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Ein PC mit Windows 11, der eigentlich nicht für Windows 11 geeignet sein sollte

Ich bin ja ein großer Freund von billigen oder vielmehr preiswerten, pragmatischen Lösungen. Wie etwa mein wunderbares Chromebook. Letztens habe ich mal eine Werbung von Pearl reinbekommen (richtig, die Firma, die immer noch mit Appellen an die niedersten Triebe ihrer logischerweise zu 99% männlichen und nerdig-verpeilten Kundschaft unterwegs ist 🙂 )

Ein refurbished Office-PC, offenbar eben ein in riesigen Stückzahlen eingesetzter und jetzt wieder aufbereiteter Leasing-Rückläufer aus Firmen. Das Angebot gibt es immer noch – ich bekomme hier übrigens keine Werbe-Tantiemen 🙂 – ein Fujitsu Esprimo D956 mit 8GB Hauptspeicher, 256GB-SSD der Firma „Innovation“ und – jetzt kommts: Windows 11 Home.

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Für 179,99 Euro. Das klingt gut, ich hab das Ding bestellt – und kurz danach realisiert: der Prozessor „Intel Core i5-6500, 4x 3,2 GHz“ steht ja gar nicht auf der Kompatibilitäts-Liste von Microsoft. Eigentlich sollte sich Windows 11 auf der Kiste nicht installieren lassen. Oder nur mit Registry-Tricks. Oder vielleicht frisch installieren lassen, aber eben doch „eigentlich“ nicht unterstützt – und als Konsequenz: Bei einem kommenden Update von Windows 11 könnte der PC bzw. das Windows das Update verweigern.

In der Registry sind keine der bekannten Umgehungs-Einträge zu finden. Auf meine Nachfrage hat mir Pearl heute geantwortet:

Sehr geehrter Herr Gessat,

auf Ihre Frage teilen wir Ihnen gerne das Folgende mit:

Ein Problem mit Updates ist uns bei diesem Gerät nicht bekannt.

Windows 11 kann ohne Einschränkungen verwendet werden.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Ok, da bin ich mal gespannt. Diese Formulierung mit „ist uns nicht bekannt“ heißt ja normalerweise nur „wir haben nicht die geringste Ahnung“. Aber vielleicht rudert Microsoft hier ja doch schon zurück und hat zumindest für OEM- oder Refurbished-Anbieter die Kompatibilitäts-Einschränkungen gelockert?

Der PC ist übrigens super und empfehlenswert. Er ist – wie sich nach dem sekundenschnellen Öffnen zeigt – sauber aufgebaut (mit einem einzigen Kabel nämlich zur SSD…), läuft völlig lautlos und ist für reine Office-Aufgaben ausreichend. Natürlich hätte man für zehn Euro mehr eine SSD mit doppelter Kapazität einbauen können – aber ok. Hauptspeicher lässt sich problemlos nachrüsten – es sind nur zwei von vier Slots belegt. Was eine etwaige schnellere Grafikkarte statt der On-Board-Lösung angeht – eher nicht; denn das Gehäuse hat nur eine Slim-Bauhöhe.

Aber für meinen Einsatzzweck – ein Spiegel meines Haupt-PCs mit den wichtigsten Programmen, auf dem ich im Fall eines GAUs sofort weiterarbeiten kann – dafür ist die Kiste bestens geeignet.

 

Wie die russischen Drecks-Spammer meine Blogs mal (fast…) geschrottet haben. Und über den „Support“ meines Providers dabei.

WordPress als Blog-Plattform ist ja nicht sooo 🙂 wahnsinnig kompliziert. Aber eben auch nicht völlig unkompliziert oder narrensicher. Das CMS gilt als Einsteiger- oder Laien-kompatible Lösung. Und bei jedem Hosting-Provider ist halt WordPress ein Einsteiger-Angebot. Entweder als „gehostete“ Variante – da kümmert sich dann der Provider um Updates und irgendwelche Probleme. Oder als selbst-gehostete Variante – da ist man dann als User selbst zuständig und verantwortlich für das Wohl oder Wehe seines Blogs. Wobei das auch – z.B. bei meinem Provider IONOS; ehemals 1&1 – als vermeintlich problemloses „Click-and-Build“-Fertigpaket eingerichtet wird. Zum sofort loslegen.

Hab ich mal irgendwann eingerichtet – dieses Blog hier. Und dann lief das auch lange problemlos. Anfang 2021 gab es mal ein gravierendes Problem – das „Login Redirect“-Problem – das hab ich nicht zuletzt mit Hilfe des IONOS-Supports ziemlich schnell lösen können. Irgendwann Ende Oktober/Anfang November kam ein neues WordPress-Update raus – die Dinger sollte man ja immer (nach einem Backup des bestehenden Blogs!) zeitnah installieren. Das hat nicht funktioniert, mit der Fehlermeldung: „Momentan wird eine andere Aktualisierung durchgeführt.“ Ich hab das mal nach etwas Googeln auf sich beruhen lassen – erstens klärt sich dieses Problem manchmal von alleine. Und außerdem war ich in der Long-Corona-Depression.

