England macht den Abmarsch. Mein Mini Cabrio ist da.

Es ist Brexit-Day. Das Inselvolk mit den so liebenswert schrulligen Traditionen (deftiges Frühstück, Linksverkehr, Pfund) und der so sympathisch einfach zu erlernenden (bzw. zu radebrechenden…) Sprache verabschiedet sich aus der EU. Das ist traurig. Weil England bzw. Großbritannien natürlich ganz fundamental zu Europa gehört. Und irgendwie, trotz aller vielleicht sogar nachvollziehbarer Kritikpunkte, hat die EU ein gutes und notwendiges Werk vollbracht: Nämlich die zwischen den europäischen Staaten immer noch bestehenden Vorbehalte und Animositäten auszubügeln, trotz aller kulturellen und historischen Zusammengehörigkeit.

Im Zweifelsfall eben durch zentralistische und bürokratische Regeln und Vorschriften, über die sich dann alle Betroffenen gleichermaßen aufregen können. Freude, schöner Götterfunke! 🙂

Aber ok – eine kleine, eine winzige Mehrheit (die vielleicht gar keine Mehrheit war…) hat bei einem (Troll-manipuliertem…) Referendum, das von mutwilligen Politikern eingetütet worden ist (in völliger Fehlspekulation bzw. kalt lächelnder Zielstrebigkeit…), eine Entscheidung getroffen. So funktioniert (oder funktioniert vielleicht auch nicht…) Demokratie.

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Für mich persönlich ist der Brexit auch einigermaßen tragisch. Da schlagen nicht nur die zahlreichen (unbezahlten…) journalistischen Versuche zu Buche, zu verstehen oder gar erklären zu können, was „Backstop“ bedeutet. 🙂 Viel dramatischer ist für mich natürlich der Wegfall der relativ günstigen Einkaufsmöglichkeiten für Golf-Equipment. Das war bislang vergleichsweise billig, bei englischen Händlern Schläger, Klamotten oder Bälle zu bestellen. Erst recht, nachdem die Briten aufgrund der Brexit-Erwartungen ihren Pfund-Kurs geschrottet hatten 🙂

Und nun? Was wird mit Umrechnungskursen, Versandkosten und ggf. Zollgebühren? Das sieht echt nicht gut aus; bei aller Sympathie für das Golf-Mutterland 🙂 Aber ok; eigentlich bin ich eh für die nächste Zeit ausreichend versorgt. Und wenn England jetzt prohibitiv teuer wird, dann fahr ich eben nach Irland zum Golfen 🙂 Aber meine Grundsympathie ist ja da. (Natürlich auch wegen der vermeintlich leichten Sprache…) Und deswegen hab ich mir eben auch ein Mini Cabrio gekauft. Um damit mal (ab und zu…) zu Golfturnieren hier im Umland von Köln zu fahren – mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das nämlich zwar möglich, aber teilweise etwas sehr aufwendig.

Die Karre hab ich ausgerechnet heute; am Brexit-Day abgeholt. Ein eigentlich doch recht britisches Auto, mit einem sehr eigenwilligen Design und Fahrverhalten. Seit geraumer Zeit gehört Mini ja zu BMW; auch das kann man nun aufgrund der englisch-deutschen Geschichte problematisieren oder auch nicht – immerhin haben wir denen das regierende Königshaus gestellt 🙂 Über die ganze Konstellation kann man bestimmt Jahre und Jahrzehnte trefflich nachsinnen. Auf jeden Fall hab ich als überzeugter Europäer bei meiner Karre selbstredend das aufpreispflichtige „LED-Licht-Paket“ genommen. Mit britischen, jetzt aus der zurückbleibenden EU-Perspektive verdammt nostalgischen Rückleuchten.

Tschüss dann! Ich komm aber trotzdem gern mal nach St. Andrews.

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