Da muss es wohl irgendwie Kohle zu verdienen geben. Aber ich bin ja wie immer innovationsfeindlich und old-fashioned und sich-selbst-verkaufsmäßig skeptisch. Auch wenn da irgendwelche Leute, die eigentlich ausgesorgt haben müssten, spektakulär auf einen fahrenden Zug aufspringen. Sagen wir mal also mal so: Garbage in – Garbage out. Langweiliges, subalternes Leben in – langweiliger, öder Scheiß out. 🙂
Wer soll den Quatsch eigentlich lesen oder nachvollziehen, wenn ein Typ (Frauen machen das glaube ich tendenziell weniger; also in der Gesamtperformance, nicht in getuneten partiellen Einblicken wie einem Instagram-Profil…) sein tägliches “zur-Arbeit-fahren und dann wieder-zurück-fahren” und “die Zichten-holen-am-Kiosk” und die “Pokemons-jagen-im-Park” und “die Exfreundin-treffen” (die einem noch mal sagt, wie bescheuert man ist…) , der also das alles automatisch digital registriert und aufzeichnet und zu einem “digitalen Tagebuch” werden lässt, das zu editieren und zu kuratieren er aber selbst wiederum schon zu faul ist ?
Kein Mensch guckt da rein, zu vererben hat so ein armer Wicht ja meist auch nix. Kein Mensch will mit so einem Biografie-Outsourcer und -Automatisierer reden; nicht zu Lebzeiten, und schon gar nicht nach dem Ableben. Aber das ist natürlich nur meine unmaßgebliche Meinung. Wer das anders sieht, wer auf ein digitales Nachleben hofft oder auf ein Chatbot-Gespräch mit seinen Erben, der darf gern in den Privacy-Albtraum einsteigen. Und eine Monatsgebühr abdrücken. Oder Werbung genießen. Oder seinen Erben das pseudo-virtuelle Vergnügen vererben.
Digitales Tagebuch: Neues Projekt von Facebook-Entwicklern · DRadio Wissen
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 11.08.2016 (Moderation: Till Haase)
P.S. – die Namenswahl verstehe ich auch nicht so ganz – es gibt doch schon eine Fabric-App.