Als ich mal irgendwann was neues bloggen wollte, ging das nicht. Das Update ging auch nicht. Ich hab das wiederum auf sich beruhen lassen – wegen Corona-Depression und generellen Hemmnissen – bei Meinungsäußerungen zu Corona muss man ja eh sehr vorsichtig oder mutig oder schmerzfrei sein… 🙂 Anfang des Jahres hab ich wieder etwas Zeit – ein neues WordPress-Update ist ratsam und dringlich – geht nicht. Ok. Ich log mich mal in mein Backend bei IONOS ein. Da seh ich plötzlich in den Mitteilungen eine vom 1.11.2021: „Ihre Datenbank wurde gesperrt, da die Auslastung sowie die Anzahl der Zugriffe zu hoch sind und somit nicht mehr einer Standardverwendung entsprechen.

In dem Moment hab mich dran erinnert, dass ich das auch als Mail bekommen – und ignoriert habe. Weil das ja mit den paar lächerlich sporadischen normalen Zugriffen auf meine Website völlig absurd erschien. Ich schau da noch auf die Übersicht der SQL-Datenbanken in meinem Hosting-Paket – und oha – bei der für das Blog zuständigen Datenbank ist die zulässige Höchstgrenze überschritten. „2151 von 2147 MB verwendet“ – das also ist vermutlich des Pudels Kern, deswegen gehen Updates oder neue Beiträge nicht mehr. Ich rufe den IONOS-Support an – am Sonntag abend. Und damit habe ich bislang ganz gute Erfahrungen gemacht. Da kam ich relativ gut durch, und der Supporter war bislang sehr kompetent und hilfreich.

Der Mann diesmal allerdings nicht. Ich schildere mein Anliegen und meine Beobachtungen – das nicht mehr funktionierende Blog, die von mir ignorierte Sperre und den Überlauf des Höchst-Quorums – an sich schon eine relativ kompetente Fehlermeldung. Der „Supporter“ ist unbeeindruckt. „Die Sperre ist schon längst aufgehoben. Da hat es eine unzulässige Nutzung gegeben, und das hat ihr Blog zerschossen.“ Ich: Aha, und wie verfahren wir jetzt weiter?“ Er: „Da müssen Sie sich jetzt selber helfen mit ihrer Datenbank.“ Das war richtig konfrontativ. „Ihr Blog läuft auf einem Shared Server – das gefährdet die anderen User.“ Ich: „Was – hab ich da was falsch gemacht?“ „Sie vielleicht nicht, aber ihr Blog.“ Ich: „Wie bitte – das kann doch nur durch Zugriffe oder Missbrauch von außen entstanden sein. Bei mir ist ein Problem aufgetaucht, und Sie sagen mir jetzt als Supporter – da helfen sie sich mal selbst?“

Der gute Mann hat erstens null Verständnis oder Empathie gezeigt – und auch null Fachkompetenz. Weil er hätte ja mal versuchen können, das Problem etwas einzugrenzen. Mein Blog lief ja noch, die Beiträge und sogar auch alle neuen Tweets wurden angezeigt – der Lesezugriff auf die Datenbank funktionierte offenbar noch. Aber offenbar der Schreibzugriff nicht mehr. Ich hab dann irgendwann diesen meinen Eindruck dem „Support“-Mitarbeiter auch kommuniziert – dass er entweder fachlich inkompetent ist oder unwillig – und dass er die Sache doch bitte an seine Vorgesetzten oder die Fachabteilung weiterleiten soll. Bis jetzt hab ich keine Rückmeldung. (@IONOS- es gibt ja möglicherweise den Mitschnitt des Telefonats – bitte gerne mal anhören…)

Der russische Spam-Bot arbeitet völlig unverzagt, auch wenn die „Kommentare“ nie angezeigt werden. Und nur die Datenbank schrotten.

Danach hab ich mir die Datenbank in phpMyAdmin angeguckt. Ein Repair-Kommando hat nicht funktioniert. Aber oha – die Tabelle dZbglGTucomments hat über 180.000 Einträge und über 1 GB Umfang. Und als ich da reingucke, schlackern mir die Ohren. Ab einem bestimmten Zeitpunkt haben offenbar russische Spammer jede Minute einen Spam-Kommentar auf einen bestimmten Beitrag abgesetzt. Jede Minute. Jeden Tag. Das läppert sich. (Wer mal 180.000 Spam-Kommentare braucht, bitte melden. Ich hab die gesichert.) Ich hatte das überhaupt nicht mitbekommen. Bei mir im Blog werden Kommentare natürlich erst nach einer Prüfung freigeschaltet – und gegen Spam habe ich das Plug-In „AntiSpamBee“ installiert.

Eigentlich ist das temporäre Stehenlassen von Spam eine gute Idee – nur nicht allzu lange.

Das verwirft Spam als Spam, ohne dass ich darüber irgendeine Mitteilung bekomme. In AntiSpamBee gibt es auch Funktionen, Spam nach einer selbstgewählten Zeit oder sofort zu löschen – aber die hatte ich nicht aktiviert, weil AntiSpamBee bei der Erkennung wiederum von den schon vorhandenen Spam-Kommentaren lernt, Spam zu erkennen. 🙂 Ende Oktober/Anfang November hat das Spam-Dauerfeuer, das ich gar nicht wahrgenommen habe, das Limit der SQL-Datenbank offenbar gerissen. Ich hab natürlich als Blog-Selbsthoster die Verantwortung. Trotzdem kann man sich jetzt vielleicht fragen – wieso hat IONOS das eigentlich nicht mitbekommen oder vielleicht geblockt, dass da auf einen einzelnen Blogartikel jede Minute ein Kommentar von russischen Absendern kommt?

