche „Mehr-Genauigkeit“ gegenüber dem Antikörper-Test ist winzig oder fiktiv. Es ist ziemlich klar, dass die Anforderung für einen PCR-Test bei vermeintlich „gefährlicheren“ Events nur einen politischen Zweck hatte: Mehr Druck ausüben auf „Impfunwillige“, einen faktischen Impfzwang schaffen für die, die wieder am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchten.

Um mal ganz kurz zu belegen, dass die ganze Sache Bullshit ist: Auch bei 2G-Events gab es ja massive „Impfdurchbrüche“ und Superspreader-Effekte. Die vermeintlich „sicheren“ geimpften oder genesenen Zeitgenossen sind also in Bezug auf Infektionen überhaupt nicht „sicher“. (selbstverständlich „sicherer“ in Bezug auf die Folgen einer etwaigen Infektion…) Aber ok – die PCR-Test-Erfordernis war zunächst auch für mich (bin erst einmal geimpft…) mal wie politisch gewünscht maximal druckausübend: Ich hätte da von Heiligenhaus am Freitag morgen vor dem Turnier zu einem Test um 7.30 Uhr zum Düsseldorfer Flughafen fahren müssen; Kosten 59,-. Das war die billigste Variante mit Übermittlung des Testergebnisses innerhalb von 24 Stunden. Die Variante mit einer Übermittlung innerhalb von 1,5 Stunden hätte 149,- gekostet.

Am Abend des 30.9. kam dann die frohe Botschaft rein: Die NRW-Landesregierung hat die Corona-Vorschriften gelockert. Für die Teilnahme an einer „Tanzveranstaltung“ (an der ich übrigens eh nicht teilnehmen wollte…) war nun plötzlich kein PCR-Test für die nicht oder noch nicht vollständig geimpften mehr erforderlich, sondern nur noch ein „offizieller“ Test „nicht älter als 6 Stunden vor Beginn der Veranstaltung“. Sehr schön. Ich brauchte also nicht vor dem Turnier am frühen Morgen noch nach Düsseldorf zum Flughafen-Testzentrum reinfahren (PCR-Tests gibt es eben leider nicht überall…) und die vorab gezahlte Kohle bekomme ich hoffentlich auch wieder erstattet.

Stattdessen habe ich mir dann am Samstag nachmittag einen neuen „Bürgertest“ in Heiligenhaus besorgt – ulkigerweise wurde der beim Einlass abends gar nicht mehr überprüft… Aber jetzt mal zu den Events: Wir sitzen da zu 150 Leuten in dem Lokal – ohne Maske. Essen, Trinken, Gröhlen. (Und die Tanzwilligen tanzen hinterher.) Stundenlang mit sicherlich guter Aerosol-Durchmischung. Und nur das Servicepersonal, das da durch die fröhliche Menge durchläuft, trägt eine bescheuerte Maske.

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Im Hotel am ersten Abend: Das sind 50, 60, 70 Leute an der Bar und im Raum – fröhliches Saufen und Kommunizieren – eine solche Enge hab ich seit Corona-Beginn nicht mehr erlebt. Alle ohne Maske. Bis auf das Personal hinter der Theke. Die haben das Fetzchen schon den ganzen Tag auf. Ein paar eine lockere OP-Maske, ein paar ein FFP-2-Modell. (Das ja bekanntlich auch nie dicht ist.) Völlig irre!!! Die Maskenpflicht für das Personal beruht ja auf der Fiktion, dass ein von Tisch zu Tisch gehender Kellner theoretisch eher spreaden könnte als ein Gast, der zu seinem Tisch mit Maske hingelatscht ist.

Passt allerdings bei einer Bar-Situation nicht mehr. Wenn im Gastraum und am Tresen 60, 70  Leute sind, die auch vorher schon ohne Maske als „geschlossene Gesellschaft“ ihre etwaigen Viren ausgetauscht haben – und dann noch 3, 4 Service-Leute, die hinter der Bar stehen: Dann ist die Vorschrift offenbar totaler Bullshit. Zumal bei der Masken-Tragweise des Personals offensichtlich eh jede Menge Luft ist 🙂 … – kein Wunder, die wollen ja nicht ersticken. Pilzinfektionen im Mund-Nasenbereich haben sie eh schon teilweise, wie sie berichten.

Am Morgen im Frühstückssaal: Die sicherlich bereits viren-ausgetauschten Teilnehmer sind da wiederum unter sich, andere Hotelgäste frühstücken offenbar woanders. Das Maskentragen auf dem Weg zum Buffet ist also: reiner Bullshit. Ein Aluhut oder Nudelsieb auf dem Kopf oder ein Mutter-Gottes-Geweih wäre genauso wirksam oder unwirksam. Und vielleicht noch kleidsamer.

Ich komme am Samstag spät abends nach dem maskenlosen Abschlussevent im Hotel an und werde von der Bar-Bedienung aufgefordert, für die fünf Meter von der Tür bis zum Barhocker die Maske aufzusetzen. Die ich dann am Barhocker wieder absetzen darf – im Gegensatz zu der Bedienung. Im Raum sind offenbar auch nur Teilnehmer am Event; zudem dauert der Gang von der Tür zum Hocker nur 10 Sekunden, innerhalb derer ich sehr wenig Aerosole ausstoße. Danach bin ich ja weiterhin im gleichen Raum. Fazit: Das Ganze ist Super-Bullshit und Super-Scheiße.

Nur völlig gehirnamputierte Schafe können allen Ernstes diese totale Entwürdigung und schematische Regel-Befolgung gutheißen oder befolgen, diese totale Unterwerfung an ein Panik-Narrativ und eine Ausblendung jeglichen Menschenverstandes und jeglicher Erinnerung an Grundrechte und Verhältnismäßigkeiten. Zur Demokratie und zu einem Dasein nicht als Untertan oder unmündiges Kleinkind, sondern als Bürger gehört auch die Infragestellung von „Befehlen“ oder staatlichen Vorgaben, wenn es an diesen begründete Zweifel gibt.

