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Stagefright – heilsame Schocktherapie für Android?

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube – ein paar Tage nach Googles Ankündigung regelmäßiger Patchdays und Updates für Android-Geräte haben sich bislang erst Samsung und LG ausdrücklich zur neuen Strategie bekannt. Und auch das von Adrian Ludwig angekündigte „größte Update aller Zeiten“, um die Stagefright-Lücke in möglichst vielen Endgeräten zu stopfen, kommt wohl eher in relativer Behäbigkeit daher als im eigentlich angezeigten Eiltempo. Mittlerweile ist schon der nächste Bug mit Textnachricht-Angriffsvektor bekannt . Die Webseite Ars Technica zweifelt denn auch daran, ob es für die heillos fragmentierte Android-Welt trotz der jetzigen Willenserklärungen noch eine Chance gibt, dem „Security-Armageddon“ zu entgehen.

Wenn erst sich bei der breiten Masse der jetzigen Android-User der Eindruck verfestigt „das Betriebssystem ist hoffnungslos unsicher“, dann dürfte das zu gewissen – für die Hersteller sehr unliebsamen – grundsätzlichen Überlegungen beim nächsten Smartphone- oder Tablet-Neukauf führen.

Deutschlandfunk – Stagefright-Sicherheitslücke

DLF – Computer und Kommunikation vom 8.8.2015

Das Computermagazin – B5 aktuell – Download, MP3, Video | Podcast | BR

BR – Computermagazin vom 9.8.2015

Stagefright – Risiko für ungepatchte Android-Geräte ist nicht akzeptabel

Morgen wird der Entdecker der Stagefright-Sicherheitslücke, Joshua Drake, auf der BlackHat-Konferenz weitere Einzelheiten bekannt geben – den angekündigten Exploit hält er auf Bitten der Android-Gerätehersteller noch bis zur DevCon am 24.8. zurück. Das ist allerdings wahrscheinlich schon vergebliche Liebesmühe – es dürften nämlich mittlerweile Exploits kursieren. Auch wenn natürlich nicht sofort alle Android-Smartphones angegriffen werden: Das Risiko, dass das eigene angegriffen werden kann, ist nicht akzeptabel – nicht nur für Prominente, Politiker und Wirtschaftsbosse.

Vielleicht interessiert sich ja ein Ex-Lover dafür, was jetzt gerade so von Ihrer Smartphone-Kamera aufgezeichnet oder vom Mikrofon aufgenommen wird. Oder ein Kollege aus der Firma. Oder irgendein blödsinniger Troll aus einem Online-Forum.

Wer momentan mit einem Android-Gerät herumläuft, das noch kein Update erhalten hat (und das werden bis auf Nexus-Geräte praktisch alle sein – und zwar noch wochen- oder monatelang…), muss sofort den „automatischen MMS-Empfang“ und Hangouts deaktivieren. Oder besser noch die Übermittlung von seinem Mobilfunk-Provider deaktivieren lassen – falls möglich.

Weil es für ältere Geräte auch überhaupt kein Update geben wird, ist hier die einzige Alternative zum Wegschmeißen die Installation einer alternativen Android-Distribution; z.B. CyanogenMod.

Mehr zu dem Thema (und auch zu der Frage, ob das Nachbessern einer so gravierenden Sicherheitslücke nicht unter die Gewährleistungspflicht der Geräte-Verkäufer bzw. Hersteller fällt…) am Samstag um 16.30 Uhr in C&K im DLF und am Sonntag im Computermagazin beim BR.

Zweifel an Anonabox

Wir sollen unsere Daten verschlüsseln, empfehlen uns selbst so unverdächtige Zeitgenossen wie Mitglieder unserer Bundesregierung. Andererseits hat nicht nur der US-amerikanische FBI-Chef, sondern haben auch deutsche Ermittler schreckliche Bauchschmerzen mit wirklich wirksamen Datenschutz – sie reklamieren also die Notwendigkeit nicht nur einer Hintertür, sondern sogar einer Vordertür in die Handies und Computer der potentiell kriminellen Staatsbürger.

Nur wie sie garantieren wollen, dass der angestrebte exklusive Zugang für Ermittler auch wirklich exklusiv bleibt, nicht von kriminellen Hackern gehackt wird oder nicht von nicht-gesetzestreuen Gesetzeshütern (ja, so was gibt es tatsächlich…) oder Spionen des eigenen Landes oder einer fremden Macht missbraucht wird – das wollen und können uns die Befürworter von Hinter- und Vordertüren nicht verraten.

Natürlich erschweren die verfassungsmäßig garantierten Rechte auf Privatsphäre, auf Unverletzlichkeit der Kommunikation und der Wohnung die Ermittlungsarbeit im konkreten Ermittlungsfall – aber das genau ist der Unterschied zwischen einer freiheitlichen Demokratie und einem Überwachungsstaat.

Einen einfachen und narrensicheren und billigen Weg zur Privacy im Netz verspricht die Anonabox – an dem Crowdfunding-Projekt gibt es allerdings seit Mittwoch massive Zweifel.

Mein eigenes Fazit: Anonabox kann durchaus nach dem Ausbügeln der entdeckten Software-Probleme wie versprochen „funktionieren“ – und trotzdem ist das Verschleierungsnetzwerk Tor eigentlich nix für Laien oder für „Normalsurfer“, da stimme ich Heise.de uneingeschränkt zu

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 17.10.2014

Nachklapp 18.10.2014 – Aus für Anonabox

Und da ist es auch schon passiert: Die Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat sich das Projekt aufgrund der geäußerten Kritik angeschaut – und der Anonabox den Stecker gezogen; der (wenn auch modifizierte…) Weiterverkauf von bereits existierenden Gütern verstößt nämlich gegen die Kickstarter-Spielregeln. Das Geld der Projekt-Unterstützer bleibt also in deren Taschen.

Der Initiator August Germar will die Box angeblich trotzdem fertig entwickeln (der Aufwand dafür dürfte sich ja nun auch bekanntlich in Grenzen halten 🙂 ) und über die eigene Website verkaufen.

Richtig löschen fast unmöglich

SSDs sind viel schneller als normale Festplatten. Praktisch jeder Computer profitiert da von einem Umstieg. Nur leider gibt es einen klitzekleinen Haken – die althergebrachten „Gesetze“ zum Ablegen und Verwalten von Dateien gelten auf SSDs nicht mehr – das (wirkliche…) Löschen von Daten ist zum Beispiel schon ziemlich schwierig…

Richtig löschen fast unmöglich.

Deutschlandfunk Computer&Kommunikation vom 23.2.2013

EWSN 2001 in Bonn

Ob im Kampf gegen Flammen oder Terroristen, ob für sehr schnelle Objekte (wie etwa fahrende Autos auf schwedischen Landstraßen…) oder für sehr langsame (wie etwa gehbehinderte Senioren in ihrer Wohnung…) – Funksensoren können mehr Sicherheit bringen. Zwei Berichte von der EWSN 2011 in Bonn.

Mit Staubkörnern gegen die Flammenfront.

Deutschlandfunk – Forschung aktuell vom 1.03.2001

Clevere Böden.