WPA2-Lücke: Abwiegeln ist unangebracht

Experten warnen vor Panikmache“ – so lautete eine schöne Schlagzeile zur aufsehenerregenden Lücke beim WLAN-Verschlüsselungstandard. Nun habe ich allerdings bislang noch keine verzweifelten Menschen durch die Fußgängerzonen oder Büroflure wanken sehen, mit irrem Blick und dem Mantra „soll ich nun oder soll ich nun nicht“ (onlinebanken oder onlineshoppen…) auf den Lippen. Dass die Leute vom CCC in offenen WLANs selber standardmäßig VPNs nutzen, davon gehe ich aus. Normale Laien machen das aber eben nicht. Und zum Argument „mit zusätzlicher Verschlüsselung ist alles sicher“ – der Entdecker der Lücken, Marty Vanhoef, schreibt da etwas anderes:

Although websites or apps may use HTTPS as an additional layer of protection, we warn that this extra protection can (still) be bypassed in a worrying number of situations. For example, HTTPS was previously bypassed in non-browser software, in Apple’s iOS and OS X, in Android apps, in Android apps again, in banking apps, and even in VPN apps.

Mittlerweile gibt es zumindest jede Menge Ankündigungen von Betriebssystem- wie Geräteherstellern für Updates und Bugfixes – bei Heise.de gibt es eine Übersichtsseite dazu und auch eine verständliche Erklärung, wie genau der Angriff funktioniert und warum das Wiederverwenden der „Wegwerfpasswörter“, wie ich die Nonces im DLF-Gespräch genannt habe, die Verschlüsselung aushebelt. Das eigentliche Grauen, und zwar mit richtig langer Halbwertszeit, das lauert aber wieder mal bei den IoT-Devices. Aber das war ja auch ohne die WPA2-Lücke im Grunde bislang auch schon so.

WPA2-Lücke: Beim Online-Banking neben den Router setzen · Deutschlandfunk Nova

Deutschlandfunk Nova – Hielscher oder Haase vom 18.10.2017 (Moderation: Diane Hielscher)

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