Wer nachts um zwei an einer menschenleeren Kreuzung als Fußgänger auf „Grün“ wartet, ist für mich (und vermutlich auch für die meisten Leute außerhalb Deutschlands 🙂 ) kein Musterbürger, sondern ein Idiot. Wer mutterseelenallein auf der Straße dahergehend oder -radelnd eine Maske trägt, ist für mich ein Idiot, der sich selbst schädigt. Die Anforderung, auf den 4 Metern vom Eingang einer Bar bis zum Barhocker die (eh nicht dicht schließende…) Maske aufzusetzen ist reine Idiotie, vollkommener Wahnsinn und reine Schikane. Bzw. eben eine Unterwerfungsgeste an den Wahnsinn und die Panik-Idiotie.

Ich mach das „natürlich“ auch mit, um da nicht irgendwelche unschuldigen Beteiligten in Zwangssituationen zu bringen (die Bar-Bedienung z.B., die die Sache übrigens ziemlich ähnlich sah wie ich…)  Aber an sich ist das alles doch völlig irre. Als mündige Bürger sollten wir doch eigentlich immer Begründetes von Bullshit trennen können. Sollten; nein müssten wir uns Bullshit und abstrusen und unbegründeten Einschränkungen unserer Lebenswirklichkeit entgegenstellen und die entsprechenden Vorschriften nicht befolgen.

Aber meine Beobachtung ist: Die Mehrheit macht den Bullshit, macht die Befehle mit. Am liebsten natürlich dann, wenn nur die anderen (Schüler und Schülerinnen z.B….) Masken tragen oder unter Kollateralschäden leiden müssen.  🙁 Und leider empfinde ich das so: Obwohl das vielleicht eine etwas zu große Keule ist – diese Bereitschaft, vollkommenen Irrsinn bereitwillig und untertänig mitzumachen – nur um nicht anzuecken und im Mainstream mitzuschwimmen – das ist die gleiche Haltung, die schon mal so gewisse suboptimale Entwicklungen in der jüngeren deutschen Geschichte befördert hat 🙁

„Sie haben meine Startzeit zerstört“ – über Golf, nette Leute und Soziopathen

Ich spiele ja seit etwa vier Jahren Golf – ein Sport (dem viele Leute, vorwiegend solche ohne Ahnung das sporthafte absprechen…) oder meinetwegen eine Freizeitbeschäftigung, die vielen Leuten als elitär gilt. Das ist selbstredend völlig absurd. Wie schon ein Mitstreiter in meinem Heimatclub sagt: „Wir sind doch völlig normal.“ Nämlich Vorstände, Chefärzte, Headhunter, Rechtsanwaltskanzlei-Mitinhaber. Genau. Ganz normal elitär. Ist ja auch wunderschön, wenn man auf der Basis der eigenen katastrophalen Runde auf den Boden zurückkommt – z.B. auf den Boden seines gerade aktuellen Golfspiels und Handicaps. 🙂

Ich habe am Samstag mal eine Startzeit gebucht in einem sehr renommierten Golfclub im Umkreis von Düsseldorf – meine Eltern wohnen direkt daneben; nur sehr spezielle Umstände sprechen dagegen, dass ich diesen Platz nicht viel öfter spiele. Ich habe hier meine ersten Versuche unternommen, ein erstes Handicap zu erspielen, und ein paar Trainerstunden genommen. Wäre womöglich fast mein Heimatplatz geworden…

Am Samstag komme ich also vier, fünf Minuten vor der gebuchten Abschlagszeit zum Tee 1 am West-Platz – mein Bag stand da eh schon; ich habe noch ein paar Puts auf dem Putting-Green ausprobiert. Da steht ein Herr da. Der mich „begrüßt“ mit den Worten: „Sind Sie das mit der Startzeit 11 Uhr?“ Ich: „Ja.“ Er: „“Dann müssen Sie jetzt alleine spielen. Sie haben mir ja meine Startzeit zerstört!“ Ich: „Was, wie bitte?“ Er: „Sie haben sich ja einfach dazugebucht bei meiner Startzeit um 11 Uhr!“.

Mal zur Erklärung für alle nicht-Golfer: Es gibt einen Online-Dienst namens „PC-Caddie“, mit dem die Mehrheit der deutschen Golfclubs gerade oder bei Turnieren auch immer ihren Spielablauf organisieren. Speziell gerade aber auch die „Startzeiten“, also die Zeit-Slots, in denen „Flights“; also Spieler und Spielerinnen auf die Runde gehen. Bei manchen, sehr elitären Clubs (wie meinem z.B. 🙂 ) gibt es solche Slots gar nicht; bei den allermeisten gibt es sie spätestens seit Corona.

Ansonsten gilt halt bei der corona- oder nicht corona-induzierten Buchung von Startzeiten über das PC-Caddie-System: Ich logge mich ein in den PC-Caddie-Timetable des Clubs, in dem ich spielen will. Da sind freie oder besetzte Slots in einem bestimmten zeitlichen Abstand – 10 Minuten, 12 Minuten; wie dem auch sei. Die Spieleranzahl in den Slots hängt von den aktuellen Corona-Bedingungen ab; momentan sind offenbar Vierer-Flights erlaubt. Die PC-Caddie-Slots sind also Vierer-Slots.

Ich schaue am Donnerstag in PC-Caddie-System bei diesem renommierten Club im Düsseldorfer Umfeld: Da sind um 11 Uhr herum diverse Startzeit-Slots für Samstag noch frei – genau um 11 Uhr – was mir zeitlich sehr gut passt – ist da ein Einzelspieler eingetragen mit einem guten Handicap. Ich spiele, wenn ich als Gast auf fremden Golfplätzen spiele, gerne mit Mitspielern und gerne mit Clubmitgliedern – weil das gemeinsame Spiel viel mehr Spaß macht als alleine zu spielen. Weil ich gerne neue Leute kennenlerne. Weil ich gerne Tipps zu dem Platz bekomme. Weil ich gerne von besseren Spielern etwas lerne.