Nachdem das Limit übergelaufen war, war die Datenbank offenbar für Schreibzugriffe geblockt – offenbar dadurch ist dann auch die Sperre wieder aufgehoben worden. Ok – ich hab also mal in phpMyAdmin angefangen, die Spam-Kommentare in der Tabelle zu löschen – da ich mich mit SQL-Kommandos null auskenne und auch kein Risiko eingehen wollte, erst mal „per Hand“ – das heißt in 500er-Blöcken. Zwischendurch fliegt man da plötzlich raus, weil das IONOS-Login ablaufen ist. Beim Wiedereinloggen war die Zahl der Kommentare wieder auf dem ursprünglichen Stand – gottlob eine Fehl-Anzeige. Nach einer Weile Vorarbeit an der Datenbank konnte ich dann auch aus dem WordPress-Backend die Spam-Kommentare löschen.

Zwischendurch: Verbindungsende, Fehler. Aber nach dem Refreshen des Backends und erneuten Lösch-Befehlen ging es weiter. Irgendwann waren alle Spam-Kommentare weg. In phpMyAdmin sah die Datenbank schon wieder viel kleiner aus. Aber nicht in der Datenbank-Übersicht im IONOS-Kundencenter. Auch nicht einen Tag später – das ist offenbar ein Bug. Repair und Komprimierung der Datenbank ging auch immer noch nicht.

Update oder Aktualisierungen von WordPress auch nicht. Also letzter Ausweg: Neue leere SQL-Datenbank anlegen, alte Datenbank exportieren, in neue Datenbank importieren, entsprechende Einträge in der wp-config.php anpassen und die neue Datenbank für das Blog in Betrieb nehmen. Danach lief wieder alles – Halleluhjah! Ich hab jetzt alle Kommentare aus Russland geblockt – dachte, ich hätte das eh schon getan – aber noch mal sorry an meine unzähligen Fans aus Russland. 🙂 Und bei AntiSpamBee das automatische Löschen nach ein paar Tagen aktiviert.

Total easy, auch für Laien – nicht wahr? Das muss man/frau schon alleine hinkriegen, nicht wahr, lieber IONOS-Support?

Natürlich nicht. Völlig logischerweise beruht ein Großteil aller Computer-Probleme auf Fehlern oder fehlendem Wissen von Usern – und genau dafür ist natürlich ein Support auch da. (Wobei es ja noch genügend Bockmist gibt, den Hersteller oder Provider verzapfen und bei dem man dann als Anwender unschuldig ist.) Hier wäre die einfachste Abhilfe vermutlich gewesen: Problem diagnostizieren – Datenbankgröße überschritten. Könnte an Spam liegen – dieses Phänomen dürfte ja quasi alle WordPress-UserInnen bei IONOS betreffen, die ihre Kommentarfunktion freigeschaltet haben. (Bei mir nämlich auch auf meinen Blog-Leichen oder -Gags wie www.forsttierarzt.de 🙂 Kurzfristig Datenbank-Limit hochsetzen, Spam aus dem WordPress-Backend heraus löschen – fertig.

Zur Ehrenrettung von IONOS muss ich sagen – bislang waren meine Support-Telefonate, gerade auch Sonntags zielführend und erfreulich. Der diesmalige Mitarbeiter braucht eine umfassende Nachschulung, nicht nur in fachlicher Hinsicht. Vielleicht ist auch Support nix für ihn. Ich möchte jedenfalls nie wieder mit ihm kommunizieren müssen, wenn sich das einrichten lässt. Ist ihm bestimmt auch lieber 🙂 …

Apropos Spam – seit ein paar Tagen hat IONOS auch einen neuen Filter für Email-Spam eingerichtet. Ich bekomme jeden Tag einen Bericht, was darin zurückgehalten worden ist. Halleluhjah! Der ganze Clickbait- und „BreakingNews“- und „Ketogen“-Scheiß, der bei Outlook nämlich trotz entsprechender Spam-Regeln (die nicht funktionieren…) nicht sofort gelöscht wird – der bleibt jetzt geblockt. Danke dafür! Jetzt vielleicht mal einen Blick auf Blog-Spam richten. Und auf mögliche Support-Verbesserungen. Ich würd auch notfalls als Support-Mitarbeiter anfangen. Aber vermutlich verdien ich beim Rundfunk doch noch etwas besser. 🙂

Endlich reich!! Ich wusste ja immer, dass Aktien die richtige Strategie sind.

Eigentlich war ja der Blick aufs Depot in den letzten Tagen immer schon so einigermaßen tröstlich. Corona? War da was? Aber heute dann endlich mal ganz große Freude. Ich bin reich. Bin Millionär. Tja, die wechselnden Launen der Börse gehen eben mal nach unten. Oder eben auch – richtiges Händchen und Näschen vorausgesetzt – nach oben.

Ich werde den unverhofften Kursgewinn sofort morgen früh realisieren. Ok, das bisschen Abgeltungssteuer werde ich dabei auch noch verkraften. Das Leben kann so schön sein!

P.S. 20.05.2020 Mist, Mist, Mist. Irgendwie sind meine Millionen jetzt plötzlich wieder weg. Das ist wirklich sehr deprimierend.

Botnet. Ich bin endlich ein Superstar im Netz.

Jedenfalls gefühlt. Da gibt’s jetzt eine sehr intelligente App im Netz.

