Die Kriminalpolizei hat heute wieder mal bei mir angerufen. Ich hatte nach den Presseberichten Ende Dezember noch mal eine Mail ans LKA geschickt: Wenn die jetzt verhafteten Sportsfreunde identisch sein sollten mit meinem Herrn “Thomas Kehl” und seinen “Vorgesetzten” – dann könnte man meine Audio-Aufzeichungen gerne noch mal als belastende Beweismittel verwenden.
Von: Michael Gessat <mgessat@mgessat.com>
Gesendet: Samstag, 19. Dezember 2020 17:31
An: ‘poststelle.lka@polizei.nrw.de’ <poststelle.lka@polizei.nrw.de>
Betreff: Falsche-Polizisten-Masche/Festnahme in IzmirHallo,
ich lese gerade mit Interesse Meldungen über Festnahmen in Izmir im Zusammenhang mit der „Kriminalpolizei-wir-holen-sicherheitshalber-ihre-Vermögensgegenstände-ab“-Masche https://www.waz.de/panorama/polizei-gelingt-laut-bericht-schlag-gegen-kriminellen-clan-id231182432.html / https://ga.de/news/panorama/falsche-polizisten-polizei-in-nrw-gelingt-schlag-gegen-arabischen-familienclan_aid-55292719
Ich selbst habe ja im Mai mit entsprechenden Sportsfreunden sehr ausgiebig telefoniert und das erstens dokumentiert http://mgessat.com/die-kriminalpolizei-einbruchswarnungs-scammer-rufen-bei-mir-an/ als auch damals bei der Kölner Polizei angezeigt – irgendwie waren aber die Kölner Kollegen nicht so recht in Jagdstimmung, sonst hätten sie eventuell den „Abholer“ direkt bei mir hopsnehmen können. Verbuche ich auch mal unter Corona-Kollateralschäden. J
Ich weiß natürlich nicht, ob die jetzt in der Türkei verhafteten Täter dieselben sind wie in meinem Fall – ansonsten stehen Ihnen ja meine Gesprächsaufzeichnungen weiterhin zur Identifikation bzw. der konkreten Überführung zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Gessat
Ich hatte danach erst mal eine Mail bekommen, dass die Angelegenheit an die zuständige Polizeidienststelle – für mich also offenbar Rodenkirchen – weitergeleitet worden ist. Heute ist aber wie gesagt noch mal der Rückruf von einer zentraleren Stelle erfolgt; aus dem Home-Office – von einer sehr sympathischen jungen Dame:
Ich hätte doch laut ihren Unterlagen und meiner Online-Anzeige das Gespräch damals mit den Scammern sofort abgebrochen? Ich: Nö – ich hab das stundenlang weitergeführt in der Hoffnung auf ein Eingreifen der Polizei, genauso wie das ja auch in meinem Blogartikel dokumentiert ist. Sie so: Komisch, haben Sie mehrere Online-Anzeigen aufgegeben? Ich: Nö, nur eine – nachdem ja die Rodenkirchener Polizei trotz Ankündigung doch nicht mehr anrückte – und in der Anzeige hab ich ja auch alles so geschildert.
Sie so: Komisch – und bitte denken Sie nicht, dass wir da nichts unternehmen; gestern war ja auch wieder ein Bericht im Stadtanzeiger. Ich so: Ich denke da gar nix; nur – es kommt natürlich nach solchen Ereignissen schon so ein Gefühl auf, dass die Polizei möglicherweise nicht mehr adäquat auf Bedrohungen reagiert. Und so habe ich das auch kommuniziert.
Sie so: Das sollte nicht so sein – wobei wir natürlich bei solchen Fällen genau überlegen, wann wir da erfolgversprechend ein Team rausschicken, um die Übergabe-Leute festzunehmen. Die können teilweise keine belastbaren Hinweise geben auf die Hintermänner, aber sind eben doch teilweise wertvolle Mosaiksteinchen in den Ermittlungen. Und jetzt in der Corona-Zeit sind eben die Kapazitäten der Polizei eingeschränkt.
Ich so: Klar, das verstehe ich – aber es ist eben so, wie ich schon geschrieben habe: Ich hoffe mal, dass bei wirklichen Notsituationen die Kapazitäten reichen – das macht halt insgesamt auf die Bürgerinnen und Bürger draußen im Lande einen etwas fragwürdigen Eindruck.
Und ich so zum Abschluss: Ich kann mir auch vorstellen, dass die jetzt hinzukommenden Aufgaben für die Polizei – Überprüfung von Corona-Bewegungsradien – in diesem Sinne nicht gerade förderlich sind für eine vielleicht ohnehin schon etwas angespannte Personal-Situation. Sie so: Ja.
Ich so: Alles Gute bei Ihrer Arbeit und bei Ihren Ermittlungen. 🙂