Ich bin übrigens prinzipiell sehr feinfühlig.  Wenn da ein blauer und ein(e) rote(r) SpielerIn gebucht haben (möglicherweise ein Pärchen…), dann buche ich mich nicht dazu. Bei einem Dreier-Flight auch nicht unbedingt, Aber bei einem Einzel-Spieler: Sehr gern. Vielleicht freut der/die sich ja. (Ich bin nämlich prinzipiell recht nett und einigermaßen gutaussehend 🙂 , und spiele meistens unter oder nicht allzu sehr über meinem Handicap…)

Fortsetzung des Dramas um 11 Uhr: Ich also: „Entschuldigung, aber da sind Sie ja völlig auf dem falschen Dampfer. Woher soll ich denn wissen, dass Sie da alleine spielen wollen oder mit ihrer Familie?“ „Sie haben sich da einfach dazugebucht, ich wollte aber mit meiner Familie spielen. Ich werde das mal reklamiereren, dass sich da nicht einfach irgendwelche Leute dazubuchen können, das sollte nur nach telefonischer Anmeldung gehen.“ Ich: „Warum haben Sie denn nicht einfach Ihre Familie dazugebucht?“ Er: „Weil das noch nicht ganz sicher war, ob die spielen wollen.“

Spätestens ab dem Moment habe ich dem Sportsfreund auch ziemlich klar kommuniziert, dass sein Verhalten völlig indiskutabel und hochgradig unverschämt war. Das hat der Sportsfreund nicht so recht nachvollziehen mögen. „Warum haben Sie denn nicht einen noch freien Slot gebucht?“ „Weil ich gerne mit anderen Menschen zusammen spiele – Sie offenbar nicht.“  Ich habe versucht, die golferische Contenance zu wahren – aber das war recht schwierig. Auf jeden Fall hat der Sportsfreund meine Runde – für die ich 75,- Euro Greenfee bezahlt habe – gründlich verdorben. Ich wollte gern mit jemand zusammen spielen, und mich nicht über irgendwelche irrationale, extrem ungastfreundliche und unhöfliche Zeitgenossen aufregen.

Noch mal ein bezeichnendes Statement meines „Sportsfreunds“: „Woher soll ich denn wissen, ob ich mit Ihnen spielen möchte oder nicht – ob Sie ein Idiot sind oder nicht?“ Ich gehe allerdings eher davon aus, dass ich einen unbekannten Golfpartner/eine Golfpartnerin erst einmal völlig unvoreingenommen als potentiell nette(n) Mitspieler(in) kennenlerne. Wenn es wider Erwarten schrecklich ist, wird man die dreieinhalb Stunden sicherlich auch noch irgendwie überstehen.

Und ich habe eigentlich keine Lust, mich von einem etwas reichlich wunderlichen Zeitgenossen vor der Runde aus völlig irrationalen und völlig unberechtigten Gründen anpflaumen zu lassen, wenn ich 75,- Euro Greenfee für den kleineren West-Platz am Wochenende gezahlt habe. Auch noch mal zur Erläuterung – ich habe ja den Namen des Herren bei der Buchung in PC Caddie nicht sehen können; aus Datenschutzgründen. Möglicherweise buchen sich Club-Mitglieder aus guten Gründen bei diesem Herrn eh nicht dazu 🙂 – aber das konnte ich ja nicht wissen.

Mit freundlichen Grüßen an den Club – ich habe das Vorkommnis ja nach der Runde gemeldet – ich hoffe, das hat auch entsprechende Konsequenzen.

 

Sensation: Die deutsche Fußballnationalmannschaft trainiert gar nicht Fußball. Sondern Golf.


Zweiter von links ist nicht BDC. Embedded von meinem Lieblings-Newsportal. Foto: Dennis Brosda

Das ist aber gar nicht so verkehrt. Erstens ist Golf natürlich der etwas subtilere Sport, da entscheidet nicht die brutale Kraft und die gnadenlose Blutgrätsche über den Ausgang, sondern Technik und Nervenstärke bzw. die Fähigkeit, das eigene Potential eben auch unter Druck „abrufen“ zu können. Das ist wiederum auch beim Fußballmatch eine nützliche Tugend. Jetzt muss man auch noch ganz nüchtern sagen – Fußball gilt ja im Gegensatz zu Golf eher als ein „proletarischer“ Sport. Wobei ja die Zeit der gerade noch aus dem Pütt rausgekletterten „Knappen“, die dann anschließend auf dem Rasen Wunderwerke verrichten, vorbei ist.

Allerspätestens mit dem Abstieg von Schalke 04. „Glückauf, Glückauf, der Steiger kommt.“ Schwamm drüber. Auch heute noch ist Fußball eine exorbitante Aufstiegsmöglichkeit für junge Männer aus sozial benachteiligten Schichten – aber wenn die dann erstmal aufgestiegen sind, dann adaptieren die natürlich auch Insignien der erreichten Schicht. Wie Ferrari-Fuhrparks (wohin mit der Kohle?) und eben distinguierte Freizeitbeschäftigungen. Wie Golf. Klaus Fischer und Konsorten sind wohl auch sehr in Gelsenkirchen-Horst aktiv.

Aber Quatsch. Golf macht einfach total Spaß und konfrontiert eben auch jedermann/jederfrau mit dieser existenziellen Herausforderung: Bringst Du das jetzt beim nächsten Schlag oder verkackst Du? Und für den Unterschied zwischen Bringen und Verkacken gibt es eben überhaupt keine Ausrede, da ist man nur selbst für verantwortlich. Ziemlich logisch, dass Leute wie Profisportler, die sich dieser Herausforderung eben standardmäßig und überprüfbar beruflich stellen, das auch beim Golfen attraktiv finden. Ziemlich logisch übrigens auch, dass Leute, die ohnehin körperlich ziemlich fit sind und die auch gewohnt sind, fokussiert bestimmte Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge abzuarbeiten, da direkt sehr gut performen.


