Der gute alte Herbertdem alias fleckiwecki findet diese Website eigentlich schon lange ganz super klasse und hat sich jetzt auch mal angemeldet. Er würde sich freuen, wenn ihr auch mal auf seiner Seite www.flecken-entfernen.net vorbeischaut.
Hallo,
interessante und informative Beiträge hier, super. Habe längere Zeit als stiller Gast nur mitgelesen und mich jetzt mal angemeldet.
Ich würde mich freuen, wenn ihr bei Gelegenheit auch einmal auf meinem Blog zum Thema Textilreinigung vorbeischauen würdet.
Alles Liebe
Herbert
Ganz klar, der Kampf gegen Flecken ist vielleicht noch ein bisschen vordringlicher gegenüber dem Zeug, was ich hier schreibe, lieber Herbert. Komisch nur, dass der Kommentar-Spam von einer IP-Adresse der Uni Essen-Duisburg kommt.
Gerade stand es in der neuen Ausgabe von „Science“: Zebrafinken haben offenbar von Geburt an ein neuronales Regelsystem, das ihnen dabei hilft, „gelungene“ von „schiefen“ Gesangs- bzw. Zwitscherstrophen zu unterscheiden. Ein Papagei kann problemlos Peinlichkeiten nach- oder ausplaudern oder die Feuerwehr bestellen, und selbst ein Seehund oder ein Beluga kann menschliche Sprache imitieren. Nur ausgerechnet Affen können uns Menschen nicht „nachäffen“, zumindest nicht vokal – und eine eigene Sprache mit Worten, Sätzen oder einer Grammatik haben sie im Verlauf der Evolution erst recht nicht entwickelt; trotz aller unbezweifelbarer Intelligenz.
Warum Wale, Elefanten oder Singvögel uns Menschen bei der spezifischen Fähigkeit zur vokalen Imitation, dem „call production learning“ näher sind, als unsere evolutionsbiologisch engsten Verwandten, darüber kann auch Prof. Tecumseh Fitch, Leiter der Abteilung Kognitionsbiologie an der Universität Wien, nur spekulieren. An grundsätzlichen und unüberwindbaren anatomischen Beschränkungen ihres Stimmapparates, ihres Vokaltraktes liegt es jedenfalls nicht – das ist das Ergebnis seiner in „Science Advances“ veröffentlichten Studie. Fitch und seine Kollegen knüpfen mit ihren neuen Experimenten an die paradigmatische Untersuchung von Philip Lieberman aus dem Jahr 1969 an.
Dessen Ergebnisse seien aber erstens aufgrund schwächerer Eingangsdaten zustande gekommen – nämlich aufgrund einer Modellierung des Vokaltraktes eines toten Makaken – zweitens habe man anschließend Liebermans Schlussfolgerungen auch noch missverstanden oder fehlinterpretiert, so sieht es Tecumseh Fitch. Sein Fazit: Makaken – und wahrscheinlich auch andere Primaten haben einen „sprechbereiten“ Stimmapparat – das Problem sind fehlende Steuerungs-Schaltkreise im Affengehirn. Völlig unumstritten sind die Schlussfolgerungen von Fitch und seinen Ko-Autoren noch nicht:
Die „New York Times“ zitiert die Sprachwissenschaftlerin Anna Barney von der Universität Southhampton – ihr zufolge blieben in Fitch’s Studie Fragen offen, etwa die, ob Makaken neben unterscheidbaren Vokalen auch die nötigen Konsonanten produzieren könnten. Da ist sich der Kognitionsbiologe allerdings recht sicher:
What we know for sure is that things like “pa, ba, ma, na”, all of those would be no problem as would “ha”; some version of “ka” and “ga” should be no problem. I think it would be extreme to say that monkeys could make all human consonants. But the point is they could easily make enough consonants to generate with this number of vowels to make thousands of words. I think the consonants have never been postulated to be to a large problem, a large limitation. The debate has always been about the vowels.