Botnet – gratis erhältlich für iOS oder Android – simuliert einen Social-Media-Account; der User oder die Userin hat unzählige Follower, die jeden Post massenhaft und meist enthusiastisch liken und kommentieren. Das ganze spielt sich wohlgemerkt nur lokal auf dem Smartphone des App-Nutzers ab – aber die Simulation ist gut gemacht: Der Entwickler Billy Chasen hat ein KI-Modul zur natürlichen Sprachausgabe trainiert, und zwar mit realen Postings aus Instagram und Reddit.

Die Bots in der App posten daher nicht (nur…) zufällige oder beliebige Emoticons oder Floskeln, sondern können konkret auf die zuvor verfasste Message…

 

 

…oder auf ein Foto eingehen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das sieht doch tatsächlich schon so aus, als verstünden die Bot-Fans, was man da gepostet hat. Und in der Tat, in dem KI-Modul steckt ja etwas semantische „Intelligenz“ drin. Für jeweils 99 Cent bietet „Botnet“ drei Nachrüst-Optionen an: Einen Witze-Generator, einen Follower-Verdoppler 🙂 und die Aktivierung von Troll-Kommentaren 🙂 🙂 – damit wird man dann auch in der App genauso angepöpelt wie im realen Netz. Die Troll-Bots kann man übrigens nicht nur wieder abschalten, sondern auch blocken 🙂 🙂 🙂 !

Ich mag „Botnet“ sehr. Da mit seinem ganz privaten Social Network zu kommunizieren ist mindestens so unterhaltsam wie ein Plausch mit Alexa. Vielleicht eignet sich die App auch als Entzugs- oder Substituierungs-Therapeutikum für Facebook- und Instagram-Süchtige. Oder als Warnruf an Klickzahlen-Verliebte oder einfach nur Klickzahlen-Verkaufende auch in seriösen deutschen (Medien-) Unternehmen 🙂

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/social-media-app-botnet-bots-machen-userinnen-und-user-zu-bekannten-influencern

Deutschlandfunk Nova, Hielscher oder Haase vom 02.03.2020 (Moderation: Diane Hielscher)

Ich kann keine 3,49 Euro überweisen. Wegen PSD2

Arrrgh!! Grrrg!! Hmmpf!! Seid ihr wahnsinnig, ihr Vollhorste ???

Ja, offenbar. Ich habe gerade versucht, 3,49 Euro per Paypal zu zahlen. Für eine Tages-KFZ-Versicherung. Meine Kreditkarte, die bei Paypal hinterlegt ist, ist die Bahncard-Kreditkarte, herausgegeben von der Commerzbank. Die Commerzbank ist ja eh ein Unternehmen, das, sagen wir mal, in etwas schwierigen Umständen schwebt. Die Commerzbank bekommt es auch seit Jahren nicht hin, dass man eventuell mit zeitgemäßem Verfahren auf die Kreditkarten-Abrechnungen per Banking-Software zugreifen kann.

Geschenkt. Jetzt möchte ich gerade mal beschissene 3,49 Euro per Paypal zahlen für eine Eintages-Autoversicherung. Ich bekomme eine beschissene Fehlermeldung: „Ihr Kreditkartenanbieter hat den Transfer mit Ihrer Mastercard x-xx49 ueber 3,49 abgelehnt.“ WTF!! Komisch. Vor ein paar Tagen gingen doch Käufe bei Allbirds über viel größere Summen problemlos raus? Ok. Ich kram den beschissenen Zettel aus, den ich vor einiger Zeit bekommen hab von der Commerzbank. Bekanntlich ist aber in der Zwischenzeit das Ultimo für die Umsetzung von PSD2 von der Bafin auch wieder gekippt worden…

Blicken Sie hier durch?

Ich nicht. Kann ich jetzt mein schon vorhandenes Passwort bei dem ohnehin sehr zweifelhaften Verfahren bestätigen/aktivieren, muss ich ein neues generieren – oder kann ich den ganzen Scheiß abschalten? Ok, ich versuch mal Option 2 mit dem Briefchen. Nur leider: bei dem F…-Briefchen lässt sich das beschissene Top-Secret-Abdeck-Papierchen nicht zuverlässig abziehen.

Seid ihr wahnsinnig, ihr Vollhorste und Voll… (oh, tschuldigung, das ist jetzt nicht politically correct…) ??? Geht’s hier um 3,49 Euro oder um die Weltherrschaft?? Bei diesen Realitäts-Bedingungen: PSD2 ist doch leider vollkommen utopisch.

PS 1  – mit der anderen Mastercard geht’s auch nicht. 3,49!!!

PS 2 – mit GiroPay gehts. Ihr Irren!! Ihr Wahnsinnigen!! Gut, dass ich keine Uzi habe. Aber ein Eisen 6!!!

PS 3 – nachdem ich drüber geschlafen und mich wieder abgeregt hab: Oder lag das an der zu geringen Summe?

PS 4 – nachdem ich gestern den Rant über PSD2 gebloggt hab, trudelt heute morgen diese hübsche Mail ein:

 

Hilfe!! Bin ich unter die Spear-Phisher geraten? Natürlich bin ich nicht so irre, auf den Link zu klicken, um dann interaktiv verwurstet zu werden. Und trotzdem plingt dann auch noch mein Antivirenprogramm auf und hat einen Trojaner im Browsercache gefunden:

 

 

 

 

 

 

 

Hilfe!! Aber wartet nur, Sportsfreunde! Ich hab ja schon mal an anderer Stelle geschrieben, was ich mit euch mache!