„Die Pille muss doch irgendwie rein. Hilft pusten?“ Embedded von meinem Lieblings-Newsportal. Foto: Dennis Brosda

Insofern – ich kann der Trainings-Strategie des DFB da nur vollumfänglich zustimmen. Beim Fussball muss der Ball ins Eckige. Beim Golf ins Runde. Beides entpuppt sich oft als verflucht schwierige und manchmal völlig vernagelte Angelegenheit. Die Pille geht ums Verrecken nicht rein. Und jeder totsichere Putt wird daneben geschoben oder lippt noch aus. (Wie gestern bei mir in Bad Münstereifel…) Das hat auch unglaublich charakterstärkende Aspekte. Nicht fluchen! Nicht spucken! Nicht ausrasten! Nicht den Schläger zertrümmern oder den Ball ins (nicht vorhandene…) Publikum dreschen!

Vielleicht lassen sich ja auch irgendwann die Hooligans von dieser Subtilität anstecken. Merke: Es ist viel männlicher, bei einer öffentlichen Demontage der eigenen Person gute Miene zu bewahren, als in Pseudo-Wikinger-Attüde auf „Gegner“ oder „Bullen“ loszustürmen – wohlgemerkt ja in der wohlfeilen Sicherheit, dass einem selbst nicht wirklich etwas passieren kann. Aber ok, das ist jetzt vielleicht doch etwas zu anspruchsvoll.

Es gibt keine Infektionsgefahr auf Golfanlagen – auch nicht mit den neuen „gefährlichen Mutanten“

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Armin Laschet,

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Andrea Milz,

ich habe heute eine Mitteilung meines Golfclubs hier in Köln bekommen, dass die Schließung der Anlage laut aktualisierter Coronaschutzverordnung NRW bis einschließlich 21.2.2021 fortgesetzt wird und dass daher „nach aktuellem Kenntnisstand“ ab dem 23.2. eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs wieder möglich sein könnte. Tatsächlich tritt die am 14.2. aktualisierte Coronaschutzverordnung ja mit Ablauf des 21.2.2021 „außer Kraft“ – nur leider sind wir Bürgerinnen und Bürger ja mittlerweile gewohnt, dass die Lockdown-Fristen immer und immer wieder verlängert werden. Und dennoch schöpfe ich angesichts des genannten Datums einen Funken Hoffnung – vielleicht haben Sie ja vor, davor die Lage und die Maßnahmen noch einmal neu zu bewerten.

In dieser Hoffnung und in diesem Sinne möchte ich Ihnen hier einmal eine kleine Entscheidungshilfe geben. Rekapitulieren wir noch einmal die Ereignisse: Die Ausübung von Individualsportarten an der freien Luft – unter Einhaltung strenger Vorsichtsmaßnahmen, im Falle des Golf-Freizeitsports eben durch die Begrenzung auf Zweier-Flights (also zwei Personen, die zusammen spielen – dabei aber typischerweise meterweite Abstände zueinander einhalten…) – war auch in NRW im „Lockdown light“, also bis zum 14.12. erlaubt – wie übrigens danach und bis jetzt weiterhin auch in den allermeisten Bundesländern.

Mit der neuen Coronaschutzverordnung vom 14.12. wurde diese sachlich sehr wohl begründete Ausnahme von sonstiger organisierter sportlicher Betätigung, die eben überwiegend mit sehr viel höherem Kontaktrisiko oder in geschlossenen Räumen abläuft, in NRW gekippt. Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, wie es zu dieser Entscheidung kommen konnte. Die Begründung der Änderung findet sich ja in einer Passage in der damaligen Ergänzung der Coronaschutzverordnung, ich zitiere diese hier noch einmal:

Während nach der Verordnung vom 30.11.2020 Individualsport auch auf Sportanlagen noch möglich war, muss es mit der Änderung vom 14.12.2020 auch hier angesichts des diffusen Infektionsgeschehens mit erheblichem Fallzahlenanstieg weitere Einschränkungen geben. Auch wenn die Sportausübung selbst alleine erfolgt, birgt die zeitgleiche Nutzung von Sportanlagen in vielfältiger Weise Kontaktmöglichkeiten (in Zugangsbereichen, an Hindernissen, an Sportgeräten, Wegkreuzungen) die auch mit Blick auf eine erhöhte Aerosolproduktion bei sportlicher Betätigung im Rahmen eines strikten Lockdowns für eine eng begrenzte Zeit nicht mehr hinzunehmen sind. Diese Kontaktmöglichkeiten können nur durch ein Nutzungsverbot kontrollierbar gestaltet werden, weil eine Verhaltenskontrolle –auch auf einem Golfplatz z.B. bei einem Stau an bestimmten „Greens“ etc. im Einzelnen nicht möglich ist.

Ich – und viele andere Golferinnen und Golfer in NRW auch – haben darauf hingewiesen, dass diese angebliche Erklärung bar jeder Sachkenntnis verfasst worden ist. Oder mal im Klartext: das ist einfach nur Unfug bzw. sogar eine Unverschämtheit gegenüber mündigen Bürgerinnen und Bürgern in NRW. Leider haben die Richterinnen und Richter des OVG Münster den von Ihrem Hause vorformulierten Unsinn wiederum bar eigener Sachkenntnis abgenickt und entsprechende Anträge auf einstweilige Verfügung abgeschmettert.

Ok, ich rede hier von „Unfug“ und „fehlender Sachkenntnis“ – vielleicht liege ich ja auch völlig falsch und das von Ihrer(m) „Änderungs-Begründer(in) skizzierte Begegnungs-Risiko ist doch existent – die Richterinnen und Richter des OVG Münster haben ja z.B. zur Begründung ihres Urteils die Möglichkeit einer Begegnung bzw. eines Gesprächs auf dem Parkplatz der Golfanlage herbeigefaselt als Risiko identifiziert. Nehmen wir also mal an, diese Bedenken und Szenarien wären real.

