Facebook hat zwar noch nicht die ganze Welt erobert – aber seine User geben schon eine statistisch gesehen ganz anständige Querschnittsgruppe eines Großteils der Menschheit ab; insofern eignen sich Facebook-Daten auch recht gut für soziologische Studien. In der Vergangenheit hat das Social Network bekanntlich sogar damit experimentiert, ob sich seine Nutzer von Freunden oder vom Nachrichtenstrom beeinflussen lassen – bei der „Celebrity Pride“-Aktion geht aber angeblich alles mit rechten Dingen zu; auch wenn manche Beobachter schon wieder einen neuen soziologischen Versuch wittern. Die Einfärbung der Profilbilder in den Regenbogenfarben ähnelt aber einer früheren Aktion mit einem eingeblendeten Gleich(heits)-Zeichen – und hier konnten Facebook-Forscher durchaus einen Unterschied zwischen einem politischen Statement (andere sprechen despektierlich lieber von Slacktivism…) und einem Jux-Hype feststellen. Offen bleibt allerdings die entscheidende Frage, ob sich „Freunde“ tatsächlich von anderen „Freunden“ beeinflussen lassen – oder ob die veränderten Profile lediglich dokumentieren, dass man eh einer Meinung war.
Arnold Schwarzenegger jedenfalls lässt sich von einem „Freund“ nicht sonderlich beeindrucken, der das Pride-Celebrating des zwar republikanischen, aber doch liberalen Ex-Gouverneurs nicht so recht mitfeiern mag: „Hasta la vista, Baby!“
DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 29.6.2015