Ich habe schon wieder einen neuen Eismann

Ich habe schon wieder einen neuen Eismann – und da spreche ich natürlich nicht vom ambulanten Gelato-Verkäufer im umgebauten VW-Bully, sondern vom selbstständigen Handelsvertreter einer bekannten Tiefkühl-Kette. Für mich als Single ist Eismann der Anbieter der Wahl – die Ware changiert so zwischen Gemüse- Fisch- oder Fleisch-Basics und kompletten Mahlzeiten a la “Essen auf Rädern”. Selbstredend präferiere ich die Basics; noch hab ich ja meine zweiten Zähne.

Auf jeden Fall also solide Qualität zu ambitionierten Preisen – geliefert wird das Ganze eben immer vom Eismann (eine Eisfrau war bislang noch nicht dabei…) – und das ist offenbar ein selbstständiger Einzelunternehmer oder Franchise-Partner. Der das Produkt-Sortiment übernimmt und den Eismann-Wagen durch die Lande kutschiert – und eben offenbar bei seinem Verdienst davon abhängt, wie ergiebig oder lukrativ sein Kunden-Bezirk ist und wie lange er da umherkutschiert, um die Kunden mal mit größeren, mal mit kleineren Lieferungen zu beglücken…

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Ein Eismann in der Getty-Bildersuche 🙂

Personell gibt es da über die Jahre ein gewisse Fluktuation – und gerade bekomme ich da wieder eine Email von einem neuen, hoffnungsvollen Eismann, der mich zukünftig betreuen wird. So ganz uneingeschränkte Freude löst das allerdings nicht aus bei mir – wie schon in der Vergangenheit auch. Was ist mit meinem vorherigen Eismann? Ist der tot, dem grimmen Corona-Virus zum Opfer gefallen? Ist der pleite – weil ich z.B. zu wenig gekauft habe, oder weil das Franchise-Konzept von Eismann den Fahrern gar keine reelle Chance bietet?

Oder ist der aufgestiegen, wie seine Vorgänger hoffentlich, und lässt jetzt ahnungslose und hoffnungsvolle Newcomer die harte Verkaufsarbeit an der Single-Kundenfront machen? Fragen über Fragen. Die ich vermutlich niemals beantwortet bekommen werde. Fest steht: Jeder neue Eismann bedeutet Abschied nehmen von einem alten Eismann. Von dessen Marotten oder Manieren. Ok – das haut mich jetzt nicht total um. Und vielleicht wäre die Erschütterung bei liebgewonnenen Eisfrauen noch deutlich stärker. Aber eine Erschütterung ist es dennoch. In diesen furchtbaren Corona-Zeiten.

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