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Donald Trump übernimmt Twitter-Account @potus – mit kleinen Pannen und „Alternative Facts“

Donald Trump ist der neue Herr im Weißen Haus, und er setzt da gleich vom ersten Moment an eigene Akzente, um das einmal sehr vorsichtig zu formulieren. Die Befehlsgewalt und den Atomkoffer hat er von seinem Vorgänger übernommen, natürlich. Aber die schöne Kinderschaukel, die die Obamas ihren Töchtern 2009 auf den Rasen gestellt hatten, die wollte Trump nicht geschenkt haben und stehen lassen, obwohl sein Sohn Barron William ja mit 10 Jahren eigentlich noch im besten Schaukelalter ist. Den schönen Twitteraccount @potus „President of the United States“, den hat er wiederum gern genommen, obwohl er ja selbst schon einen anderen schönen hat; @realdonaldtrump.

Praktischerweise durfte er die vorhandenen rund 14 Millionen Follower von @potus auch übernehmen, obwohl die ja nicht zwangsläufig Trump-Fans sind. Aber vielleicht interessieren die sich „grundsätzlich“ für das, was der US-Präsident von sich gibt – so ungefähr war wohl die Überlegung bei der „Transition“ des offiziellen Accounts. Die alten Follower und die alten Tweets hat Twitter übrigens unter @potus44 quasi archiviert – und wer Trump als Präsident nun absolut nicht mehr folgen mag (dafür gibt es einige gute Gründe…), muss aktiv „entfolgen“. Wenn das mal im richtigen Leben genauso einfach wäre wie auf Twitter!

Trumps neuer Social-Media-Manager Dan Scavino kennt sich bestens aus im Spannungsfeld zwischen Fakten und Verschwörungstheorien, Trumps neuer Pressesprecher Sean Spicer…

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…landete direkt zu Beginn seiner sicherlich glorreichen Karriere „unter dem Bus“ ; und Trumps „Beraterin“ und PR-Chefin Kellyann Conway kreierte gleich einmal ohne großes Zucken im Gesicht den epischen Memealternative Facts„.

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https://twitter.com/MerriamWebster/status/823221915171061760

Schwierig zu sagen, wer von beiden am ehesten und würdigsten mit „Baghdad Bob“ alias Muhammad as-Sahhaf konkurrieren kann.

Nun könnte man den ersten Auftritt der Trump-Vasallen ja als peinlichen Fehlstart von Dilettanten abheften – möglicherweise ist die Sache aber bereits viel grauenvoller; möglicherweise ist die Desinformation schon Teil einer Umdeutung der Wirklichkeit nach dem Vorbild von Trumps bestem Kumpel Vladimir Putin. Und wenn man Donald vor dem Ehrenmal der „gefallenen“ CIA-Mitarbeiter etwas über den „Krieg“ mit den Medien schwafeln hört, in dem „wir“, also er sich befindet, dann denkt man natürlich an Trumps zweiten besten Kumpel Recep Tayyip Erdoğan, der ja nicht nur einen ähnlichen gediegenen Geschmack hat, was die Einrichtung von Palästen oder Penthäusern betrifft, sondern in seiner schönen Türkei auch schon mal das durchexerziert, was Trump mit der renitenten US-Lügenpresse nun ebenfalls gerne durchexerzieren möchte.

Sein potentiell dritter bester Kumpel Kim Jong-Un hat da ziemlich ähnliche Vorstellungen und auch eine ähnlich problematische Frisur; allerdings ist Trump in Bezug auf asiatische Staatslenker doch wiederum bislang etwas skeptisch.

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Da muss man mal abwarten, wie sich die Sym- oder Antipathien letztlich einrenken. Bei Twitter ist das ja so ähnlich und vielleicht deshalb auch viel weniger dramatisch, als all die riesigen Zahlen suggerieren:  Wahrscheinlich haben die Trump-Follower und die Trump-Hasser gar keine Schnittmenge; das Fact-Faking und das Lügen-Aufdecken oder -verhohnepiepeln laufen auf unterschiedlichen Channeln. Und die Politiker-Accounts sind eh eine Einbahnstraße. Übrigens: Ich selbst komme doch auch schon nicht dazu, die Tweets von denen zu lesen, denen ich folge.  🙂 Und die Fake-Bots, die mir folgen, lesen mich natürlich schon erst recht nicht.

