Dass bei Werbung und PR ein klitzekleiner Unterschied zwischen Dichtung und Wahrheit bestehen könnte, das preisen verständige Bürgerinnen und Bürger ein. So ist Mariacron gewiss ein „großer deutscher Weinbrand“, die Hoch-Zeit eines ähnlichen Produktes („erst mal einen Dujardin“) ist auch schon ein Weilchen her, aber ein richtiger Cognac ist möglicherweise dann doch noch etwas anderes… Wie dem auch sei. Bei der aktuellen Facebook-Kampagne treten hippe Testimonials ins Bild, die erstmal gewisse Bedenken gegenüber dem Datenkraken Nr. 1 artikulieren.
Aber diese Bedenken lassen sich natürlich ganz leicht ausräumen. Mal was peinliches gepostet? Einfach löschen. Sorgen wegen nicht an die ganze Welt gerichteter Messages oder Bilder? Kein Problem, einfach die Empfänger etwas feiner einstellen in den Facebook-Optionen. Dass das jetzt nur im „sichtbaren“ Ergebnis etwas ändert, nicht aber in Bezug auf die von Facebook gespeicherten, ausgewerteten und an Werbetreibende weitergegebenen Persönlichkeitsprofile – geschenkt. Wenn irgendjemand von den „Freunden“ einen „peinlichen“ Post weiterverbreitet hat vor der „Lösch“aktion, dann bleibt das „wollte ich eigentlich nie, nie, nie teilen“ trotzdem im Netz, trotz aller treuherzigen Blicke in die Kamera.
Die Testimonials; jung, hip und gar nicht Oettinger, die sind jedenfalls überzeugt. Oder wie? Es ist halt eine Werbekampagne, das Ganze. 🙂
Einmal löschen – alles weg? · DRadio Wissen
DRadio Wissen – Hielscher oder Haase vom 31.10.2016 (Moderation: Diane Hielscher)