Schlagwort-Archive: Social Media

Facebooks klebrige Tracking-Cookies

Cookies – die kleinen Textdateien, die beim Besuch von Webseiten im Browsercache landen bzw. auf den Computern der Nutzer abgespeichert werden – sind erst einmal nichts schlimmes. Sie dienen dazu, einen User wiederzuerkennen, der dann z.B. einmal vorgenommene Konfigurations-Einstellungen nicht neu einrichten muss.

Und eigentlich dürfen Cookies nur von der Website wieder ausgelesen werden, von der sie stammen. Das sinnvolle Prinzip wird schon seit langem durch Werbenetzwerke ausgehebelt, die einen Surfer auf allen Webseiten wiedererkennen können, auf denen Anzeigen aus ihrem Pool platziert sind – mit diesen Tracking-Cookies lassen sich User also quasi quer durch Netz verfolgen, um festzustellen, wofür sie sich denn so alles interessieren.

Mal abgesehen davon, dass es mittlerweile noch viel ausgebufftere Wiedererkennungsverfahren gibt – dass Facebook offenbar die beim Besuch seiner Seiten gesetzten Cookies auf allen Webseiten wieder ausliest, die einen Like-Button eingebaut haben, das verstößt eindeutig gegen europäische Datenschutzbestimmungen. Sagt ein Gutachten, das die belgische Datenschutzbehörde in Auftrag gegeben hat.

Facebook bemängelt „Ungenauigkeiten“ in dem Bericht, verrät aber bislang nicht, worin diese denn bestehen sollen.

DRadio Wissen · Facebook: Auch Nichts-User werden verfolgt.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 1.4.2015

Twitter als politisches Stimmungsbarometer

Dass Twitter eine äußerst beliebte Datenquelle für Meinungsforscher aller Couleur ist – sei es aus der Werbebranche, aus der Politik oder aus der Wissenschaft, das ist nichts neues.

Insofern überrascht an der Studie, die spanische Forscher im Fachblatt „Chaos“ vorstellen, gar nicht einmal so sehr das grundsätzliche Ergebnis, sondern eher dessen Deutlichkeit. Die Wissenschaftler haben anhand von Tweets rund um den Tod des ehemaligen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, das Ausmaß der politischen Polarisierung  und die geografische Verteilung des Stimmungsbildes nachverfolgt – die exakt die Aufteilung in wohlhabendere und ärmere Bevölkerungsschichten in Venezuelas Hauptstadt Caracas widerspiegelte.

Dass Twitter demnach als Warninstrument für drohende gewalttätige Auseinandersetzungen taugt, ist plausibel – ob man einer extremen Polarisierung der politischen Meinung aber wiederum per Social Network gegensteuern kann oder sollte, wie die Autoren spekulieren, das ist dann doch sehr fraglich. Sonst kommt  vielleicht noch so etwas dabei heraus. 🙂

DRadio Wissen · Liveblog: Todesstrafe, Doping, Tröglitz, Niklas.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 1.4.2015

Facebook: Abmahnung wegen geteilter Inhalte

Zweifelhafte Einzelentscheidung oder Gefahr einer Abmahnwelle? Der Bericht des auf Online- bzw. Medienrecht spezialisierten Rechtsanwaltes Christian Solmecke sorgte für einiges Aufsehen: Die Betreiberin einer Fahrschule hatte unliebsame Post bekommen, nachdem sie einen Online-Artikel auf Bild.de geliked bzw. geteilt hatte – in ihrem Facebook-Stream war nämlich nunmehr das im Originalartikel verwendete Foto sichtbar, allerdings ohne Urheberangabe. Eine ganz böse Falle bei einer täglich millionenfach ausgeübten, völlig normalen Social-Media-Nutzung? Andere Juristen sehen hier eher Facebook selbst bzw. die Webbetreiber, die einen Share-Button zur Verfügung stellen, in der Pflicht.

Bis zu einer richterlichen Klärung bleibt zumindest eine gewisse Unsicherheit im Raum – vorerst gilt vielleicht das Motto: lieber einen Copyright-Hinweis zuviel setzen als einen zuwenig.

