Das Internet nutzen und trotzdem noch ein bisschen Privatsphäre bewahren – irgendwie scheint das ja völlig inkompatibel zu sein. Am PC haben wir uns quasi daran gewöhnt, dass Google, Facebook und halt die ganze Werbeindustrie uns um jeden Preis identifizieren und bei jedem Besuch wiedererkennen möchten – ob das immer so ganz legal und mit geltenden Datenschutzvorschriften kompatibel ist, das ist noch die andere Frage.
Nur surfen wir mittlerweile fast häufiger mit dem Smartphone und dem Tablet; und dass eine Person mehrere Geräte benutzen kann, ist ja zunächst einmal ein grauenvoller Albtraum für unsere fürsorglichen Werbe-Verfolger. Es wäre ja entsetzlich, wenn wir vielleicht auf unserem Dritt-iPhone nicht darüber informiert werden, dass die Autorin des Kinderbuches, das wir vor zwei Jahren der Tochter unserer besten Freundin geschenkt haben, ein neues Epos aus der lukrativen Welt der Pferdehof-Abenteuer veröffentlicht hat.
Zum Glück gibt es auch für das grässliche Problem mit den multiplen Werbeziel-Persönlichkeiten eine aparte technische Lösung – das Ganze nennt sich “Cross Device Tracking”; und die vielleicht ausgebuffteste Einzeltechnologie sind die “Sound Beacons”, die offenbar von den Anwendern unbemerkt schon in einer ganzen Reihe von Apps stecken…
Anfang der Woche hat sich die FTC, die Federal Trade Commission mit dem “Cross Device Tracking” beschäftigt – man kann nur hoffen, dass die Behörde die Bedenken der Datenschützer ernst nimmt und zumindest eine Hinweispflicht (mit der Option, das geräteübergreifende Herumlauschen nicht zuzulassen…) vorschreibt…
DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 18.11.2015 (Moderation: Marlis Schaum)