Google Docs verweigert Zugriff auf Texte wegen „missbräuchlichen Inhalten“

So ein guter alter eigener PC zuhause, mit Festplatten oder SSDs darin und da drauf dann teure Software; Microsoft Office oder so, dazu noch mal zusätzliche Festplatten für die Backups – das alles ist ja heutzutage sowas von mega-out. Denn es gibt doch alles im Netz, in der Cloud: Speicherplatz, Programme, und natürlich alles (vermeintlich…) für lau. Und da loggt man sich ein, wo immer man auch gerade ist. Mal mit dem Tablet, mal im Internetcafe, bei Freunden, in der Uni. Alles supersmart. Aber was macht man, wenn dieser Clouddienst einen plötzlich nicht mehr an den Text lässt, den man gerade bearbeitet? Genau das ist gerade einer Reihe von Usern bei Google Docs passiert„Zugang verweigert“.

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Und zwar wegen „abusive content“, wegen „missbräuchlichen Inhalten“ in den Texten; die User bekamen da nur noch eine Fehler- bzw. Sperrmeldung zu sehen: „Es tut uns leid. Du kannst nicht auf dieses Dokument zugreifen, weil es gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt.“ Das alles nicht etwa wegen wirklich “bedenklicher” Inhalte, in den Dokumenten der betroffenen Anwender ging es weder um Anleitungen zum Bombenbau noch um Pläne zur Ermordung des amerikanischen Präsidenten Präsidenten-Darstellers, noch um Pornografie oder Aufrufe zum Raubkopieren. Betroffen waren stattdessen Journalisten und Wissenschaftler – und das Ganze war: Eine Panne. Eine Panne allerdings, die noch einmal eines verdeutlicht: Google bzw. Google-Algorithmen schauen in die Dokumente hinein.

Wobei die Algorithmen laut Google nicht versuchen, die Dokumente inhaltlich zu verstehen – ganz großes Indianer-Ehrenwort. Könnten sie aber – das wäre nur eine klitzekleine Einstellungs-Änderung. Von daher – wer sensible Dokumente erstellt oder bearbeitet, und die in der Google-Cloud speichert und bearbeitet, dem ist nicht mehr zu helfen.

Deutschlandfunk Nova – Hielscher oder Haase vom 02.11.2017 (Moderation: Diane Hielscher)

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