Dass Twitter eine äußerst beliebte Datenquelle für Meinungsforscher aller Couleur ist – sei es aus der Werbebranche, aus der Politik oder aus der Wissenschaft, das ist nichts neues.
Insofern überrascht an der Studie, die spanische Forscher im Fachblatt „Chaos“ vorstellen, gar nicht einmal so sehr das grundsätzliche Ergebnis, sondern eher dessen Deutlichkeit. Die Wissenschaftler haben anhand von Tweets rund um den Tod des ehemaligen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, das Ausmaß der politischen Polarisierung und die geografische Verteilung des Stimmungsbildes nachverfolgt – die exakt die Aufteilung in wohlhabendere und ärmere Bevölkerungsschichten in Venezuelas Hauptstadt Caracas widerspiegelte.
Dass Twitter demnach als Warninstrument für drohende gewalttätige Auseinandersetzungen taugt, ist plausibel – ob man einer extremen Polarisierung der politischen Meinung aber wiederum per Social Network gegensteuern kann oder sollte, wie die Autoren spekulieren, das ist dann doch sehr fraglich. Sonst kommt vielleicht noch so etwas dabei heraus. 🙂
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DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 1.4.2015