DRadio Wissen · Facebook: Abmahnung wegen geteilter Inhalte

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 24.3.2015

P.S. Im weiteren Tagesverlauf brach ein regelrechter Shitstorm über RA Solmecke herein – ausgehend von einem Blogartikel bei Stefan Niggemeier erhob sich nun der Vorwurf, das Ganze sei nichts als die PR-Aktion einer Rechtsanwaltskanzlei gewesen. In diesem Fall teile ich ausnahmsweise nicht die kritische Sicht des geschätzten Kollegen. Juristisch gesehen scheint mir die Sachlage auch nach Lektüre von weiteren Experten-Meinungen bei weitem nicht geklärt zu sein. Dass RA Solmecke genauso wie andere im Netz oder in den Medien aktive Juristen automatisch immer auch etwas Eigenwerbung betreiben, liegt auf der Hand. Peinlich ist es aber in der Tat, z.B. als Blogger bei eigenem Interesse den Ratschlag und die mediale Präzenz eines „Netz-Juristen“ eifrig in Anspruch zu nehmen, und dann ein Weilchen später hämisch über ihn herzufallen, wie in den User-Kommentaren im Niggemeier-Blog geschehen.

Anhörung beim EuGH zu „Europe-versus-Facebook“

Es ist ein reichlich langer Weg, den Max Schrems zu gehen hat – von ersten eigenen Auskunftsersuchen an Facebook bis zur heutigen Anhörung vor dem EuGH hat sich nicht nur der Social-Media-Gigant aus den USA störrisch gezeigt, auch die zuständige Datenschutzbehörde in Irland musste zum Jagen getragen bzw. gescheucht werden bzw. ist nach wie vor unwillig, in der Verletzung des „Safe Habour“-Prinzips durch Facebook ein Problem zu sehen.

Andere bei der Anhörung beteiligten Staats- bzw. Datenschutzvertreter sehen die Sachlage allerdings genau wie Schrems – da könnte sich also durchaus etwas zusammenbrauen, was dann in Sachen Datenschutz eine grundsätzliche Nachjustierung des Verhältnisses zwischen der EU und den USA erfordern würde.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 24.3.2015

Facebook sperrt Account von „Die Partei“ Hessen

Satire ist ja immer etwa schwierig zu erkennen, wenn man entweder nicht so ganz helle ist oder die Welt mit bestimmten sehr eindeutigen Kategorien einteilt – das trifft sowohl auf die Algorithmen von Internetfirmen oder Social Media-Anbietern zu als auch leider zuweilen auf das dort beschäftigte Personal.

Ob es nun wirklich die ironisch gefakte Erklärung für die Unterrichtsausfälle rund um die EZB-Blockupy-Randale in Frankfurt war oder irgendeine andere „Unstimmigkeit“, die zur Sperre der Hessen-„Partei“-Facebookseite führte, ist unklar.

Bei aller Skurrilität – der Vorfall zeigt auch ganz nüchtern betrachtet wieder einmal, dass man als Kunde letztlich weitgehend machtlos ist, wenn Facebook willkürlich irgendwelche Entscheidungen trifft – ob die Plattform also wirklich der richtige Ort ist für politisch Engagierte, ist fraglich. Zumindest stehen alle Investitionen in den dortigen Webauftritt und natürlich auch das vermeintlich geldwerte Freunde&Follower-Kapital auf fortwährend wackeligem Boden.

DRadio Wissen · Deutsch-griechische Beziehungen – Willkommen, Alexis!

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 23.3.2015

P.S. Mark Zuckerberg hat „dem Druck der Staße nachgegeben“ – die Seite ist wieder online 🙂

Google+ soll aufgespalten werden

„Es kann nur einen geben“ und „The winner takes it all“ – zumindest im Internet scheinen diese Parolen so ziemlich zu stimmen. Die Leute strömen zum Marktführer – dorthin, wo sich ihre Freunde aufhalten oder die meisten potentiellen Kunden zu finden sind. Und die Konkurrenz, die verliert immer mehr Marktanteile und geht dann irgendwann ein oder wird aufgekauft. Bei den Suchmaschinen ist Google der Gewinner – bei den Social Networks aber nicht. Jetzt soll eine Aufspaltung von Google+ das Steuer herumreißen, verlautet aus „gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen„. Ob der neue Kurs dann der richtige ist, darüber wird eifrig diskutiert.

DRadio Wissen · Liveblog: Plastik.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 3.3.2015

Facebook umwirbt Mobilfunk-Unternehmen

Ganz ohne Zweifel – die Verbreitung von Mobiltelefonie in Ländern mit schwacher Infrastruktur und geringem Bevölkerungseinkommen hat dort die Lebensumstände und die Perspektiven der Menschen gewaltig verbessert. Einen weiteren Entwicklungsschub würde es geben, wenn auch noch ein Internetzugang für jedermann hinzukäme; und zwar ein kostenloser – das ist jedenfalls die Vision der Initiative Internet.org.