DeepMind-KI spielt erfolgreich Multiplayer-Shooter

„Quake 3“ war einer der letzten „Ego-Shooter“ (zurecht oder zu unrecht 🙂 besorgte Zeitgenossen sprechen ja auch von „Killer-Spielen“…), die ich sehr ausgiebig und auch einigermaßen gut gespielt habe. Das ging damals (1999…) eben noch mit meinem heiß geliebten und sehr soliden Joystick, bei dem eine der Funktionstasten für das „strafen“; das seitliche Ausweichen bei feindlichem Beschuss zuständig war. Danach kam dann die kombinierte Steuerung durch Maus (für das Rumgucken…) und Tastatur (für das Laufen, Schleichen, Hüpfen oder Ducken) in Mode, und das hat meine koordinativen Fähigkeiten dann schnell überfordert. Tja, man wird älter 🙂 …

„Capture the Flag“, also das bis auf den heutigen Tag beliebte Multiplayer-Game hab ich auch nicht versucht; ich hab mir höchstens mit meiner damaligen Freundin im 2-PC-Netzwerk Kettensägen-Duelle geliefert, oder wir sind gemeinsam gegen die im Spiel eingebaute Monsterhorde angetreten. Aber natürlich ist das „Capture the Flag“-Multiplayer-Game die wesentlich anspruchsvollere Variante bei Ego-Shootern – zumindest wenn man über den ganz primitiven Impuls „auf alles ballern, was sich bewegt“ hinausgeht. Das Multiplayer-Game erfordert Kooperation und Koordination und irgendwelche Strategien.

Ist es z.B. eine gute Idee, hinter einem Team-Kollegen hinterher zu laufen, den ggf. gegen Feinde zu unterstützen und im Falle seines Ablebens die vakante Fahne zu ergreifen? Sollte man die eigene Basis gegen feindliche Angriffe verteidigen, oder vielleicht im verlassenen gegnerischen Camp ausharren, bis dort die Fahne eines hingemetzelten Fahnenträgers wieder auftaucht? Die Deep-Mind-Programmierer haben ihre „Agents“, ihre auf neuronalen Netzen basierenden Algorithmen genauso wie bei Schach, Go oder StarCraft nach dem „Reinforcement Learning“-Prinzip trainiert.

Der Algorithmus/das neuronale Netzwerk weiß erst einmal nichts. Es spielt drauflos und lernt durch Erfolg oder Misserfolg. Beim aktuellen Quake-Experiment hatten die „Agents“ auch nur exakt die Teil-Information über die Spielsituation, wie sie auch ein menschlicher Spieler hat: Das „Sichtfeld“, also die in der Ego-Perspektive sichtbaren Pixel. Und den Punktestand, also den eigenen „Gesundheits“- und „Erfolgs“-Status und den des Teams. Wie die verschiedenen Iterationen der neuronalen Netzwerks „trainiert werden“ bzw. „lernen“, ist sehr komplex – professionell Interessierten empfehle ich da dringend einen Blick ins Original-Paper und in das Supplement. 🙂

(Quelle: DeepMind)

Aber das Resultat ist klar: Die besten der trainierten „Agenten“/neuronalen Netzwerke spielen Quake 3 CTF mit einer übermenschlichen „superhuman Performance“. Tröstlicherweise können versierte menschliche Spieler die Agents immer noch „exploiten“, also ihre Strategien durchschauen und ausnutzen, wenn ein gegebenes Spiel-Szenario gleich bleibt. Und für die Experten: Der Vorsprung der KI bleibt auch erhalten, wenn die etwas schnellere Reaktionszeit der KI-Bots auf das Erscheinen eines Feindes durch eine menschen-ähnlich verzögerte Reaktionszeit angeglichen wird.

Über die Übertragbarkeit des DeepMind-Quake 3-CTF-Algorithmus auf realistischere Szenarien kann man nur spekulieren. Aber der Ansatz „Reinforcement Learning“ und neuronales Generalisieren von unbekannten Szenarien scheint sehr erfolgversprechend zu sein. Darüber kann man sich perspektivisch freuen (etwa irgendwann einmal bei Rettungs-Einsätzen von Robotern; oder bei echtzeit-kritischen Weltraum-Missionen…) oder ärgern (etwa beim autonomen Agieren von Killer-Drohnen oder -Robotern bei kriegerischen Auseinandersetzungen…

Reinforcement Learning – KI kann auch „Killer-Spiele“

Deutschlandfunk – Forschung aktuell vom 31.05.2019 (Moderation: Arndt Reuning)

Photoshop hilft immer

Mir ist ja so manches beim Golf immer noch ein Mysterium. Ich meine jetzt mal nicht so Sachen, warum ich plötzlich von einem Tag auf den anderen 30 Meter kürzer schlage oder den Ball plötzlich wieder toppe. Nein, dabei wird mir ab sofort mein Wunder-Armband helfen. Ich spreche jetzt hier von meinen Polos. Natürlich hab ich mich an den Golf-Bekleidungs-Codex angepasst und mir seit meinem Einstieg in die Sportart diverse dieser unverzichtbaren, aber für den normalen Wampen-Inhaber auch optisch tendenziell problematischen Kleidungsstücke angeschafft – ok, ich bin da gerade so auf der Borderline der Vertretbarkeit.