Ein Start mit Pannen · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 23.01.2017 (Moderation: Diane Hielscher)

Facebook, Google, Apple, Microsoft: Last-Minute-Korb für NSA-Untersuchungsausschuss

Dass ein Untersuchungsausschuss des höchsten deutschen Volkssouveräns, des Deutschen Bundestages, nicht so ganz für voll genommen wird – das ist, um der Wahrheit die Ehre zu geben, nicht wirklich neu. Bei vielen Sujets geht es ja um Parteipolitisches oder um Parteipolitiker – da ist dann die „angeklagte“ (aber auch gleichzeitig teilnehmende…) Seite eh der Meinung, die ganze Veranstaltung sei eine Farce. Dann gibt es Herrschaften wie den „mein Name ist Hase“-Ex-VW-Vorstand Winterkorn, die die Statik des hohen Hauses durch Balkenbiegen strapazieren. Und (Ex-)Geheimdienst-Chefs, die die Welt halt eh etwas anders sehen als der Rest der Menschheit.

Dass die geladenen Mark Zuckerberg (Facebook), Brad Smith (Microsoft), Eric Schmidt (vormals Google, nunmehr Alphabet) und Tim Cook (Apple) da komplett in trauter Runde anrücken, als Zeugen oder zumindest „Anhörpersonen“, das kann doch wirklich niemand ernsthaft angenommen haben. (Oder dass zumindest ihre „General Counsels“ kommen? Na ja, vielleicht.) Nachdem sich die Herren bis zum fristgemäßen 12. Januar nicht geräuspert hatten und die Hotelbuchungen ja offenbar auch nicht vorlagen, war die Sache doch wohl endgültig klar.

Aber auch wenn der „Last-Minute-Korb“ dann in Wirklichkeit ein Last-Week-Korb war – die Chuzpe der Unternehmen ist schon beachtlich. Dass mal eine Presseanfrage von kleinen Krauter-Journalisten wie mir nicht beantwortet wird, ist ja klar. Dass man eine popelige Klage von hergelaufenen österreichischen Jura-Studenten abperlen lässt, bis der EuGH die Sache bestätigt, auch klar. Und so komische Abgeordnete sollen sich auch mal nicht so aufplustern.

Die Arschloch-Palme gebührt ja, wenn die Pressemitteilung des Bundestages korrekt und vollständig ist, Apple. Die haben sich gleich mal überhaupt nicht zurückgemeldet. Da wäre es jetzt eigentlich die angemessene Reaktion der Parlamentarier, all ihre iPhones und iPads in einer Aufschrei-Plenarsitzung öffentlich kleinzuhacken.

DRadio Wissen · US-IT-Giganten meiden NSA-Untersuchungsausschuss: „Das Gehabe von Monopolisten“

DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 20.01.2017 (Moderation: Till Haase)

Prügelei der Schmuddelkinder: Bild verklagt Focus.de wegen Content-Klau

Das ist ja hier mein privates Blog, deswegen mal im Klartext: Bild (und Bild.de und Bild plus…) ist ein widerlicher, erbärmlicher Schund, produziert von irgendwelchen Vollzynikern oder Arschlöchern oder Irren. Und Focus.de ist Clickbait-Scheiße. Da passt es natürlich allerbestens, dass ein ehemaliger Bild-„Journalist“ jetzt Focus.de leitet und ungeniert und möglicherweise mit der genretypischen gegelten Geschmeidigkeit genau haarscharf auf der Borderline der juristischen Interpretationsbandbreite den „Content“ („Fakten, Fakten, Fakten“) seines ehemaligen Arbeitgeber klaut, Entschuldigung, zitiert.

Wie sich die Schmuddel-Rasselbande bei Twitter beharkt, ist schon zum Schreien komisch; wenn die Vorstandsherren im gedeckten Tuch erst allen Ernstes ihrem wichtigsten Traffic-Lieferanten Google den schnöden Raub ihres hehren geistigen Eigentums vorwerfen und einen Schwachsinn wie das Leistungsschutzgesetz durch-lobbyieren, danach aber trotz ihrer Fantasy-VG wieder einknicken nach der Google-Drohung, ihre Schrott-Seiten rauszukicken; wie sie bzw. ihre Schmuddel-Schergen sich dann wieder gegenseitig die Klüten klauen, Entschuldigung, zitieren bzw. wie sie selbst geklauten (z.B. aus Facebook-Profilen…) oder witwengeschüttelten „Content“ an Schwachmaten verhökern wollen, das spottet jeder Beschreibung.