Da ist nun halt die Frage – wie relevant ist denn dieses Risiko? Und wie relevant ist es im Vergleich zu weiterhin erlaubten Szenarien, wie dem Spazierengehen und Joggen auf den Straßen oder im Park? Ich kann nur sagen, bei meinen gelegentlichen Spaziergängen zum Rhein herunter und durch mein Viertel hier begegne ich hundertfach mehr Leuten, als ich auf dem Golfplatz begegnen würde. Aber schauen wir uns konkret das angebliche fokussierte Begegnungsrisiko „auf dem Parkplatz“ an.

Wir alle wissen – der relevanteste mögliche Übertragungsweg für eine Corona-Infektion verläuft über Aerosole. Eine Tröpfchen-Infektion, also eine direktes Anhusten oder Anspeien setzt einen unmittelbaren Kontakt voraus – und das ist ein Szenario, das im Freien quasi keine Rolle spielt: Die verhältnismäßig großen Tröpfchen fallen zu Boden und haben keine sehr große Reichweite. Dann also die Aerosole. Mit gutem Grund gibt es – soweit ich das als Wissenschaftsjournalist bislang registriert habe – überhaupt keine Studie oder Einschätzung der Verbreitung von Corona-riskanten Aerosolen an der frischen Luft.

Da gibt es nämlich auch wissenschaftlich betrachtet noch nicht einmal die Idee, dass das relevant sein könnte – nach allen Vermutungen geht man davon aus, dass für eine Infektion eine gewisse Virenanzahl bzw. -Konzentration erforderlich ist. Das ist das allgemein wissenschaftlich anerkannte Konzept, das ja nicht zuletzt auch in die Risikoberechnung der Corona-Warn-App einfließt. Es geht also um eine Exposition gegenüber den Viren/Aerosolen eines Infizierten, die durch verschiedene Faktoren bestimmt wird: Zeit, Abstand, Aerosolfluktuation und -freisetzung. Mittlerweile gibt es ja diverse Berechnungen und Risiko-Einschätzungen – die sich aber wie schon gesagt alle auf Innenräume beziehen. Weil eben das Risiko an der frischen Luft überhaupt nicht der Quantifizierung lohnt.

Lieber Herr Laschet, Liebe Frau Milz – lieber oder liebe „Entscheider(in)“ im NRW-Ministerium . ich füge Ihnen mal wie gesagt eine kleine Orientierungshilfe bei. Auf der Webseite der ZEIT – sicherlich kein Organ der Corona-Verharmlosung – findet sich ein kleiner Simulationsrechner. Erstellt mit Daten vom Max-Planck-Institut für Chemie – sicherlich kein Hort der Wissenschaftsleugner. Die Simulationsrechnung und -darstellung ist bereits aktuell ergänzt um den zusätzlichen Risiko-Faktor für die infektiösere Corona-Mutante B.1.1.7; ich habe diese Variante selbstredend einmal aktiviert. Die Simulationsrechnung bezieht sich auf Innenräume. Hier mal ein Screenshot – Sie dürfen gerne selbst die Parameter etwas variieren.

Wenn es bei diesem Szenario in einem Innenraum mit fünf Personen und 30 Minuten Aufenthaltsdauer und Belüftungsanlage praktisch kein Infektionsrisiko gibt – wie groß ist dann wohl das Infektionsrisiko an der freien Luft mit einem – von ihrem „Entscheider“ skizzierten und vom OVG nachgebeteten fiktiven kurzen Plausch-Szenario auf dem Golfplatz-Parkplatz? Ich verrate Ihnen das einmal: NULL!!! Ich erwähne hier auch noch mal ganz kurz, dass Golfspieler(innen) typischerweise nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Golfplatz anrücken – Fazit: Das Infektionsrisiko ist NULL.

Die „Kollateralschäden“ durch das von Ihnen verhängte Verbot sind allerdings sehr real. Das Bewegungsverbot für Golf mit seinem sehr hohen Motivationsfaktor lässt sich realistischerweise nicht durch die gnädigerweise erlaubten Spaziergänge kompensieren – bei denen das Infektionsrisiko immer noch minimal, aber im Vergleich sehr viel höher ist. Mein Fazit: Lieber Herr Laschet, liebe Frau Milz – Sie schützen mich nicht (und auch nicht andere…), Sie gefährden mich. Körperlich und psychisch. Mich und zehntausende andere Golferinnen und Golfer in NRW. Es gibt dafür keine auch nur ansatzweise begründbare wissenschaftliche Evidenz.

Lieber Herr Laschet, Liebe Frau Milz – ich habe wie gesagt die kleine Hoffnung, dass Sie demnächst noch einmal die Maßnahmen neu bewerten. Wägen Sie neu ab – was wird durch die Coronaschutzmaßnahmen zumindest perspektivisch im positiven Sinne bewirkt oder beabsichtigt, was wird an sogenannten „Kollateralschäden“ erst ausgelöst? Wie stehen diese Pole im Verhältnis? Meines Erachtens ist dieses Verhältnis schon seit Beginn der Pandemie und in vielerlei Hinsicht aus dem Lot. Beim Golfspielen und dem momentan wissenschaftlich in keinster Weise begründbaren Verbot kann es da zumindest keinen Zweifel geben. Schleswig-Holstein hat eine entsprechende Öffnung signalisiert – erlauben also auch Sie wieder die Öffnung für Individualsport an der frischen Luft, unter Einhaltung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen.

Entscheiden Sie sich für wissenschaftliche Evidenz, für die Verantwortung gegenüber den von Ihnen regierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern – und zwar auch gegenüber den nicht primär vom Coronavirus, sondern von den Coronaschutzmaßnahmen bedrohten und geschädigten Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Mit freundlichen Grüßen,

 

Michael Gessat,

Journalist, Köln

 

Nachklapp 17.2.: Der Golfverband NRW hat nun ebenfalls einen offenen Brief an Ministerpräsident Laschet geschickt und fordert die Öffnung der Plätze. Die in diesem Schreiben angeführten Argumente sind aus naheliegenden Gründen sehr ähnlich wie in meinem 🙂 – ich stimme den Ausführungen also vollumfänglich zu. Besonders hübsch finde ich übrigens den Verweis auf die golferischen Aktivitäten des RKI-Chefs Prof. Wieler.