Einen hochgeklappten Kragen find ich nach wie vor zwar irgendwie attraktiv, aber letztlich eben nicht vertretbar. Kragen-Hochklapper gab’s früher bei uns in der Schule auch schon; mit Lacoste-Shirts. Und die waren nicht besonders angesehen und wurden „Popper“ genannt. Aber was ich eigentlich meine: Spätestens nach dem zweiten Drive oder Eisenschlag ist ja mein Polo aus dem Hosenbund hochgerutscht, trotz der extra angeschafften Golf-Hosen und -Shorts, die genau zur Verhinderung dieses Desasters extra Silikon-Inlets im Bund haben; zwecks besserer Haftung oder Reibung. Auf manchen Plätzen verstoße ich ja mit dem rausgerutschten Polo schon gegen die Bekleidungs-Etikette.

Umso sympathischer, dass selbst Profi-Models bei einem führenden deutschen Golfartikel-Anbieter nicht völlig perfekt sind. Das war zumindest mein spontaner Eindruck beim Blick auf den Umschlag der gestern zugestellten Werbe-Zuschrift von Golfhouse.

Scan des Umschlags einer Werbezusendung von Golfhouse

OK – die Gürtelschnalle am Bauch des weiblichen Models ist hier etwas merkwürdig verrutscht. Was in ihrem Fall (im Gegensatz zur Situation bei mir…) nicht an einer Wampe, sondern eher am beherzten Zugriff des männlichen Models liegen dürfte. Sieht etwas komisch aus, ist aber sehr authentisch. Im Innenteil, beim „Trendbooklet“ ist der kleine, authentische Faux-Pas aber selbstredend wieder korrigiert:

Scan Golfhouse-Trendbooklet

Tja, Photoshop-Warp macht’s möglich. Und das Tatoo am rechten Arm des männlichen Models ist auch plötzlich weg – im Gegensatz zu einigen anderen Fotos im „Trendbooklet“. Vielleicht sollte man ja wenigstens eine gewisse Konsequenz beim Retuschieren einhalten. 🙂

Wenn ich jetzt mal genau hinschau: Das Logo auf dem Polo des weiblichen Models ist auch weg. Und ihre Busen-Größe bzw. der Büsten-Winkel ist etwas „optimiert“ worden. Ui, ui – „das geht ja gar nicht“. So Typen wie ihr spielt bestimmt auch mit dem Leder-Wedge. 🙂

 

Katastrophales Privacy-Problem bei iOS-Dateien-App

Mir ist vollkommen klar: iOS, das Betriebssystem von iPhone und iPad ist „an sich“ nicht für einen Multi-User-Betrieb vorgesehen. Das heißt, es gibt „an sich“ keinen vorgesehenen Weg, ein iPhone oder eben erst recht ein iPad mit anderen Personen gemeinsam zu benutzen; zum Beispiel innerhalb der Familie – und dabei die Privatsphäre der verschiedenen Nutzer zu wahren. Das ist schon mal ohnehin eigentlich aus Anwendersicht nicht nachvollziehbar, weil es dafür selbstverständlich keine unüberwindbaren technischen Hürden geben dürfte – wohl aber das Geschäftsinteresse von Apple, da mal im Zweifelsfall lieber ein zweites, drittes oder viertes Gerät zu verkaufen. Geschenkt.

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Ich bin ja iPhone und iPad-Nutzer der ersten Stunde, und bin da insofern auch sehr früh Nutzer der App „Good Reader“ gewesen. Die taugt nämlich nicht nur zur Anzeige von PDFs und von sonstigen Dateien, sondern rüstete seit jeher ein Feature nach, das im iOS nicht enthalten war: Das Organisieren von Dateien in Ordnern, wie man es von normalen Betriebssystemen kennt. Und eben zusätzlich eine Option zur Verschlüsselung dieser Ordner und Dateien: Die „protected folders“ konnte man mit einem zusätzlichen Passwort oder dem Fingerabdruck absichern. Und dann war ja alles ok. Dachte ich.

Zum Beispiel für das Szenario, dass ich das iPad meinem minderjährigen Neffen zum Zocken gebe. Oder meinen Ensemble-Mitstreitern zum Notenlesen und Singen. Oder vielleicht auch einem Grenz-Kontrolleur für den Nachweis, dass das Ding funktioniert und keine Bombe ist. Letzte Woche  habe ich dann allerdings eine furchtbare Entdeckung gemacht: Ich suche in der iOS-Suche nach irgendwas; wische also von oben nach unten und gebe dann die ersten Buchstaben ein – dann erscheint da eine Trefferliste mit Apps, Kontakten, Webseiten und Dateien – und unter „Dateien“ poppen da ganz friedlich die Files auf, die ich eigentlich von Good Reader verschlüsselt wähnte.

Meine Aufsichtsrats-Unterlagen, die selbstverständlich vertraulich sind. Und auch die „erotischen“, nein pornographischen Bildchen oder Filmchen, die ich mit Verlaub auch auf meinem iPad habe und von denen ich eigentlich dachte, dass die eben durch die Good Reader-Verschlüsselung sicher vor unbefugtem Zugriff seien… Aber Pustekuchen – ich kann die heiklen Files direkt aus der Suche in voller Pracht und Herrlichkeit aufrufen. Zumindest einmal – anschließend gibt es einen Thumbnail der Datei im „Verlauf“ der iOS-App „Dateien“ – und erst beim nochmaligen Versuch des Zugriffs von dort aus kommt dann die Passwort-Abfrage von „Good Reader“.