Eigentlich passt da doch so eine Klage überhaupt nicht, das ist doch gar nicht Boulevard-Style. Wie wärs denn mal mit einer Aussprache, einer Klärung so richtig unter Männern, die Bild-Bandidos gegen die Focus.de-Angels? Da hätten wir wenigstens eine schöne Schlagzeile am nächsten Tag.

Zitat oder Content-Klau? · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 19.01.2017 (Moderation: Till Haase)

Kommentar-Spam von Flecken-Herbert

Der gute alte Herbertdem alias fleckiwecki findet diese Website eigentlich schon lange ganz super klasse und hat sich jetzt auch mal angemeldet. Er würde sich freuen, wenn ihr auch mal auf seiner Seite www.flecken-entfernen.net vorbeischaut.

Hallo,

interessante und informative Beiträge hier, super. Habe längere Zeit als stiller Gast nur mitgelesen und mich jetzt mal angemeldet.

Ich würde mich freuen, wenn ihr bei Gelegenheit auch einmal auf meinem Blog zum Thema Textilreinigung vorbeischauen würdet.

Alles Liebe

Herbert

Ganz klar, der Kampf gegen Flecken ist vielleicht noch ein bisschen vordringlicher gegenüber dem Zeug, was ich hier schreibe, lieber Herbert. Komisch nur, dass der Kommentar-Spam von einer IP-Adresse der Uni Essen-Duisburg kommt.

Erklärungen für Trumps Wahlsieg · DRadio Wissen

Mit der Vorhersage des Wahlergebnisses in den USA hat es ja bekanntlich nicht so besonders gut geklappt. Und ob das nun mit der Nachhersage, sprich, der Erklärung, warum Trump nun eigentlich gewonnen hat; ob das dabei besser klappen wird, das ist die Frage. Gedeutet und gedeutelt wir immer noch eifrig – angeblich oder tatsächlich hat das alles auch eine Menge mit dem Internet zu tun gehabt. Mit Filterblasen und Fake-News. Oder – das ist eine weitere These, mit Social-Network-Profiling, mit der ganz gezielten Ansprache von potentiellen Trump-Wählern.

Manchmal ist es ja komisch – meine Redakteurin mailt mir die Links zu einem Artikel bzw. den Kommentaren dazu, die gerade auf Twitter die Runde machen. Am Morgen kommt die nächste Redakteurin rein und fragt: Machst Du eigentlich das Ding mit dem Magazin-Artikel? Und dann kommt die Online-Chefin rein und fragt: Machst Du eigentlich das Ding mit dem Magazin-Artikel und dem angeblichen Trump-Sieg wegen Psychological-Social-Network-Targeting? Vielleicht ist das ja eine Filterblasen-Geschichte; speziell für die Filterblase von Journalisten.

Ein Artikel macht gerade bei Social-Media die Runde – weil er endlich eine Erklärung liefert, wie Donald Trump das mit dem Präsidenten-Coup gelungen ist.

MIttlerweile ist die Geschichte um den Zauberlehrling Michal Kosinski aber auch beim WDR (das mit der korrekten Statistik ist echt schwer – da klink ich mich jetzt auch mal kurz aus…) und in der FAZ. Meine eigene Version ist dabei: Klar funktioniert das Psycho-Werbe-Targeting „irgendwie“, bei Schokoriegeln genauso wie bei einem bis dato politisch vollkommen unbelecktem gold-gelockten Präsidentschaftskandidaten 🙂

Nur, wie genau und wie gut das funktioniert; das lässt sich halt an den Verkaufszahlen eines Schokoriegels viel genauer ablesen als am Wahlerfolg eines gold-gelockten Newcomers; da müsste man halt vorher-nachher-Resultate abwägen – die es aber nicht gibt. Dass die Marketing-Investitions-Entscheidung von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gut war, will ich ja gar nicht bezweifeln…