Und auch der mittlerweile emeritierte Philip Lieberman selbst meldet sich in der NYT und im „Christian Science Monitor“ noch einmal zu Wort – er ist nach wie vor der Meinung, dass bei der Evolution der menschlichen Sprache sowohl neuronale Veränderungen im Gehirn als auch anatomische im Vokaltrakt eine Rolle gespielt haben. Vielleicht klärt sich ja irgendwann durch genetische Eingriffe in das Erbgut von Affen, wer recht hat: Wenn durch einen wohl plazierten CRISPR-Schnipsel im Gehirn-Sprachkontrollzentrum Makaken oder Schimpansen plötzlich zu plaudern anfangen, war es Tecumseh Fitch. Wenn erst durch einen anderen Schnipsel der Kehlkopf anatomisch tiefer gelegt werden muss, war es Lieberman. 🙂
Mit der Vorhersage des Wahlergebnisses in den USA hat es ja bekanntlich nicht so besonders gut geklappt. Und ob das nun mit der Nachhersage, sprich, der Erklärung, warum Trump nun eigentlich gewonnen hat; ob das dabei besser klappen wird, das ist die Frage. Gedeutet und gedeutelt wir immer noch eifrig – angeblich oder tatsächlich hat das alles auch eine Menge mit dem Internet zu tun gehabt. Mit Filterblasen und Fake-News. Oder – das ist eine weitere These, mit Social-Network-Profiling, mit der ganz gezielten Ansprache von potentiellen Trump-Wählern.
Manchmal ist es ja komisch – meine Redakteurin mailt mir die Links zu einem Artikel bzw. den Kommentaren dazu, die gerade auf Twitter die Runde machen. Am Morgen kommt die nächste Redakteurin rein und fragt: Machst Du eigentlich das Ding mit dem Magazin-Artikel? Und dann kommt die Online-Chefin rein und fragt: Machst Du eigentlich das Ding mit dem Magazin-Artikel und dem angeblichen Trump-Sieg wegen Psychological-Social-Network-Targeting? Vielleicht ist das ja eine Filterblasen-Geschichte; speziell für die Filterblase von Journalisten.
Ein Artikel macht gerade bei Social-Media die Runde – weil er endlich eine Erklärung liefert, wie Donald Trump das mit dem Präsidenten-Coup gelungen ist.
MIttlerweile ist die Geschichte um den Zauberlehrling Michal Kosinski aber auch beim WDR (das mit der korrekten Statistik ist echt schwer – da klink ich mich jetzt auch mal kurz aus…) und in der FAZ. Meine eigene Version ist dabei: Klar funktioniert das Psycho-Werbe-Targeting „irgendwie“, bei Schokoriegeln genauso wie bei einem bis dato politisch vollkommen unbelecktem gold-gelockten Präsidentschaftskandidaten 🙂
Nur, wie genau und wie gut das funktioniert; das lässt sich halt an den Verkaufszahlen eines Schokoriegels viel genauer ablesen als am Wahlerfolg eines gold-gelockten Newcomers; da müsste man halt vorher-nachher-Resultate abwägen – die es aber nicht gibt. Dass die Marketing-Investitions-Entscheidung von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gut war, will ich ja gar nicht bezweifeln…
Aber das Versprechen von nachvollziehbar interessierten Kreisen wie Cambridge Analytica, so eine Wahl oder einen Brexit schon zu schaukeln und das Ergebnis „mal eben“ für sich zu reklamieren – das halte ich genauso wie Jens Scholz eher für Bullshit. Liebe Leute; auch eure angeblichen Follower lesen euch gar nicht jeden Tag. Kürzt euren Impact-Factor mal um 100 oder besser um 1000. Social-Media-Volksverdummung ist zwar schon ganz nett. Aber noch nicht wahlentscheidend. (Noch nicht. 🙂 )
Na gut, ok, ich überlade hiermit mein SSD-Erlebnis. Das war schon bislang sehr schön, aber tatsächlich sind alle vier vorgesehenen Slots in meinem Rechner belegt. Woher wussten die Heinis von Crucial (ist halt deutlich billiger als Samsung…) das nur?
