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Ist Dropbox gehackt?

Auf der einschlägig bekannten Plattform Pastebin.com hat ein oder hat eine Hacker/Hackerin Username/Password-Kombinationen von Dropbox-User(inne)n gepostet – und zwar als „Teaser“, als „Appetizer“ – die komplette Liste von angeblich insgesamt 7 Millionen Accounts soll nämlich erst herausgerückt  werden, wenn genügend User ihre „Unterstützung“ per Bitcoin-Spende dokumentiert haben – zunächst belief sich das Interesse allerdings nur auf 0,03 Euro-Cents.

Dropbox selbst sagt: „Unsere Server sind nicht gehackt worden, die eventuellen Probleme kommen von ‚Drittanbietern'“ – so ähnlich wie beim „Snappening“ vielleicht ? Wenn nämlich die API, die Authentifizierungs-Schnittstelle gehackt oder reengineert worden ist, dann hat Dropbox (wie Snapchat…) ein Riesen-Problem. Die veröffentlichten Accountdaten seien auch nicht mehr gültig oder nie gültig gewesen, sagt Dropbox – aber erstens berichten einige Reddit-User, manche Kombinationen aus Username/Passwort hätten durchaus zunächst funktioniert. Auch im Dropbox-Blog schreiben Anwender, sie hätten ihre (sogar exklusiv für Dropbox verwendeten…) Account-Daten auf den Pastebin-Listen wiedergefunden.

DRadio Wissen · Liveblog: Flüchtlinge müssen unter freiem Himmel schlafen.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 14.10.2014

 

Und auch meine eigenen „stichprobenartigen“ Recherchen zeigen: einzelne „geleakte“ Dropbox-Account-Daten waren definitiv zumindest zeitweise gültig. Und sie passen sogar in Einzelfällen für die Mailaccounts von Anwender(inne)n, die Usernamen/Passwort eben nicht nur für Dropbox benutzt haben – ein häufiger, aber nicht ratsamer Lapsus 🙁 .

Eine betroffene Anwenderin hat mir berichtet, sie habe eine Mitteilung von Dropbox erhalten, ihr Passwort sei geändert worden – und zwar von einem iPhone aus, das sie gar nicht besitzt.

Des Rätsels Lösung: auf Pastebin, wo der oder die „böse“ Hacker(in) die Passwörter gepostet hat, hat auch ein „guter“ Hacker reagiert – und zwar mit einem Script, einem kleinen Programm, das die geouteten Accounts bei Dropbox mit einem zufällig generierten neuen Passwort versehen hat – nach dem Motto: „besser die legitimen Account-Inhaber temporär aussperren (die sich ja ein neues Passwort einrichten können…), als irgendwelchen Kiddies Zugriff auf die Accounts zu gestatten…“

Die geposteten Account-Daten sind also nicht (oder definitiv nicht komplett…) gefaked, und auch nicht so irrelevant wie Dropbox behauptet – wo aber die eigentliche Sicherheitslücke besteht, das ist immer noch unklar… Aber das wird schon bald etwas klarer sein, vermute ich…

Fazit: wo immer auch die Daten herstammen, und egal, ob tatsächlich 7 Millionen Accounts betroffen sind – das Dropbox-Passwort zu ändern (und dabei auch gleich die 2-Wege-Authentifizierung zu aktivieren…) ist auf jeden Fall eine sehr gute Idee. Und Fazit 2: Ein und dieselbe Username/Passwort-Kombination (und vor allem noch die des Mailaccounts, wo ja die Infos der übrigen Accounts meist zusammenlaufen…) bei verschiedenen Web-Diensten zu verwenden, ist eine sehr schlechte Idee.

