Binationale Paare dürfen sich jetzt wieder treffen. Trotz des drohenden Corona-Armageddons.

Es ist ja ganz klar. Wenn sich die binationalen Paare (ich weiß nicht, wieviel das in absoluten Zahlen so sind, das sind wahrscheinlich eher mickrige Größenordnungen…) – also zum Beispiel Gertrud wohnt in der Schweiz und Gerhard wohnt in Deutschland  – einfach so weiter hätten treffen könnten wie vor Corona, dann wäre selbstverständlich die gesamte Bevölkerung Deutschlands und/oder der Schweiz ausgerottet worden. Weil Gertrud und Gerhard ja alle deutschen und schweizerischen Mitbürgerinnen und Mitbürger nach ihrem individuellen grenzüberschreitenden Kontakt unermesslichen und tödlichen Gefahren aussetzen würden.

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Das ist so super klar, dass deswegen eben auch allen Ernstes ein Kontaktverbot gültig war. Gerhard durfte seine Freundin, seine Liebe Gertrud nicht mehr sehen. Nicht mehr berühren, nicht mehr mit ihr schlafen – weil er ja schließlich nicht mit ihr verheiratet ist. Klar. Total logisch. Bei unverheirateten Paaren muss man natürlich ganz klar das Volksgesundheitsinteresse höher werten als irgendwelche individuellen Pseudo-Befindlichkeiten. Dafür garantiert u.a. unser patenter Innenminister Horst Seehofer, der ja zum Glück seinerzeit seine eigene außereheliche Beziehung im Inland angesiedelt hatte. Ob er Frau und Kind ab und zu noch besucht – mit Maske selbstverständlich – weiß ich nicht.

Ok, bei dem deutsch-schweizerischen Paar war ja die Wiederbegegnung gnädigerweise schon ein Weilchen wieder erlaubt. Bei Paaren mit Partnern im sonstigen Nicht-EU-Ausland aber weiter nicht. Völlig klar – sonst hätten ja infizierte Horden aus wer weiß wo unseren schönen Staat gestürmt und ihre ausländischen Viren hier verbreitet. Ok. Horst Seehofer ist ja auch kein Unmensch.  Wenn die ausländischen Horden und ihre mutwiligen inländischen Partnerinnen und Partner nachweisen können, dass sie tatsächlich ein Paar sind und nicht einfach nur die Volksgemeinschaft auslöschen wollen, dann dürfen sie sich jetzt endlich auch wiedervereinigen. Mit Formular und drei beglaubigten Durchschlägen.

So eine abartige Bürokratie und Corona-Kollateral-Scheiße! Ich möchte mal an dieser Stelle alle “binationalen” Paare ermutigen (auch vorher schon die deutsch-schweizerischen…), Klage einzureichen gegen die bisherigen, völlig absurden Regelungen. Die haben hundertprozentig gegen Menschenrechte verstoßen und waren hundertprozentig unverhältnismäßig und rechtswidrig, Meines Erachtens ist da ein ganz immenses Schmerzensgeld fällig.

P.S. Irgendwelche Corona-Einschränkungen zu verkünden oder anzuordnen, wenn einen das selbst nicht betrifft, ist immer easy. Total geil, wenn der eigene Job (und die eigene Ehe 🙂 ) schnarchlangweilig weiterläuft und die eigene Kohle ungemindert weiterfließt. Das Land ist sicher. Wenn da mal ein paar Leutchen Berufsverbot haben, Pleite machen oder zu Hartz-4 rüberschwenken oder halt mal ihre Beziehung ein paar Monate suspendieren müssen – who cares? Alles kein Problem. Gehen Sie bitte weiter – mit Maske bitte – hier gibt es nix zu sehen.

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