Ich bin ja ein großer Freund von billigen oder vielmehr preiswerten, pragmatischen Lösungen. Wie etwa mein wunderbares Chromebook. Letztens habe ich mal eine Werbung von Pearl reinbekommen (richtig, die Firma, die immer noch mit Appellen an die niedersten Triebe ihrer logischerweise zu 99% männlichen und nerdig-verpeilten Kundschaft unterwegs ist 🙂 )
Ein refurbished Office-PC, offenbar eben ein in riesigen Stückzahlen eingesetzter und jetzt wieder aufbereiteter Leasing-Rückläufer aus Firmen. Das Angebot gibt es immer noch – ich bekomme hier übrigens keine Werbe-Tantiemen 🙂 – ein Fujitsu Esprimo D956 mit 8GB Hauptspeicher, 256GB-SSD der Firma „Innovation“ und – jetzt kommts: Windows 11 Home.
Für 179,99 Euro. Das klingt gut, ich hab das Ding bestellt – und kurz danach realisiert: der Prozessor „Intel Core i5-6500, 4x 3,2 GHz“ steht ja gar nicht auf der Kompatibilitäts-Liste von Microsoft. Eigentlich sollte sich Windows 11 auf der Kiste nicht installieren lassen. Oder nur mit Registry-Tricks. Oder vielleicht frisch installieren lassen, aber eben doch „eigentlich“ nicht unterstützt – und als Konsequenz: Bei einem kommenden Update von Windows 11 könnte der PC bzw. das Windows das Update verweigern.
In der Registry sind keine der bekannten Umgehungs-Einträge zu finden. Auf meine Nachfrage hat mir Pearl heute geantwortet:
Sehr geehrter Herr Gessat,
auf Ihre Frage teilen wir Ihnen gerne das Folgende mit:
Ein Problem mit Updates ist uns bei diesem Gerät nicht bekannt.
Windows 11 kann ohne Einschränkungen verwendet werden.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ok, da bin ich mal gespannt. Diese Formulierung mit „ist uns nicht bekannt“ heißt ja normalerweise nur „wir haben nicht die geringste Ahnung“. Aber vielleicht rudert Microsoft hier ja doch schon zurück und hat zumindest für OEM- oder Refurbished-Anbieter die Kompatibilitäts-Einschränkungen gelockert?
Der PC ist übrigens super und empfehlenswert. Er ist – wie sich nach dem sekundenschnellen Öffnen zeigt – sauber aufgebaut (mit einem einzigen Kabel nämlich zur SSD…), läuft völlig lautlos und ist für reine Office-Aufgaben ausreichend. Natürlich hätte man für zehn Euro mehr eine SSD mit doppelter Kapazität einbauen können – aber ok. Hauptspeicher lässt sich problemlos nachrüsten – es sind nur zwei von vier Slots belegt. Was eine etwaige schnellere Grafikkarte statt der On-Board-Lösung angeht – eher nicht; denn das Gehäuse hat nur eine Slim-Bauhöhe.
Aber für meinen Einsatzzweck – ein Spiegel meines Haupt-PCs mit den wichtigsten Programmen, auf dem ich im Fall eines GAUs sofort weiterarbeiten kann – dafür ist die Kiste bestens geeignet.