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Aber das Versprechen von nachvollziehbar interessierten Kreisen wie Cambridge Analytica, so eine Wahl oder einen Brexit schon zu schaukeln und das Ergebnis „mal eben“ für sich zu reklamieren – das halte ich genauso wie Jens Scholz eher für Bullshit. Liebe Leute; auch eure angeblichen Follower lesen euch gar nicht jeden Tag. Kürzt euren Impact-Factor mal um 100 oder besser um 1000. Social-Media-Volksverdummung ist zwar schon ganz nett. Aber noch nicht wahlentscheidend. (Noch nicht. 🙂 )

Erklärungen für Trumps Wahlsieg · DRadio Wissen

DRadio Wissen -Hielscher oder Haase vom 05.12.2016 (Moderation: Till Haase)

Avalanche: Botnetz-Betreiber landen im Knast

Klar, ner alten Oma einen Totschläger über den Schädel zu ziehen, ist noch brutaler, Aber ihr Cyper-Ganoven-Pack, ihr nervt doch allmählich über alle Schmerzgrenzen hinaus. Warum versucht ihr es nicht mal mit ehrlicher Arbeit – Buletten backen bei McDonalds oder BurgerKing? Ach so, 40.000 Dollar im Monat kann man dort nicht verdienen?  Aber dafür kommt man auch nicht in den Knast oder nach Guantanamo.

Eine konzertierte Aktion gegen die Cyber-Arschlöcher gibt es leider ziemlich selten. Hat vermutlich was mit „optimierten“ Budgets und Personalstärken zu tun. 🙂 Aber auch die Anwender können etwas gegen die Seuche unternehmen…

Hacker der Verkehrsbetriebe San Francisco selbst gehackt

Wer anderen dauernd eine Grube gräbt, als Profi-Hacker, Ransomware-Verbreiter und Erpresser seinen Lebensunterhalt verdient (und das gar nicht schlecht…), der sollte doch bei seinem eigenen Email-Account auch etwas Sicherheitsbewusstsein an den Tag legen. Und keine „richtigen“ Antworten auf die Passwort-Rücksetz-Sicherheitsfragen angeben. Und diese Antworten nicht bei mehreren Accounts verwenden. Und vielleicht so etwas wie 2-Way-Verification nutzen; vorausgesetzt, Yandex.com bietet das an.

Der Hack des Hackers zeigt: Cyber-Ganoverei ist recht einträglich – wie wir auch bislang schon wussten, ist es halt oft doch die preiswerteste Möglichkeit für betroffene Opfer, auf die Forderung des Erpressers einzugehen (der hier auch noch netterweise gegen einen kleinen Add-On-Obolus die Sicherheitslücke verriet, über die er hereinspaziert war – ok, die Firmen könnten sich natürlich auch eine kompetente IT-Abteilung leisten; aber die wird ja gern von BWL-Vollcheckern wegrationalisiert 🙂 )

Zweitens: Auch die Hacker und Ganoven selbst sind auch nur fehlbare Menschen (das sieht man ja auch beim versehentlich glimpflich verlaufenen Telekom-Router-Armageddon…). Drittens: Die Leute nerven wirklich mittlerweile tierisch. Für „Alireza“ ist schon ein sehr hübsches Zellchen reserviert, sollte er mal auf die Idee kommen, in die USA oder ein dorthin auslieferndes Land zu reisen. Im Iran lässt sich die Kohle doch gar nicht sachgemäß ausgeben. Oder vielleicht doch?

DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 30.11.2016 (Moderation: Diane Hielscher)

Verkehrsbetriebe gehackt: Freie Fahrt in San Francisco

Die Verantwortlichen der „San Francisco Municipal Transportation Agency“ werden es nicht so besonders witzig finden – aber die Parallele drängt sich natürlich auf: Der Malware-Angriff auf das Firmennetz wirkt wie eine begleitende „virale“ Werbekampagne für die gerade erschienene Computerspielepisode „Watch Dogs 2 – Grand Theft Data“. Dass es gerade die Ticketautomaten praktisch flächendeckend erwischt hat, zeigt: Auch wo man es nicht auf den ersten Blick vermutet, steckt ein gutes altes Windows dahinter. Das ist aber übrigens hier in Köln nicht anders – ist der Automat im Bus abgeschmiert, bekommt man schon einmal den wohlvertrauten NT-Bluescreen of Death zu sehen.