Ein altruistisches Projekt ist das Ganze aber keineswegs, das wird schon beim Blick auf die Initiatoren klar. Und so hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf dem Mobile World Congress in Barcelona denn auch einige Mühe, den Mobilfunkbetreibern seine Idee vom Gratis-Basis- bzw. Schnupperzugang schmackhaft zu machen. Dass Facebook unmittelbar von jedem neuen User profitiert, ist klar – aber ob sich die Sache am Ende auch für die Provider rechnet, bleibt eine spannende Frage.

DRadio Wissen · Liveblog: Plastik.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 3.3.2015

Facebook-Bug: Alle Fotos waren unbefugt löschbar

Für eingefleischte Facebook-Junkies (also für einen Großteil der Menschheit…) wäre das sicher das digitale Armageddon gewesen: Morgens eingeloggt – alle Fotos weg. Bei den Freunden nachgeschaut – auch dort alle Fotos weg. In ganz Facebook – alle Fotos weg. Die Horror-Vision war prinzipiell denkbar, denn durch einen „kaum-zu-glauben-wie-einfach-das-ist“-Fehler in einer Programmierschnittstelle, einer API von Facebook hätte ein böswilliger Mensch tatsächlich mit einer gezielten oder globalen Löschaktion beginnen können. Zugegebenerweise wäre die Sache dann irgendwann bemerkt worden, bevor wirklich die ganzen Fantastilliarden Fotos auf Facebook im digitalen Orkus verschwunden wären – aber Laxman Muthiyah, ein Software-Entwickler aus Indien ist sowieso ein „good guy“ und hat seine Entdeckung an Facebook gemeldet. Wie gravierend und zugleich simpel das Problem war, ersieht man aus der Reaktionszeit von Facebook – nach zwei Stunden war der Bug „gefixt“. Der ehrliche Entdecker der Sicherheitslücke freut sich über 12.500 Dollar; alle Leute, die ihre Bilder direkt bei Facebook hochladen und kein anderweitiges Backup haben, freuen sich über Laxman Muthiyah – und die paar Facebook-Hasser auf dem Planeten ärgern sich: Das wäre doch mal DIE Gelegenheit gewesen. Für Tabula Rasa mit Cat- und sonstigem Schwachsinns-Content 🙂

DRadio Wissen · Ukraine: Hoffnung auf Waffenstillstand.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 13.2.2015

Karriereknick: Selbst-Rausschmiss via Social Media

Es ist ja fast schon etwas abgedroschen, die ewige Warnung vor dem allzu unbedachten Herumposten auf Social Networks. Und trotzdem stimmt sie – wobei das Interesse auch an etwas älteren Netz-Verlautbarungen umso größer ausfällt, je prominenter ein Job ist. Da googelt dann nicht nur der Chef, sondern die gesamte Netz- und Presse-Meute.

In zwei aktuellen Beispielen aus den USA gab es einmal einen kleineren und einmal einen größeren Karriereknick.

Der Selbstouting-Zwang geht übrigens auch noch gravierender und tragischer – in einem dritten Fall überführt sich ein 16jähriger als Mörder – mit einem Selfie zusammen mit der Leiche, verschickt per Snapchat.

DRadio Wissen · Karriereknick: Selbst-Rausschmiss via Social Media.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 11.2.2015

Facebook at Work – das Intranet bei Zuckerberg

Werkzeuge und Software-Lösungen für die unternehmensinterne Kommunikation gibt’s viele – teilweise sehr teuer und teilweise längst nicht so intuitiv wie ein modernes Social Network. Warum sollen also die Leute am Arbeitsplatz nicht genau damit arbeiten, womit sie privat ihre „Freunde“ organisieren und ihre Lebensgeschichte „kuratieren“ – mit Facebook?

Aus der Sicht von Mark Zuckerberg eine logische Frage, die er mit „Facebook at Work“ beantwortet – angeblich bleiben die Firmen-Daten streng abgeschottet auch nur für Mitarbeiter sichtbar und werden nicht etwa mit privaten Accounts zusammengebracht.

Für europäische Firmen dürfte das Ganze aber wohl datenschutzrechtlich problematisch sein, und auch Firmen-Admins und Security-Verantwortliche müssten schon ein reichlich sonniges Gemüt haben, um dem Lockruf in die Zuckerberg-Cloud zu folgen.

DRadio Wissen · Internet: Brauchen wir den Dschihad-Filter

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 15.1.2015