Wer allen Ernstes zuhause im Wohnzimmer eine Dauerlausch-Einrichtung a la Amazon Echo, Google Home oder Apple Siri installiert (die ja möglicherweise demnächst auch noch dauerglotzt, wer gerade da ist und welchen Gesichtsausdruck der oder die macht…), ist ohnehin fest in der Post-Privacy-Sphäre verankert. Wobei die Sprachassistenzsysteme ja in gewissen Situationen durchaus ihre Berechtigung haben – etwa im Auto, wenn man beide Hände am Lenkrad braucht; oder wenn man gerade ein Baby wiederbelebt…
Aber ganz ohne Zweifel wird das Geplauder und Assistieren nicht mehr aufzuhalten sein – da ist es doch schon wieder im Sinne eines kurzen Realitätschecks didaktisch wertvoll, wenn auch Hacker sich den neuen Kommunikationskanal zunutze machen und mit verzerrten Borg-Kommandos unterhalb der menschlichen Verständnisschwelle, aber sehr wohl oberhalb der des Gerätes akustisch Sand ins Getriebe streuen. Die ganze Sache klingt momentan noch etwas skurril – aber dass es wie üblich genügend Spaßvögel, Trolle und Ganoven geben wird, die das Voice-Hacken mal ausprobieren, das ist klar.
Vielleicht wird man (bzw. eben nicht man selbst, sondern der Personal Assistent in der Jackentasche…) ja demnächst im Gedränge von Werbeheinis angesprochen oder in der Fußgängerzone mit Megaphonen überfallen. Oder für das Radio wär das natürlich auch etwas, um schlagartig die Klickzahlen für die Homepage oder den Social-Media-Channel nach oben zu boosten.
Voicehack: Smartphone hacken mit Sprachkommandos · DRadio Wissen
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 13.07.2016 (Moderation: Till Haase)