DRadio Wissen · Luftangriffe: Die Türkei, die Kurden und die PKK.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 15.10.2014

Datenschutz: Kein Verkauf von Persönlichkeitsprofilen

Ein Interview von Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) sorgt für Schlagzeilen wie „Innenminister attackiert Google“. Der Suchmaschinenriese selbst sieht sich zu Unrecht angegriffen – zumindest was den Verkauf von Persönlichkeitsprofilen betrifft. Von diesen Feinheiten einmal abgesehen – wie de Maizière das Big-Data-Monster wieder in die Büchse der Pandora zurückbekommen will, das bleibt einigermaßen schleierhaft…

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DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 22.9.2014

Yahoo: 250.000 Dollar Strafe täglich

Staatstragende Kooperation nach leichtem Daumenschrauben-Einsatz – so könnte man wohl beschreiben, warum sich der Online-Dienst Yahoo (und danach auch viele seiner Mitbewerber…) der großen PRISM-Koalition mit dem US-Auslandsgeheimdienst NSA angeschlossen hat. Richtig glücklich sind die amerikanischen Netz-Firmen natürlich nicht mit ihren staatlich verordneten Schnüffel-Hilfsdiensten – kein Wunder; der erzwungene Verrat am Kunden ist einfach nur geschäftsschädigend. Nach langem juristischem Hin und Her darf Yahoo nun wenigstens den Einsatz der Daumenschrauben dokumentieren…

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DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 12.9.2014

Netzneutralität – der Internet Slowdown Day

Netzneutralität bedeutet: alle Datenpäckchen werden gleich behandelt. Und das ist so ziemlich der „heilige Gral“ der Netzpolitik-Gemeinde. Die Gegner – vor allem Provider mit eigener Netz-Infrastruktur sagen: „Quatsch“ – es gibt gute Gründe, bestimmten Traffic technisch zu priorisieren; IP-Telefonie, vor allem aber Videostreaming; womöglich in HD…

Und außerdem wollen diese Player am Markt natürlich auch eine Dividende für ihre Infrastruktur-Investitionen…

Die Netzneutralität-Befürworter hingegen kontern: Wenn erst einmal zwischen Premium-Diensten mit hoher Geschwindigkeit und gegen Extra-Bezahlung und Normal-Diensten unterschieden wird, dann könnten auch andere Kriterien ins Spiel kommen – dann könnten Provider auch politisch oder weltanschaulich unliebsame Inhalte drosseln oder quasi unzugänglich machen.

Auch wenn der Slogan von der drohenden „Verlangsamung des Netzes“ vielleicht etwas plakativ daherkommt – der „Internet Slowdown Day“ warnt vor möglichen negativen Folgen einer Aufgabe der Netzneutralität.

Schaum oder Haase vom 11.9.2014

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 11.9.2014

Offene Fragen um Silkroad-Enttarnung

In den meisten Rechtsstaaten gilt der Grundsatz, dass nur rechtskonform erlangte Beweismittel in einem Gerichtsprozess eingebracht werden dürfen. Insofern ist das Verfahren gegen „Dread Pirat Roberts“ alias Ross William Ulbricht spannend – wie haben die Ermittler vom FBI eigentlich den Drogen- und Waffenhandelsplatz im DarkNet geknackt ?

Angeblich durch einen dummen Fehler des „Piraten“ – daran bestehen allerdings gewisse Zweifel.

Schaum oder Haase vom 8.9.2014

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 8.9.2014

Fappening: Reddit nimmt Nacktbilder offline

Prominente spielen eine Rolle in der Öffentlichkeit – und dazu gehört manchmal auch der gezielte Einsatz von offenherzigen Auftritten. Andererseits sind Prominente auch ganz normale Menschen – mit ganz normalen zeitgemäßen Angewohnheiten; etwa denen, private und intime Situationen mit dem Handy zu dokumentieren und das zum Beispiel dem Partner zukommen zu lassen. Und eben nur dem Partner, und nicht der Öffentlichkeit. Dumm nur, wenn man sich auf die erhoffte Privacy und die erhofften (und auch so kommunizierten…) technischen Vorkehrungen von Cloud-Anbietern, Privates auch wirklich privat zu behandeln nicht verlassen kann.