Klar, ner alten Oma einen Totschläger über den Schädel zu ziehen, ist noch brutaler, Aber ihr Cyper-Ganoven-Pack, ihr nervt doch allmählich über alle Schmerzgrenzen hinaus. Warum versucht ihr es nicht mal mit ehrlicher Arbeit – Buletten backen bei McDonalds oder BurgerKing? Ach so, 40.000 Dollar im Monat kann man dort nicht verdienen? Aber dafür kommt man auch nicht in den Knast oder nach Guantanamo.
Eine konzertierte Aktion gegen die Cyber-Arschlöcher gibt es leider ziemlich selten. Hat vermutlich was mit „optimierten“ Budgets und Personalstärken zu tun. 🙂 Aber auch die Anwender können etwas gegen die Seuche unternehmen…
Das war ziemlich knapp, obwohl „3-1“ ja nach einem klaren Ergebnis aussieht. Aber Schnellschachpartien kann man natürlich nicht mehr so ganz, ganz ernst nehmen (deswegen verringert sich auch der Unterschied bei der Preisgeld-Aufteilung…) wie „richtige“ Turnierpartien – und letztlich kann man sagen: Entschieden wurde diese WM durch einen schrecklichen „Patzer“ von Karjakin in der dritten Tie-Break-Partie; in äußerster Zeitnot. (Vom Kaliber vergleichbar mit der legendären übersehenen Springergabel im Match Hübner-Kortchnoi, auch wenn die Stellung von Karjakin nach dem erzwungenen 38.Tb1 nicht mehr das reine Vergnügen gewesen wäre…)
Irgendwie hat man mehr erwartet von Carlsen; das war jetzt ein WM-Titel in „kleiner Münze“. Und dennoch – der Weltmeister ist sich ja treu geblieben und hat immer wieder unkonventionelle Züge gespielt, um das Gleichgewicht auszuhebeln; in der Verlustpartie eben mit überzogenem Risiko. Und Karjakin hat sich gut vorbereitet und nahezu ebenbürtig gezeigt – mit dem wohlverdienten Titel „russischer Verteidigungsminister“ 🙂 und einem sympathischen Auftritt „zwischen“ den Partien …
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 01.12.2016 (Moderation: Diane Hielscher)
Wer anderen dauernd eine Grube gräbt, als Profi-Hacker, Ransomware-Verbreiter und Erpresser seinen Lebensunterhalt verdient (und das gar nicht schlecht…), der sollte doch bei seinem eigenen Email-Account auch etwas Sicherheitsbewusstsein an den Tag legen. Und keine „richtigen“ Antworten auf die Passwort-Rücksetz-Sicherheitsfragen angeben. Und diese Antworten nicht bei mehreren Accounts verwenden. Und vielleicht so etwas wie 2-Way-Verification nutzen; vorausgesetzt, Yandex.com bietet das an.
Der Hack des Hackers zeigt: Cyber-Ganoverei ist recht einträglich – wie wir auch bislang schon wussten, ist es halt oft doch die preiswerteste Möglichkeit für betroffene Opfer, auf die Forderung des Erpressers einzugehen (der hier auch noch netterweise gegen einen kleinen Add-On-Obolus die Sicherheitslücke verriet, über die er hereinspaziert war – ok, die Firmen könnten sich natürlich auch eine kompetente IT-Abteilung leisten; aber die wird ja gern von BWL-Vollcheckern wegrationalisiert 🙂 )
Zweitens: Auch die Hacker und Ganoven selbst sind auch nur fehlbare Menschen (das sieht man ja auch beim versehentlich glimpflich verlaufenen Telekom-Router-Armageddon…). Drittens: Die Leute nerven wirklich mittlerweile tierisch. Für „Alireza“ ist schon ein sehr hübsches Zellchen reserviert, sollte er mal auf die Idee kommen, in die USA oder ein dorthin auslieferndes Land zu reisen. Im Iran lässt sich die Kohle doch gar nicht sachgemäß ausgeben. Oder vielleicht doch?