 

Nachklapp 19.2.: Mein offener Brief (oder war es der vom Landesverband NRW? Oder war es ein Denkprozess aus Eigeninitiative?) war erfolgreich!!! 🙂 Am Montag sind die Plätze in NRW wieder auf – die geforderten fünf Meter Abstand halten wir locker ein! (Jedenfalls solange die Kontroll-Drohnen über uns kreisen.) Bei einem Meter Abstand in freier Luft ist das Infektionsrisiko übrigens auch noch NULL. Aber ok, wir machen ja untertänigst jeden formalen und bürokratischen Scheiß mit, wenn wir nur wieder etwas leben dürfen… 🙂 Danke dafür!

 

Der Deutsche Golfverband hat ein super-gutes Standing in den Ministerien

Ok. Um der Gerechtigkeit und der journalistischen Sorgfalt (hallo, liebe Kollegen…) mal sofort Genüge zu tun – Herr Kobold, der Präsident des DGV, des Deutschen Golfverbandes, hat im Interview mit Golfpost.de nur gesagt: „In den Ministerien haben wir überwiegend ein gutes Standing.“ Und das ist eben zu der Überschrift bei Golfpost ohne „überwiegend“ ein ganz gewaltiger Unterschied. Hier mal mein Kommentar bei Golfpost.de:

Interessant, dass hier auch drei Tage nach Veröffentlichung noch keine Kommentare zu diesem Thema da sind. Das deutet entweder auf eine sehr geringe User(innen)-Frequenz bei Golfpost hin 🙂 – oder auf andere intrinsische Probleme bei den hier versammelten oder mitlesenden Golferinnen und Golfern.

Ich presche da also mal selbstlos voran.

Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich erstmal wieder nur – das typische Funktionärsproblem: Pfeifen im Walde, die Aufwandsentschädigung in Wachtelbrüstchen und Spätburgunder umsetzen – und die Welt ist in Ordnung.

„In den Ministerien haben wir ein gutes Standing.“ Ja klar. Ein total super geiles Standing. Deswegen sind auch unsere Plätze geschlossen, obwohl ein Golfplatz der sicherste Ort auf der Welt in dieser verfluchten Drecks-„Pandemie“ ist. Der DGV und auch die Landes-Verbände haben ein super-geiles Standing in den Ministerien – das hat sich schon im Lockdown vor einem Jahr gezeigt, als wir völlig unnötigerweise Wochen mit herrlichstem Wetter in die Tonne gekloppt haben (und eben in der Zeit die Kollateralschäden wie mangelnde Bewegung und Vereinsamung haben hochlaufen lassen, die ja eben nicht beziffert werden.)

Jetzt seit dem Herbst ist ja für die Super-Checker in den Ministerien (die entweder geistig depraviert oder ideologisch kontaminiert sind…) völlig klar: Golfspielen, in Zweierflights mit 10-Minuten-Abständen bei vorgegebenen Startzeiten – das geht gar nicht. Das ist quasi der Kern des ansonsten völlig unerklärlichen Infektionsgeschehens. Die wahnwitzigen Golfer und Golferinnen stauen sich an den Greens (so die Diagnose eines(r) gehirnamputierten Mitarbeiter(s)in im NRW-Ministerium) und interagieren auch logischerweise völlig unkontrollierbar und unverantwortlich auf den Golfplatz-Parkplätzen – das ist völlig klar; sonst wären da auch die sachkundigen und famosen Richterinnen und Richter in NRW beim Verwaltungsgericht Münster niemals drauf gekommen. Wenn wir ganz ehrlich sind – klar; wir fallen allen Leuten, denen wir da normalerweise mit meterweisen Abständen begegnen, jetzt bei Corona sofort um den Hals und tauschen Zungenküsse aus.

Aber unser famoser Herr Kobold hat ein total super gutes Standing in den Ministerien – das ist echt so wahnwitzig tröstlich; da können wir ja alle davon ausgehen, ab dem 15.2. wieder – selbstredend unter den Corona-Schutz-Maßregeln – wieder spielen zu dürfen? Ok – jetzt schauen wir mal auf die genaue Wortäußerung: Und siehe da: Herr Kobold hat realistischerweise gesagt: „Wir haben überwiegend ein gutes Standing.“ Überwiegend. Und eben leider nicht in NRW oder Bayern. Wo ich Herrn Kobold auch noch total widersprechen würde: „Das Problem sind in dem Fall nicht die Ministerien. Sondern, wenn wir über Klagen reden, dann reden wir über Gerichte.“ Das ist Quatsch. Wenn die Ministerien – wie ja in den meisten Bundesländern – eine vernünftige Leitlinie vorgeben, dann gibt es erstens gar keine Klagen und auch keine Gerichtsurteile. Wenn die Ministerien – wie in NRW – völlig unbeeinflusst von dem angeblich sagenhaft guten Standing der Verbände und Funktionäre – ahnungslos oder ideologisch voreingenommen Bullshit und irrwitzige Beschränkungen vorgeben, dann gibt es eben leider auch Richterinnen und Richter, die ebenso ahnungslos oder ideologisch voreingenommen diesen Bullshit absegnen.

Das strukturelle Problem unserer Verbände, unserer Funktionäre – und vielleicht auch von uns Golferinnen und Golfern selbst – ist die Angst, elitär zu sein bzw. so wahrgenommen zu werden. Wir fühlen das offenbar die ganze Zeit über als dräuende Gefahr – und wagen daher nicht, den Bullshit als solchen zu benennen und da entsprechend offensiv gegen zu agitieren. Die Politik ist auch auf dem gleichen Dampfer unterwegs. „Extrawürste“ für Golferinnen und Golfer – so berechtigt die auch wären – oh, oh – das könnte ja einen negativen Bericht in der BILD-Zeitung bringen.