Besondere Hacker-Kunst erfordert ein Ramsomware-Angriff natürlich nicht – da reicht bekanntlich der arglose Klick eines Mitarbeiters auf einen Mailanhang.

DRadio Wissen · Verkehrsbetriebe gehackt: Freie Fahrt in San Francisco

DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 28.11.2016 (Moderation: Diane Hielscher)

Schach-WM 2016: Spannend für den Kopf – warum auch Unentschieden nicht langweilig sein muss

Ganz klar: Wer die Regeln von Schach nicht kennt; oder vielleicht auch noch ein klein wenig tiefer in die Welt des Denksports Nummer eins (zumindest in der westlichen Hemisphäre…) eingedrungen ist, wird wenig Spannung beim aktuellen WM-Match zwischen Weltmeister Magnus Carlsen und Herausforderer Sergei Karjakin empfinden – trotz der diesmal ziemlich intensiven medialen Abdeckung (die sozusagen umgekehrt proportional ist zum diesmal etwas mageren Preisfonds. In den Vorjahren kamen die einst höheren Millionen-Summen aber auch gerne aus der Privat- Staatsschatulle von autokratisch agierenden Fantasy-Staatslenkern und Weltschachverbands-Präsidenten 🙂 …)

Wer die Regeln von American Football oder von Cricket nicht kennt, wundert sich ja auch, was die Akteure auf dem Platz eigentlich machen, außer zusammenzuprallen oder mit komisch geformten Prügeln komisch geformte Bälle durch die Gegend zu dreschen. Und wie gesagt – wer die Schachregeln nicht kennt, oder wer eine Aufmerksamkeitsspanne von  höchstens einer Aktion pro 20 Sekunden hat, braucht sich nicht mit dem „Spiel der Könige“ zu beschäftigen. Aber ab dieser Schwelle ist klar: Beim Schach sind Unentschieden (Remis) zwar weniger spektakulär als entschiedene Partien. Aber beim Schach kommt es halt (wie im richtigen Leben…) nicht nur auf das nackte Endresultat an, sondern auch darauf, wie dieses denn zustandegekommen ist.

Die bisherigen Remis-Partien im aktuellen Match waren ja nicht etwa „keine-Lust“-Veranstaltungen, sondern drückten eher aus, dass die beiden Kontrahenten sich halt recht ebenbürtig sind. Kein Wunder bei einem Blick auf die bisherigen Begegnungen und die Platzierung in der Weltrangliste; ganz oben wird die Luft eben etwas dünner. Ein Trost nach dem bisherigen Verlauf auch für Ungeduldige: Einen potentiell endlosen Match-Verlauf a la Karpov gegen Kortchnoi wird es in diesem WM-Wettkampf nicht geben – die Regeln sehen bei einem eventuellen Gleichstand nach 12 Partien einen Tie-Break aus Schnellschach-, dann aus Blitzschachpartien vor.

Und wenn es dann immer noch unentschieden steht, bringt eine „Sudden-Death-Partie“ die endgültige Entscheidung: Bei einem Remis auch im allerletzten Spiel hat am Ende Schwarz gewonnen (ausgleichende Gerechtigkeit; weil Weiß mit dem Recht auf den ersten Zug einen winzigen, aber existenten „Anzugsvorteil“ hat…) Bis dahin ist ja noch etwas Zeit – mal sehen, ob einer der beiden Kontrahenten noch einen entscheidenden Geistesblitz auf Lager hat…

DRadio Wissen · Schach: Spannend für den Kopf

DRadio Wissen – Redaktionskonferenz vom 21.11.2016 (Moderation: Thilo Jahn)

Nachklapp 22.11.2016 – Da haben wir den Salat, kaum haben wir über „zu viele“ Remispartien gesprochen, schon will Magnus Carlsen mit dem Kopf durch die Wand und verliert die achte Partie. 😉

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass: Facebook gegen Fake-News

Jetzt hat auch Mark Zuckerberg eingelenkt – Facebook sagt Fake-News den Kampf an. Das Grundproblem: Facebook ist längst mehr als eine Plattform.

Facebook gegen Fake-News · DRadio Wissen

DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 21.11.2016 (Moderation: Till Haase)