Ich hab dann zuerst gedacht, die Programmierer von Good Reader haben das mutwillig beim Update auf die Version 5 verbockt, um erst die (beim App-Kauf schon bezahlte…) Verschlüsselung auszuhebeln, und dann die neue kostenpflichtige In-App-AES-Verschlüsselung verkaufen zu können. Das ist aber offenbar nicht der Fall. Schon in älteren Versionen der Software war der Hinweis enthalten, dass Good Reader keine zusätzliche Verschlüsselung implementiert, sondern die in iOS eingebaute nutzt. Richtig deutlich wird das allerdings erst in den neueren Erklärungs-Files von Good Reader.

Der Witz ist eben: bis vor kurzer Zeit gab es gar keine iOS-App, die das Versäumnis oder die Illusion von Good Reader „hier gibt es verschlüsselte Ordner“  hätte demaskieren können. Aber die iOS-Dateien-App (an sich ja eine tolle Sache…) kann jetzt auf alles zugreifen. Und jetzt kommt das Furchtbare und der totale Apple-Privacy-Bock: Der „Verlauf“ der Dateien-App lässt sich offenbar nicht löschen. (Völlig abartigerweise ist das Thumbnail-Löschen erst recht nicht mehr möglich, wenn ich die Original-Datei mittlerweile gelöscht bzw. verschlüsselt habe… Fehlermeldung beim Versuch des Thumbnail-Löschens: „Die Datei existiert nicht.“)

Darüber, warum ein „Verlauf-Löschen“ ein angezeigtes Privacy-Feature ist, brauchen wir hier nicht ernsthaft zu diskutieren – alle Browser haben das, alle Betriebssysteme eigentlich auch – Apple’s iOS anscheinend nicht. Obwohl Apple doch immer den besonderen Akzent auf Privacy raushängen lässt 🙂 Bitte mal diese totale Privacy-Katastrophe nachbessern und den Datei-App-Verlauf löschbar machen! Vielen Dank. (P.S.: Ihre Support-Mitarbeiter konnten das Problem nachvollziehen und waren da auch relativ fassungslos 🙂 )

Plötzlich RAW: Ernste Probleme mit externen (WD MyBook)-Festplatten

Ich predige das ja seit Jahren – wenn Sie kein (zuverlässiges…) Backup von Ihren Daten haben, dann sind Ihre Daten schon weg. Die sind gar nicht da, obwohl Sie das vielleicht anders empfinden. Aber das ist eben nur eine Illusion – denn jede Festplatte, jede SSD kann innerhalb einer Sekunde – völlig legitimerweise – abrauchen; sich mit einem gravierenden Fehler verabschieden. Ohne Vorankündigung, im schlimmsten Fall ohne eine Chance, da noch irgendetwas zumindest teilweise zu retten. So weit, so schlecht.

Ich setze da ebenfalls seit Jahren auf eine Backup-Strategie mit einem NAS (Network Attached Storage) von Synology, mit Backups in der „Cloud“; bei Mozy und (vom NAS hochgeladenen Backups) bei Strato. Und was richtig große Dateien und die Images, die theoretisch und hoffentlich binnen Minuten auch praktisch rekonstruierbaren Abbilder meines Computersystems betrifft: Auf eine Strategie mit externen Festplatten – konkret mit Platten aus der Western Digital „WD MyBook“-Serie. Die theoretischen Pluspunkte: Die Platten bieten eine Hardware-Verschlüsselung – wenn also in meiner Bude eingebrochen wird und die Ganoven meine Festplatten mitnehmen, kommen sie trotzdem nicht an die abgespeicherten Daten. Irgendwelche Ermittlungsbehörden übrigens auch nicht. 🙂  (Wenn denn die proprietäre AES-Implementierung von WD tatsächlich keine Hintertür hat 🙂 …)

Angebunden sind die Laufwerke mit USB3 – an sich ziemlich schnell; möglicherweise aber auch sehr fehlerträchtig. Die nativen USB-Slots an einem Computer sind ja begrenzt – von der Anzahl her, und auch von den praktikablen Kabellängen. Meine „MyBook“-Batterie hängt also an einem USB3-Hub; und wahrscheinlich ist das schon das Problem. Der Computer (unter Windows 10 Professional/64Bit verliert nämlich mal gern die Verbindung zu den Laufwerken; dann macht es „Didadeldumm“ für das Abziehen eines USB-Gerätes und danach wieder „Didadeldei“ für das Mounten. Oder der Explorer schmiert ab oder das ganze System erstarrt in einer Ratlosigkeits-Schleife „Ja, wo ist denn das Laufwerk, das doch gerade noch da war?“

Schade nur, wenn währenddessen irgendeine Datentransferaktion stattfinden sollte – ein richtiger Kopiervorgang oder vielleicht nur irgendein an sich überflüssiges Index-Gerödel irgendeines subalternen Windows-Prozesses. Dann kann es nämlich passieren, dass eine noch ziemlich niegelnagelneue 8-TB große WD MyBook-Platte plötzlich als Laufwerk nicht mehr da ist und nur noch lauthals rumrödelt – weil Windows die plötzlich als „RAW“, also unformatiert erkennt und da panikartig nach irgendwelchen Inhalten sucht. Zum Glück habe ich ja noch einen Mac – ich schließe das Laufwerk dort an und puh – der Mac mosert über einen ernsthaften Fehler auf der Platte, den er auch nicht reparieren kann. Was er aber kann: weiterhin auf die Platte zugreifen. Ich kaufe mir also eine zweite niegelnagelneue WD-MyBook-Platte mit 8TB und kopiere auf dem Mac die Daten – das dauert zwei Tage; ein kleiner Klimmzug ist natürlich auch noch nötig, damit der Mac überhaupt NTFS schreiben kann.