Langer Rede kurzer Sinn – falls hier überhaupt jemand mitliest: wir Golferinnen und Golfer sollten mal erstens unseren Verbänden und Funktionären Beine machen. Und zweitens den vermeintlichen Elite-Minderwertigkeits- oder Wegduck-Komplex offensiv wegbekommen.

Die Haupt-Todesursache oder der Haupt-Grund für frühzeitiges Abnippeln 🙂 von etwas älteren Menschen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Relevanzfaktor liegt meilenweit oberhalb der jetzigen Corona-Pandemie. Golfen ist ein fantastisches Vehikel, um diesem Killer-Faktor Nummer Eins entgegenzuwirken.

Das sind die Fakten und Infos, die wir (liebe Verbände und Funktionäre…) den total aufgeschlossenen Typen in den Ministerien kommunizieren müssen. Und zwar jeden Tag, immer und immer wieder neu.

Wenn ich bei mir hier in Köln spazieren gehe, um nicht total auszurasten und etwas Luft zu bekommen – dann geh ich zum Rhein runter und dann etwas flussaufwärts und biege dann wieder nach Marienburg ab; zu mir nachhause. Da begegne ich momentan zig hunderten Leuten, die mir gehend, joggend, kinderwagenschiebend oder fahrradfahrend entgegenkommen. Oder mich überholen.
Das ist nebenbei gesagt, aus meiner wisenschaftsjournalistischen Perspektive bzw. von meinem Informationsstand her, auch in Ordnung bzw. vertretbar.

Auf einem Golfplatz habe ich aber nur einen Faktor hundert geringeren Bruchteil dieser Begegnungs-Frequenz. Warum ist der dann geschlossen????

Liebe Super-Checker beim NRW-Ministerium???
Liebe Super-Checker beim Landesgericht (Oberverwaltungsgericht / OVG) in Münster???
Lieber Landesverband NRW, und lieber DGV, und lieber Herr Kobold mit eurem Super-Duper-Standing in den Ministerien???

WTF???

mfg,

Michael Gessat

Die Staatskanzlei NRW hat sich zum Thema Golfverbot gemeldet…

…und das ist ja schon mal ein Fortschritt gegenüber dem ersten Lockdown Anfang des Jahres, wo da nur zum Schluss die sehr fragwürdige Mail der Staatssekretärin für Sport und Gedöns , Andrea Milz kam…

Heute erreichte mich also diese Mail – ich hab mal aus Gründen des Datenschutzes den/die Verfasser(in) gelöscht – weil ich davon ausgehe, dass sie/er nicht verantwortlich für die inkompetenten, unverschämten oder sogar bösartigen Einordnungen, „Begründungen“ oder Entscheidungen der NRW-Landesregierung in Sachen Golf-Verbot ist. Der/die Verantwortliche ist wahrscheinlich ein(e) Fettarsch/ärschin mit null Checkung von Golf, oder ein(e) Golf-Hasser(in) aus ideologischen Gründen. Sorry – die Pandemie-Einschränkungen tragen irgendwie so allmählich zu einer gewissen Radikalisierung bei, auch bei mir in meiner Ausdrucksweise 🙂

 

Von: abteilungIIIcorona@stk.nrw.de <abteilungIIIcorona@stk.nrw.de>
Gesendet: Freitag, 8. Januar 2021 12:23
An: mgessat@mgessat.com
Betreff: Neue Corona-Vorschrift – Ihre E-Mail vom 15.12.2020

Sehr geehrter Herr Gessat,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 15. Dezember 2020 an Herrn Ministerpräsidenten Laschet und Frau Staatssekretärin Milz, in der Sie um die Zulassung des Individualsports auch auf öffentlichen und privaten Sportanlagen bitten. Aufgrund der Vielzahl der Anfragen, die hier eingehen, ist leider erst heute eine Rückmeldung möglich.

Wir haben Verständnis für Ihre Besorgnis und können Ihren Wunsch hinsichtlich des Golfspielens nachvollziehen, die aktuelle Pandemielage hat aber zu der Entscheidung geführt, dieses weiterhin nicht zuzulassen.

Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) stieg in den vergangenen Wochen trotz verstärkter Infektionsschutzmaßnahmen, insbesondere seit dem 2. November, in nahezu allen Regionen Nordrhein-Westfalens weiter an. Dies ist noch nicht entscheidend durchbrochen. Mit diesen Entwicklungen stehen wir vor großen Herausforderungen. Zur Vermeidung einer akuten Gesundheitsnotlage in Nordrhein-Westfalen ist es deshalb erforderlich, durch eine erhebliche Reduzierung der Kontakte in der Bevölkerung insgesamt das Infektionsgeschehen aufzuhalten und die Zahl der Neuinfektionen wieder in die nachverfolgbare Größenordnung von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche zu senken. Deshalb befinden wir uns in ganz Deutschland nun weiterhin in einem Lockdown wie im Frühjahr dieses Jahrs.

Bereits im Dezember 2020 hat das Oberverwaltungsgericht Münster beispielhaft für Ihre Sportart Golf geurteilt und das Verbot für verhältnismäßig eingestuft. Die detaillierte Begründung können Sie hier nachlesen: https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/01_archiv/2020/104_201223/index.php

Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, die für den Erhalt des Sports auf der einen Seite sowie die Gesundheit jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers umsetzbar sind. Ein Dank gilt an dieser Stelle allen Sportverbänden, Sportvereinen und Sporttreibenden, welche die bisherigen Entscheidungen der vergangenen Monate mit großer Solidarität umgesetzt haben. Das Land hat zudem umfangreiche Hilfsmaßnahmen für den organisierten Sport auf dem Weg gebracht.

