Hatte sich die Fritzbox aufgehängt oder war die VDSL-Leitung eingeklemmt? Am Sonntag tröpfelten die Daten dahin, Downloads brachen imer und immer wieder ab, Seiten öffneten sich nicht. Aber das Problem lag dann doch wohl woanders; in North Virginia nämlich – dort hatte ein Datencenter der Amazon Web Services (AWS) einen heftigen Schluckauf bekommen. Und bei Netflix, Tinder, AirBnB, Reddit; bei Amazons eigenem Filmstreamingdienst und offensichtlich einer ganzen weiteren Reihe von Cloud-Kunden war erst einmal Sendepause bzw. Entschleunigung angesagt.
Am Montag erwischte es dann den Privatkundenbereich von Skype – auch hier fast ein ganzer Tag Totalausfall. Ärgerlich für Anwender der Dienste, teuer für die Anbieter. Was ja immer noch tröstet: Bislang funktioniert offenbar wenigstens das Wiederanfahren der Cloud nach dem Datenbank-Abschmieren ziemlich reibungslos. Beim Backup und Recovery der Kundendaten ist anscheinend die Strategie und Redundanz soweit durchdacht, dass man bislang von größeren Daten-Totalverlusten noch nichts gehört hat.
Andererseits gilt bekanntlich Murphy’s Law – und von daher wird es wahrscheinlich doch irgendwann ein Unternehmen komplett dahinraffen, das ganz auf das digitale Wolkenkuckucksheim gesetzt und keine lokalen Backups mehr angelegt hat.
DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 22.9.2015 (Moderation: Till Haase)