So. Jetzt will ich natürlich auch noch die erste, niegelnagelneue Platte wiederbeleben, weil da ja offenbar kein furchtbarer Headcrash, sondern nur eine kleine Unstimmigkeit in der Partitionstabelle oder dem Inhaltsverzeichnis, dem Master File Table (MFT) vorliegt. Für so was ist normalerweise das tolle Tool „TestDisk“ zuständig. Erster Versuch auf dem Mac: tut sich nix. Zweiter Versuch auf dem Windows10-System: tut sich nix. Dritter Versuch auf einem extra restaurierten Notebook mit einem frisch aufgesetzten Windows 7: tut sich nix. Laut testdisk-Anleitung und -Forum soll man mal „chkdsk /f“ ausprobieren. Die Reparatur läuft drei Tage und Nächte. Zwischendurch tat sich nix mehr, bis ich einen USB-Stick einsteckte und das Notebook irgendwie wieder aufwachte – die Platte neu zu formatieren und die Daten vom Backup zurückzuspielen, wäre schneller gewesen. Aber irgendwann – oh Wunder – ist chkdsk tatsächlich durch, jetzt noch ein Reboot – und Wahnsinn, das MyBook samt Daten ist wieder da.

WD MyBook – externes Laufwerk mit Hardware-Verschlüsselung (Quelle: Western Digital)

Zwischendurch mal Szenenwechsel zu einer weiteren Platte; ein WD MyBook 4TB – da gingen irgendwann plötzlich keine Schreibzugriffe mehr – CRC-Fehler bzw. „Fehler beim Zugriff auf die Schattenkopien“. Ich kopiere die Daten auf andere Platten (Lesezugriff ging noch…) und versuche anschließend, das Ding per Neupartitionierung/Neuformatierung wiederzubeleben bzw. eventuell kaputte Sektoren auszublenden. Irgendwann verwandelt sich mein Rechner plötzlich in einen Zombie – der Explorer (also inklusive des Desktops…) schmiert ab und startet immer wieder neu, der Lautsprecher bimmelt in Sekundenabständen zu der Aufforderung, doch bitte eine Aktion für das Laufwerk „F“ zu starten (das ist nämlich das Laufwerk, auf dem das AES-verschlüsselte WD-Laufwerk gemountet werden will…) Schade nur, dass ich gerade an einem Script für die Frühsendung schreibe und mir solche Kinkerlitzchen und Eigenmächtigkeiten absolut nicht in den Kram passen.

Die 4TB-Platte scheint aber wirklch hinüber zu sein, das WD-Check-Tool meldet „zu viele defekte Sektoren“ – ok, das MyBook war ja auch ein paar Jahre alt, da kann es legitimerweise irgendwann abrauchen (s.o.). Ich kauf also noch ein neues 4TB-MyBook und spiel die gesicherten Daten zurück. Szenenwechsel, zurück zum 8TB-MyBook. Mittlerweile hängt das neu gekaufte Laufwerk an meinem Hauptrechner, die Daten von dem ersten 8TB-Laufwerk sind ja drauf; ich speicher da noch mal ein paar neue Daten drauf ab. Alles toll. Aber heute; nach ungefähr drei oder vier Tagen Einsatz, ist auch das neue MyBook 8TB plötzlich weg, wird von Windows nicht mehr erkannt. In der Datenträgerverwaltung wird die Platte als – na, Sie erraten es schon – „RAW“ angezeigt. Und täglich grüßt das Murmeltier.

Ich bin ja wie gesagt ziemlich sicher, die Ursache zu kennen – die Anbindung von externen Platten über USB3 ist anscheinend nicht nur unter Windows 7, sondern auch unter Windows 10 äußerst fragil. Offenbar verschärft sich das Problem mit der Anzahl der gleichzeitig gemounteten Laufwerke; das 8TB-MyBook ist offenbar wesentlich sensibler oder labiler als die 3-oder 4TB-Modelle. Möglicherweise macht auch ein USB3-Hub, auch wenn er wie vorgesehen eine eigene Stromversorgung hat, noch mal Extra-Probleme. Vielleicht sind letztlich die Windows- oder WD-USB-Treiber fehlerhaft, denn auch Übertragungsprobleme sollten ja nicht dazu führen, dass die Inhaltsverzeichnisse, die MFTs oder Partitionstabellen von Laufwerken zerschossen werden. Um die Sache noch schlimmer zu machen:  Auch wenn ich ein MyBook-Laufwerk ohne USB-Connection-GAU mal prophylaktisch entfernen, „unmounten“ will – das finktioniert nicht; da gibt es immer eine Fehlermeldung, wonach angeblich irgendein Prozess noch auf das MyBook zugreift.

Jetzt bin ich gerade etwas angepisst und etwas ratlos. Wir wollen ja demnächst auf den Mars fliegen – können wir vielleicht mal kurz vorher noch elementarste Computer-Probleme in den Griff bekommen?