Die derzeitige Situation erfordert unverändert Maßnahmen, um das Entstehen neuer Infektionsketten bestmöglich zu vermeiden. Mit den anderen Ländern in Deutschland beobachten wir täglich die Entwicklung der aktuellen Lage. Die vielen Rückmeldungen aus dem Sport helfen uns sehr dabei, entsprechend auf die epidemiologische Lage zu reagieren.

Wir werden alles dafür tun, dass wir die Pandemie in den Wintermonaten durch unser gemeinsames Handeln unbeschadet bewältigen können und der Alltag bald zurückkehrt. Dann werden wir sicher wieder in der Lage sein, draußen und drinnen Sport zu treiben.

Ich wünsche Ihnen für die kommende Zeit, dass Sie die belastenden Herausforderungen, die das Virus mit sich bringt, gut und möglichst bei sorgenfreier Gesundheit überstehen.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

Postanschrift:   40190 Düsseldorf

Stadttor 1,   40213 Düsseldorf

Meine Antwort:

Von: Michael Gessat <mgessat@mgessat.com>
Gesendet: Freitag, 8. Januar 2021 14:17
An: ‚abteilungIIIcorona@stk.nrw.de‘ <abteilungIIIcorona@stk.nrw.de>
Betreff: AW: Neue Corona-Vorschrift – Ihre E-Mail vom 15.12.2020

Sehr geehrte Frau oder Sehr geehrter Herr S.,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre Rückmeldung – das ist ja schon mal ein Fortschritt gegenüber dem letzten Lockdown.

Ich muss leider sagen, die Entscheidung der NRW-Regierung, das Golfspielen auch in Zweierflights weiterhin nicht zuzulassen, ist auch weiterhin nicht nachvollziehbar und eben erstens schlichtweg eine Fehlentscheidung – so etwas soll ja vorkommen im politischen und behördlichen Handeln – und zweitens von ihrer Begründung her fachlich stümperhaft und inhaltlich sogar eine Unverschämtheit.

Ich habe mich in der Zwischenzeit mit der von Ihnen zitierten Entscheidung des OVG Münster auseinandergesetzt http://mgessat.com/nachklapp-zum-golfverbot-in-nrw-und-der-entscheidung-des-ovg-muenster/ – das war wohlgemerkt keine Entscheidung in einem Hauptverfahren, sondern erst einmal „nur“ die Abweisung eines Antrags auf einstweilige Verfügung. Das OVG Münster ist ja leider wenig nachvollziehbar den „Begründungen“ im Nachtrag zur Coronaschutzverordnung gefolgt https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/201217_begruendung_coronaschvo_ab_16.12.2020.pdf und hat dabei ebenso wenig Sachkunde bewiesen wie Ihr(e) famose(r) Verfasser(in), der/die in der Erläuterung etwas von „Hindernissen, Wegkreuzungen, Staus an bestimmten Greens, erhöhter Aerosolproduktion und nicht möglicher Verhaltenskontrolle“ faselt.

Auch Argumente aus dem Ministerium, wie ich sie z.B. hier https://www.wp.de/sport/lokalsport/hagen/golfklubs-in-herdecke-und-wetter-hoffen-auf-ausnahmeregelung-id231268586.html lesen muss – wo also davon geredet wird, der „Tourismus“ müsse im derzeitigen Pandemiegeschehen eingeschränkt werden – die sind ja nicht nur inkompetent, sondern sogar schon bösartig. In normalen Zeiten, also bei geöffneter Gastronomie und Hotellerie, mögen bestimmte Golfplätze ja „ein Teil der touristischen Infrastruktur“ sein – aber doch nicht jetzt. Das also zur Begründung der notwendigen Schließung zu bringen, ist unfassbar – wenn momentan tatsächlich Spieler von außerhalb auf einen Golfplatz anreisen würden, kommen sie eben genau wie die Clubmitglieder per Auto, gehen zum ersten Abschlag, laufen danach in der Einbahnrichtung mit riesigen Abständen über den Platz, steige wieder ins Auto und fahren nach Hause. Was faselt das Ministerium da von „Tourismus“ bzw. wie soll das zu einem Infektionsgeschehen beitragen?

Bei solchen „Begründungen“ und fachlichen Inkompetenzen, ja sogar Bösartig- und Unverschämtheiten kommt mir die Galle hoch – da können Sie leider weder von mir noch von den anderen Betroffenen ein Verständnis für die Maßnahmen erwarten – zumal ja wie bereits erwähnt andere Bundesländer hier offenbar auch zu anderen Bewertungen kommen.

Ich kann nur noch einmal darauf hinweisen, dass beim (auch vom OVG angeführten…) Verweis auf die körperliche Betätigung in öffentlichen Anlagen die Infektionsmöglichkeiten höher sind als mit den immensen räumlichen und zeitlichen Abständen auf einer Golfanlage; und dass insofern die weitere Schließung von Golfanlagen kontraproduktiv und sogar eine zusätzliche Gefährdung für die Betroffenen bedeutet – zusätzlich zu den psychischen und körperlichen gesundheitsschädlichen Effekten durch die verringerte Bewegung.

Dies alles wird ggf. dann auch in juristischen Klageverfahren bis hin zum Bundesverfassungsgericht zu klären sein.

Als Fazit nur noch einmal der Hinweis – das Verständnis und die Bereitschaft in der Bevölkerung, die gewaltigen Zumutungen weiterhin hinzunehmen reichen nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Die „Wintersport“-Aktionen in den vergangenen Tagen – wobei ich übrigens auch das mit dem Auto anreisen und dann Schlittenfahren für wenig infektionsrelevant halte – haben das ja vielleicht ansatzweise gezeigt. Es gibt sicherlich Verständnis für nachvollziehbar begründete Einschränkungen mit Augenmaß. Nicht nachvollziehbare Einschränkungen werden allerdings als Willkür und – tatsächlich – Unterdrückung empfunden.

Ihnen persönlich wünsche ich natürlich auch alles Gute und gute Gesundheit – meine ist momentan eben tatsächlich schon nicht mehr „sorgenfrei“.

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Gessat
Am Südpark 23
50968 Köln