Bei diesem Thema bin ich reichlich gespalten. Denn ich kenne das Netz noch aus der (guten?) alten Zeit, als es dort Werbung und Geldverdienen nicht gab (wobei natürlich ein Compuserve-Account ganz schön happig teuer war…). Und da hat man eben so irgend etwas im Hinterkopf nach dem Motto: Wer ein Problem damit hat, seine Inhalte frei und gratis ins Netz zu stellen, der sollte seine Inhalte doch einfach nicht frei und gratis ins Netz stellen.
Aber o.k. – das ist natürlich leicht gesagt, zumal als Mitarbeiter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk 🙂 . Auf jeden Fall gibt es ja zur Zeit drei Finanzierungsmodelle für Content (der natürlich, das kann ich bezeugen, nicht gratis entsteht): Werbung – die ist dem Konsumenten tendenziell lästig und verschleiert den Kostenfaktor der Inhalte-Erstellung. Die Bezahlschranke – die können sich nur Premium-Produzenten erlauben, und die Preisfindung ist sehr heikel. Und schließlich die freiwillige Spende durch den User, ggf. verbunden mit einer expliziten Bewertung der Content-Qualität.
Google springt jetzt (zunächst testweise…) auf den Fairness- oder Crowdfunding-Zug auf; aparterweise mit einer kleinen Umsatzbeteiligung, die eventuelle Einbußen im Werbegeschäft kompensieren würde. Ob das Ganze überhaupt noch funktionieren kann, bleibt abzuwarten – aber im besten Fall eröffnet das Ausloten des “dritten Wegs” zur Content-Finanzierung Perspektiven; mit oder ohne Google.
DRadio Wissen · So funktioniert Google Contributor.
DRadio Wissen – Schaum oder Haase vom 24.11.2014