Das war ziemlich knapp, obwohl “3-1” ja nach einem klaren Ergebnis aussieht. Aber Schnellschachpartien kann man natürlich nicht mehr so ganz, ganz ernst nehmen (deswegen verringert sich auch der Unterschied bei der Preisgeld-Aufteilung…) wie “richtige” Turnierpartien – und letztlich kann man sagen: Entschieden wurde diese WM durch einen schrecklichen “Patzer” von Karjakin in der dritten Tie-Break-Partie; in äußerster Zeitnot. (Vom Kaliber vergleichbar mit der legendären übersehenen Springergabel im Match Hübner-Kortchnoi, auch wenn die Stellung von Karjakin nach dem erzwungenen 38.Tb1 nicht mehr das reine Vergnügen gewesen wäre…)
Irgendwie hat man mehr erwartet von Carlsen; das war jetzt ein WM-Titel in “kleiner Münze”. Und dennoch – der Weltmeister ist sich ja treu geblieben und hat immer wieder unkonventionelle Züge gespielt, um das Gleichgewicht auszuhebeln; in der Verlustpartie eben mit überzogenem Risiko. Und Karjakin hat sich gut vorbereitet und nahezu ebenbürtig gezeigt – mit dem wohlverdienten Titel “russischer Verteidigungsminister” 🙂 und einem sympathischen Auftritt “zwischen” den Partien …
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 01.12.2016 (Moderation: Diane Hielscher)