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 30.11.2016 (Moderation: Diane Hielscher)
Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, auf U-Bahn-Arschlöcher (das sind die Zeitgenossen, die beim Halt des Zuges vor den Türen auf dem Bahnsteig stehen bleiben oder besser noch, schon durch den sich gerade öffnenden Spalt direkt hereindrängen…) zu reagieren: Ein indignierter Blick ist in den allermeisten Fällen um Größenordnungen zu subtil. Weit verbreitet ist der Ausruf „Erst aussteigen lassen“. Wenn man körperlich einigermaßen robust ist, geht auch Muskeln hart machen und die Angreifer einfach zurückdrängen oder zumindest heftig rammen. 🙂
Bei Medium.com hat ein Alltags-Forscher mit dem Kürzel CSi nun eine wertvolle Studie vorgelegt und quantifiziert, in welchem Ausmaß U-Bahn-Arschlöcher Tag für Tag den Verkehr aufhalten und Verspätungen produzieren. Das Ganze wird untermauert durch grafisch nett aufbereitete Fahrgäste-treffen-auf-Arschlöcher-Simulationen, durch Formeln und Hochrechnungen.
Simulation with assholes (note they are cramming in before people have remotely exited) Quelle: CSi/Medium.com
Zudem liefert der Autor kurze Erklärungsversuche für das Arschloch-Gehabe. Zumindest den „rationalen“ Arschlöchern, das muss CSi hier zugestehen, bringt das unverschämte Drängeln einen tatsächlichen Vorteil – sich nämlich in einer überfüllten Bahn mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einen Platz zu erkämpfen.
Der Autor hat übrigens eine eigene ganz spezielle Strategie beim Verlassen der Bahn – er geht mit seitlich weit ausgestreckten Armen auf den Menschenblock zu. Was erstens signalisiert: Ich kann nicht heraus. Und zweitens Arschlöcher am Durchschlupf hindert. Ich selbst, das gestehe ich hier, remple auch mal ganz gern. Natürlich keine Frauen, Kinder und Gebrechliche.
Die Verantwortlichen der „San Francisco Municipal Transportation Agency“ werden es nicht so besonders witzig finden – aber die Parallele drängt sich natürlich auf: Der Malware-Angriff auf das Firmennetz wirkt wie eine begleitende „virale“ Werbekampagne für die gerade erschienene Computerspielepisode „Watch Dogs 2 – Grand Theft Data“. Dass es gerade die Ticketautomaten praktisch flächendeckend erwischt hat, zeigt: Auch wo man es nicht auf den ersten Blick vermutet, steckt ein gutes altes Windows dahinter. Das ist aber übrigens hier in Köln nicht anders – ist der Automat im Bus abgeschmiert, bekommt man schon einmal den wohlvertrauten NT-Bluescreen of Death zu sehen.
Besondere Hacker-Kunst erfordert ein Ramsomware-Angriff natürlich nicht – da reicht bekanntlich der arglose Klick eines Mitarbeiters auf einen Mailanhang.
Zwei Studenten der Uni Hannover haben endlich einmal den Finger in die klaffende Wunde gelegt und ein paar klärende Worte über das Killer-Game „Schach“ geschrieben. Leider ist ihr luzide argumentierender Verbots-Antrag vom Asta ihrer Hochschule abgelehnt worden; mit mehr als fadenscheinigen Argumenten. Dabei sieht man klar und deutlich am Beispiel Russland (wo das „Spiel“ nach wie vor eine Art National-„Sport“ ist…), wohin eine übermäßige Beschäftigung mit einem gewaltverherrlichenden Konfliktbewältigungsmuster führen kann. (Gottlob hat der allgemeine Schwenk hin zu Konsum und zu den Ablenkungen moderner Medienverlockungen mittlerweile auch die Bürger der einstigen UdSSR körperlich und geistig verweichlicht und ihre (Wett-)kampf-Performance untergraben…)
Ob der Kollege bei den Ruhrbaronen jetzt tatsächlich noch einen neuen/gebrauchten/funktionstüchtigen Ironie/Satire-Detektor braucht, das vermag ich nicht zu entscheiden – ich bin auch kein Experte für po-strukturalistisches Denken.