Der Wahnsinn rund um den Sony-Hack ist komplett und von der virtuellen Welt (mit allen schon ausreichend gravierenden und peinlichen Datenschutz-Aspekten; die juristischen Drohungen von Sony gegen die Leaks veröffentlichenden Webseiten sind ja mittlerweile von einer vielversprechenden Klage ehemaliger Sony-Mitarbeiter gegen ihren schlampigen Arbeitgeber getoppt worden…) in die reale hinübergewechselt:
Nach Terror-Drohungen gegen Kinos, die den Nordkorea und seinen bizarren Diktator verhohnepiepelnden Film „The Interview“ spielen wollten, ist zunächst die New Yorker Premiere abgesagt worden – mittlerweile hat Sony den gesamten für die Weihnachtstage angesetzten Filmstart gecancelt.
Einerseits nimmt man die sich selbst „Guardians of Peace“ nennenden Hacker aufgrund ihres koordinierten Vorgehens einigermaßen ernst – andererseits kann ja jederzeit jeder x-beliebige Idiot und jede x-beliebige idiotische Diktatur irgendwelche aufgeplusterten Drohungen irgendwo hin absondern. Wenn man sich davon allen Ernstes beeindrucken lässt, kann man den geregelten Demokratie- und Meinungsfreiheitsbetrieb ja gleich mal prophylaktisch einstellen.
Nachklapp 19.12.2014: Jetzt ist das Ganze tatsächlich eine Staatsaffäre – die USA und Präsident Barack Obama beschuldigen Nordkorea offiziell, hinter dem Hack und den Terrordrohungen zu stehen.
Vielleicht wäre es ja am besten, Sony Pictures würde den Film ( das Angebot von Paulo Coelho ist ja gut gemeint, aber vielleicht etwas unterfinanziert 🙂 ) einfach allgemein im Netz freigeben – dagegen könnten dann auch irgendwelche x-beliebigen Arschlöcher keinen sinnvollen Gegenangriff mehr starten… Außer natürlich das weltumspannende Armageddon in die Wege zu leiten… 🙂 Juche!
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DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 17.12.2014