Bei Apples iCloud-Dienst gab es offenbar eine Sicherheitslücke, die mit dem quasi unbegrenzt möglichen Ausprobieren von Passwörtern zusammenhing – auch wenn das Unternehmen sich um ein Schuldeingeständnis noch peinlich herumdrückt. Immerhin sollen die Lücken gestopft werden – die gehackten Bilder sind hingegen im Netz. Für immer; trotz der späten Reaktion von Reddit, wenigstens den Hauptumschlagplatz des Materials dichtzumachen.

DRadio Wissen · Fappening: Reddit nimmt Nacktbilder offline.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 8.9.2014

Swattening – Sondereinsatzkommando-Hausbesuche als kleiner Scherz

Schon mal „geswattet“ worden ? – wahrscheinlich nicht, obschon es ja auch hierzulande Fehleinsätze von Polizei-Sondereinsatzkommandos gegeben hat, die neben zertrümmerten Wohnungstüren auch gewisse emotionale Beeinträchtigungen bei den unschuldigen Betroffenen hervorgerufen haben. In den USA scheint es allerdings geradezu ein Volkssport zu sein, anderen Mitmenschen die SWAT-Teams auf den Hals zu hetzen – ein anonymer Telefonanruf genügt. Dummerweise ist ja in den Staaten ein Polizeieinsatz auch mit einem signifikanten Waffengebrauchs-Risiko verbunden – siehe Ferguson. Insofern ist das missbräuchliche „Swatten“ also absolut kein guter Scherz und zurecht mit happigen Strafen belegt. Wie so ein Einsatz abläuft (und dabei machen die beteiligten Polizisten leider gar keine gute Figur…), dass ließ sich gerade bei YouTube anschauen

Schaum oder Haase vom 29.8.2014

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 29.8.2014

Naher Osten – IS vom Sofa aufspüren

Information at your fingertips – das ist das Motto von Google. Und tatsächlich funktoniert das ja auch so weitgehend. Im Grunde sind alle Informationen der Welt auffindbar, verfügbar – per Netz, auch für Nicht-Profis vom heimischen Sofa aus. Na ja – vielleicht doch nicht wirklich alle Informationen. Aber mit viel Fleiß lassen sich zumindest alle öffentlich verfügbaren Nachrichtenquellen durchstöbern – und damit kommt man schon auf ein Informations-Level, das sogar Geheimdiensten gut ansteht – von Journalisten einmal ganz zu schweigen. Andererseits hat nicht jede nachrichtendienstlich interessante Information auch schon einen journalistischen; einen Nachrichtenwert. Eine schwierige Abwägung – aber die „klassischen“ Medien setzen ja eh auf Einsparmaßnahmen und den direkten Aufwand-zu-Klick-Vergleich – da ist für investigative Netz-Entdeckungen natürlich Hopfen und Malz verloren…

DRadio Wissen · Naher Osten IS vom Sofa aufspüren.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 25.8.2014

Blograub – Alles nur geklaut

Selbst Content im Netz zu erstellen, das macht zumindest etwas Mühe. Auch wenn es nur Katzenbilder sind. Darum kommen manche Zeitgenossen auf einen naheliegenden Ansatz: Einfach klauen. Paste and Copy ist ja eh das Grundprinzip der digitalen Welt – und auch auf einem geklauten Blog lassen sich Werbebanner schalten. Aber die Betroffenen schlagen zurück – auch wenn das noch mal Extra-Mühe bereitet…

DRadio Wissen · Blograub – Alles nur geklaut.

DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 21.8.2014

Die DDB geht ins Netz

Zumindest in der Beta-Version geht es los – die deutschen Kulturgüter gehen online; noch fehlen weiterhin signifikante finanzielle Mittel zur Digitalisierung (einmal gemessen an anderen Projekten wie der Rettung von schiefliegenden Banken oder EU-Staaten…) Und noch sind auch nicht alle technischen Probleme gelöst.

Kulturgut im Netz.

Deutschlandfunk – Forschung aktuell vom 28.11.2012

DRadio Wissen – Webschau vom 29.11.2012